Liegt Marquis de Sade richtig oder ist es adaptiver moralisch zu sein?

3 Antworten

Ich denke das muss man im Kontext der Zeit betrachten in der es geschrieben wurde.

Die Gesellschaft und damit auch die Moral war damals eine ganz andere als heute. Heutzutage würde er das so wohl nicht mehr sagen.

Marquis de Sade war ein französischer Adeliger, der für seine gewaltpornographischen Romane bekannt wurde, die er während jahrzehntelanger Aufenthalte in Gefängnissen und Irrenanstalten schrieb. Seine Werke zeichnen sich dadurch aus, dass die Handlung durch lange philosophische Passagen radikal-atheistischer und materialistischer Konzeption unterbrochen wird. Diese philosophischen Diskurse dienen zum einen der Rechtfertigung des grausamen Plots und zum anderen der Propagierung seiner libertären Ansichten.

Ob Marquis de Sade richtig lag oder ob es adaptiver ist, moralisch zu sein, ist eine Frage, die von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet werden kann. Einige Philosophen und Wissenschaftler argumentieren, dass Moral eine komplexe adaptive Eigenschaft ist, die sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, um das Überleben und das Wohlergehen von Individuen und Gruppen zu fördern. Andere wiederum sehen Moral als eine kulturelle Konstruktion, die sich im Laufe der Zeit verändert und an die Bedürfnisse der Gesellschaft anpasst.

Letztendlich hängt die Antwort auf diese Frage von den persönlichen Überzeugungen und Werten jedes Einzelnen ab. Es gibt keine definitive Antwort darauf, ob Marquis de Sade richtig lag oder ob es adaptiver ist, moralisch zu sein. Es ist wichtig, dass jeder Einzelne seine eigene Meinung bildet und seine Handlungen entsprechend seinen Überzeugungen ausrichtet.

Marquis de Sade – Wikipedia


Jwofkengoown 
Fragesteller
 02.08.2023, 16:59

Denkst du, das Menschen unmoralisch werden, wegen ihres Verlangen ? Wäre ein Mensch ohne Verlagen moralisch ?

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Mamue1968  02.08.2023, 17:03
@Jwofkengoown

Es gibt verschiedene Theorien darüber, warum Menschen unmoralisch handeln. Einige Wissenschaftler und Philosophen argumentieren, dass menschliche Verlangen und Bedürfnisse eine Rolle spielen können, wenn es darum geht, unmoralische Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel kann jemand in einer schwierigen Situation eine unmoralische Entscheidung treffen, um seine eigenen Bedürfnisse oder die Bedürfnisse seiner Familie zu befriedigen.

Es gibt jedoch auch andere Faktoren, die dazu beitragen können, dass Menschen unmoralisch handeln. Zum Beispiel kann die Umgebung, in der jemand aufwächst, seine moralischen Überzeugungen beeinflussen. Wenn jemand in einer Umgebung aufwächst, in der unmoralisches Verhalten normalisiert wird, kann dies dazu führen, dass er selbst auch unmoralisch handelt2.

Es ist schwer zu sagen, ob ein Mensch ohne Verlangen moralisch wäre. Die Moral ist ein komplexes Konzept, das von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Einige Philosophen argumentieren, dass Vernunft und Rationalität eine wichtige Rolle bei moralischen Entscheidungen spielen. Nach dieser Ansicht könnte ein Mensch ohne Verlangen immer noch moralisch handeln, wenn er vernünftige Entscheidungen trifft und die Interessen anderer berücksichtigt.

Letztendlich hängt die Moral von vielen verschiedenen Faktoren ab und es gibt keine einfache Antwort auf diese Frage.

Moralische Abkopplung (gedankenwelt.de)

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Wolfgang Merkel hat einmal geschrieben: "Moral hat immer auch eine diskursive Verantwortung. Sie heißt Verständigung, nicht Exklusion." Wenn wir uns daran halten, dann weist Moral (v.a. über die „Sechs moralischen Grundprinzipien“, die Philipp Hübl beschreibt) der Gesellschaft nicht nur eine Orientierung, sondern eine Konstituierung zu. Wo aber Moral nur einem Kapitalisierungs- und Marketingzweck dient, gebe ich den Kabarettisten Matthias Richling recht, wenn er sagt: "„Moral ist doch nur der Mindestlohn für Diejenigen die anständig bleiben müssen, aus Geldmangel“.