Lokführer: Muss man anhalten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sicher muss angehalten werden und die Leitstelle angefunkt werden. Er wird abgelöst bekommt das Angebot Psychologen/Pfarrer und später muss ein Bericht geschrieben werden, Den Toten kann man ja nicht fragen. Genau wie bei Wildunfällen oder Sachschäden (Stein im Gleis)

Selbst ein Strabfahrer muss eine Unfallmeldung schreiben, wenn er auf 20 km/h anfährt, sich jemand nicht festgehalten hat und der Fahrgast fällt. Oder ein E- Rollifahrer der Meinung ist, statt auf die Rampe zu warten. Feuer frei und hinten rüber fällt, was eine Kopfplatzwunde ergab..

Denke eher, den Bericht schreibt die Polizei. Sie befragt den Lokführer natürlich nach dem Ereignis. Das aber vermutlich auch erst später.

Bei einem Personenunfall setzt der Lokführer einen Notruf ab, der Fahrdienstleiter setzt sich dann mit dem Lokführer in Verbindung und erfragt den Grund. Dann setzt der Fahrdienstleiter die Meldekette in Gang.

Der Lokführer bleibt auf der Lok und wartet, er wird dann auf jeden Fall abgelöst und die Schicht ist vorbei. Die Standardzeit einer Krankschreibung nach einem Personenunfall liegt meines Wissens nach mindestens 6 Wochen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie die anderen sagen:

Erst "ziehst du durch", heißt du machst eine Schnellbremsung + sanden bis zum Stillstand.

Dann erteilst du einen Nothaltauftrag, zumindest auf zweigleisigen Strecken, auf eingleisig aber auch, kann ja sein dass im Block hinter dir auch Personen sind.

Dann heißt es warten bis der Notfallmanager und der Notdienst des jeweiligen EVU kommt, dazu Bundespolizei, Feuerwehr, Krankenwagen usw.

Berichte etc. werden später mit dem EBA und dem Notfallmanager gehandelt.

Anhalten auf jeden Fall, Leitstelle informieren (auch wegen Polizei und Rettungswagen), Überblick verschaffen und ggf. erste Hilfe leisten, ob und welcher Bericht zu fertigen ist, ist bahnintern geregelt, selbst wenn ich das wüsste, wäre das nichts für die Öffentlichkeit - aber der Bericht erscheint mir in diesem Kontext das am wenigsten dringliche Detail zu sein.