Lohnt es sich, als Muttersprachler Englisch LK zu nehmen?

5 Antworten

Das ist ja mal eine lustige Aussage...

Nach Deiner Argumentation ist also Englischunterricht in England und Deuschunterricht in Deutschland in der Oberstufe völlig überflüssig, weil es ja sowieso die Muttersprache ist, oder wie?

In einem LK gehts aber nicht um Spracherwerb - die Sprache zu beherrschen ist Vorrausetzung, nicht Ziel.

In einem Englisch LK analysierst Du literarische Texte, beschäftigst Dich mit Stilanalysen und Interpretation und ob Du das kannst oder nicht kannst, hat nicht damit zu tun, ob Du Englisch beherrscht oder nicht, das ist nur die Grundlage, mehr nicht.

Ausserdem:

"Wenn z.B. zukünftige Arbeitgeber wissen, dass ich bis 11 in England gelebt habe, wäre ein Englisch-LK doch überflüssig, oder?

Das heißt noch lange nicht, dass Du wirklich gutes Englisch sprichst; eine sehr gute Note im Englisch LK dagegen wäre ein Beweis, dass Du mit der Sprache auch auf hohem Niveau umgehen kannst.

Piinguin123  21.11.2018, 22:23

"In einem LK gehts aber nicht um Spracherwerb - die Sprache zu beherrschen ist Vorrausetzung, nicht Ziel."

Natürlich geht es auch darum. Auch bei B2+/C1 ist noch Luft nach oben.

"In einem Englisch LK analysierst Du literarische Texte, beschäftigst Dich mit Stilanalysen und Interpretation und ob Du das kannst oder nicht kannst, hat nicht damit zu tun, ob Du Englisch beherrscht oder nicht, das ist nur die Grundlage, mehr nicht."

Natürlich hat es das. Viele Interpretationen scheitern gerade an der "Grundlage".

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dandy100  21.11.2018, 22:50
@Piinguin123

Ne sorry, Interpretationvokabular ist das Handwerkszeug - und das kann man sich aneignen. Wer nach 6 Jahren Englischunterricht die Sprache immer noch nicht soweit beherrscht, dass er eine sprachlich korrekte Interpretation schreiben kann, ist in einem LK fehl am Platz.

Die Herausforderung besteht darin, sich inhaltlich mit literarischen Themen auseinanderzusetzung, dass man das sprachlich kann, ist die Vorausetzung und zwar in jedem Fach - und wenn man das nicht kann, ist man auf einem Gymnasium falsch.

Welche Luft nach oben soll denn da noch sein? Immerhin ist das Abi die Zugangsvorausetzung dafür, Anglistik studieren - und an der Uni lernt man kein Englisch mehr, das hat man es zu können und nach 8 Jahre Englisch ist das ja wohl auch nicht zuviel verlangt.

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Piinguin123  22.11.2018, 01:25
@dandy100

"Die Herausforderung besteht darin, sich inhaltlich mit literarischen Themen auseinanderzusetzung, dass man das sprachlich kann, ist die Vorausetzung und zwar in jedem Fach - und wenn man das nicht kann, ist man auf einem Gymnasium falsch."

Fremdsprachenunterricht - auch in der Oberstufe - behandelt immer zwei Seiten: Inhalt + Sprache.

"Welche Luft nach oben soll denn da noch sein? Immerhin ist das Abi die Zugangsvorausetzung dafür, Anglistik studieren - und an der Uni lernt man kein Englisch mehr, das hat man es zu können und nach 8 Jahre Englisch ist das ja wohl auch nicht zuviel verlangt."

Auch in einem Anglistik- und Romanistikstudium befasst man sich mit Grammatik. Wenn man alles perfekt könnte, müsste man nicht studieren. Ich glaube, du hast eine falsche Vorstellung von Sprachen an Schule und Uni. NE SORRY :-)

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Nimm es einfach glaub mir. Muttersprache Englisch zu haben, bedeutet nicht das du die Grammatik 100% kannst

dandy100  21.11.2018, 21:54

Es bedeutet vor allem nicht, dass man literarische Texte analysieren kann und genau das macht man in einen Leistungskurs

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Piinguin123  21.11.2018, 22:20

"Muttersprache Englisch zu haben, bedeutet nicht das du die Grammatik 100% kannst." - Doch, wenn man richtiger Muttersprachler ist, bedeutet es das schon.

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dandy100  21.11.2018, 22:54
@Piinguin123

Ach ja? Dann guck Dich um wieviel Deutsche ihre Muttersprache korrekt beherrschen!

Eine Fremdsprache lernt man wesenlich sorgfältiger als die Muttersprache, denn diese lernt man nicht nach Grammatikregeln und genau deshalb lent man sie oft nur sehr schlampig

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Piinguin123  22.11.2018, 01:29
@dandy100

"Ach ja? Dann guck Dich um wieviel Deutsche ihre Muttersprache korrekt beherrschen!"

Das schon wieder. Das machst du fest an.. ?

"Eine Fremdsprache lernt man wesenlich sorgfältiger als die Muttersprache, denn diese lernt man nicht nach Grammatikregeln und genau deshalb lent man sie oft nur sehr schlampig."

Da die Lernumstände völlig verschieden sind. Das heißt aber nicht, dass man sie "schlampig" lernt.

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Lieber Deutsch LK

Eine Ex von mir wuchs auch im Ausland auf. Sie hat zwar gut Deutsch gesprochen, die Schreibweise war allerdings echt Katastrophe! 😃

Ich war in der Oberstufe in einer ähnlichen Situation und habe mich entschlossen, meine Muttersprache (nicht Englisch) zu belegen und sogar als eins der Abitur-Prüfungsfächer zu wählen (wenn auch nicht als LK), weil es dort durchgehend 15 Punkte gab, was dem Abischnitt schon ganz gut tat. Aber gleichzeitig habe ich Englisch belegt, aber keine Klausuren geschrieben und entsprechend kein Halbjahr eingebracht. So ist mein Englisch während der Kollegstufe nicht ganz eingerostet und im Studium brauchte man es eh wieder.

Schule und Studium ist dazu da um einen Abschluss zu machen und nicht um zu lernen. Diesen Abschluss benötigst du um später eine ordentliche Arbeit zu finden und ordentlich bezahlt zu werden.

Ob du gerne lernst oder dich das alles interessiert, interessiert deinen Arbeitgeber nicht, der schaut nur ob du den geforderten Abschluss und die Noten besitzt. Deswegen bleibe bei Englisch und mache einen Einser in Englisch. Außerdem kannst du die gewonnene Zeit, weil du nicht Englisch lernen musst für andere Fächer einsetzen und somit dort ebenfalls besser abschneiden.

Ich hatte jemanden in der Klasse der gebürtiger Ungar war und ebenfalls Ungarisch statt Französisch als zweite Fremdsprache eben aus diesen Gründen nahm. ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung