Liebe zum Sport?

Helenemite  15.02.2023, 14:14

Welche Klasse bist du denn?

MelonG 
Fragesteller
 15.02.2023, 14:36

Berufsschule. 2 Lehrjahr

3 Antworten

SPORT IST MEIN LEBEN !

Ich treibe Sport seit 70 (!) Jahren (!) - nicht aus Gesundheits- oder Vernunftsgründen, sondern weil ich „nicht anders kann“ und immer noch den Bewegungsdrang eines Kleinkindes ; - ))) in mir spüre.

Ich treibe Sport genau aus dem Grund, aus dem sich Sport definiert: „Freude an der Bewegung“.

Dass in mir darüber hinaus „massive Wettkampf-Gene“ sind, ist ein gutes „Nebenprodukt“..

Kein Muss, kein Zwang, lediglich der Drang nach Bewegung – oft meine physischen Grenzen testend.

Als langjähriger Sportlehrer stellte ich die erschreckende und zunehmende Bewegungsarmut ganzer Schüler-Generationen fest und war froh, dass kein Schüler sich bei der Rolle vorwärts das Genick brach.

Immer dachte ich an die (leider utopischen) mahnenden Worte des NOK-Präsidenten in den 60er Jahren, Willi Daume: „Der Wegfall der TÄGLICHEN (!!) Sportstunde ist der erste Schritt zum jugendlichen Herzinfarkt !“

Dies waren meine Aktivitäten und sind es teilweise immer noch:

Handball und Schwimmen zeitgleich begonnen im Alter von 7 (!) Jahren.

Bis zum 16. Lebensjahr Kreisläufer, dann zwölf Jahre HB-Torwart.

Schwimmen als extremen Leistungssport betrieben bis hin zu Uni-Meisterschaften, darüber hinaus noch weiter (Spezialität 400 m Lagen).

(Das - HB und Schwimmen - bedeutete 5x wöchentlich Training plus Wochenend-Wettkämpfe !!)

6 Jahre Schwimm-Vereins-Trainer gewesen.

Als "Ausgleichs"- und Freizeit-Sport kam vor ca. 45 Jahren Volleyball HINZU !

42 Jahre u.a. Sportlehrer (u.a. Schul-Skikursleiter) gewesen bis zum Alter von 69 (!) Jahren. Parallel zum Beruf weiterhin Volleyball (Lehrer-Mannschaft); nunmehr in zwei Altherren-Mannschaften VB, nebenbei Muckibude...

Woher ich das weiß:Hobby

Naja, was bedeutet denn Sport für dich in deinem Leben? Hast du z.B. Freunde darüber kennengelernt oder hat Sport dir besonderen Lebensmut gegeben?

Dann kannst du auch mal nach Interviews von Profisportlern suchen, warum sie ihren Sport so lieben und davon auch noch etwas in deinen Aufsatz packen.

Die zwei Seiten sind dann ja auch schnell schon voll.

Reli Aufsatz 
Thema: Liebe 
Arial 12 
1,5 cm Zeilenabstand (oben/unten/links/rechts)
2 Seiten 
Einleitung - Hauptteil - Schluss 
(Argumente - Thema - Fazit)

Ganz sicher schreibe ich nicht deinen Aufsatz.

Zu einer Anregung bin ich allerdings bereit.

Du kennst den Film Million Dollar Baby ?

Reli-Lehrer lieben den Film/ das Thema.

Du solltest es aber aus der anderen Richtung angehen.

Kennst du Alessandro Zanardi?

Alex Zanardi im Portrait: Von der Nahtod-Erfahrung zum Held in Italien

watson.ch/sport/motorsport/994700587-alex-z

Am Freitag ist Alessandro Zanardi in der Toskana in einen schweren Verkehrsunfall geraten. Seither liegt er im künstlichen Koma und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Ganz Italien leidet mit Zanardi mit – aus dem einstigen Autorennsport-Talent ist in den letzten Jahren ein Symbol der Hoffnung geworden.

Am 23. Oktober 1966 kommt in der norditalienischen Stadt Bologna Alessandro Zanardi zur Welt. Er ist das zweite Kind von Anna und Dino Zanardi, einer Schneiderin und eines Klempners. ...

...Dort entdeckt der Bub schon früh seine Leidenschaft für Autos. Das Tempo fasziniert ihn, mit seinem Vater schaut er jedes Rennen in der Formel 1, zudem verbringt er viel Zeit bei Alberto Bonini, dem Mechaniker des Dorfes. Und bereits als Kind beginnt er, auf den Strassen rumzufahren – in einem Holzwagen, der von Mita, dem Schäferhund der Familie, gezogen wird. Alessandro hält ihm mit einer Fischerrute ein Stück Fleisch vor die Nase, damit dieser auch wirklich rennt.

Als junger Teenager beginnt Alessandro immer mehr, seine Leidenschaft für die Geschwindigkeit auszuleben.

Er fährt mit einem Motorrad in der Gegend herum und ist bekannt für seine wilde Art.

Seine Töff-Abenteuer mit dem Motorrad enden im Jahr 1979 abrupt.

Ein Schicksalsschlag trifft die Familie Zanardi.

Cristina, die ältere Schwester von Alessandro, will mit ihrem Freund Maurizio einen Ausflug machen. Die beiden nehmen das Auto und geraten kurz nach Castel Maggiore in einen Verkehrsunfall. Maurizio überlebt, Cristina aber erliegt ihren Verletzungen. Von da an verzichtet der 13-jährige Alessandro auf seine waghalsigen Fahrten mit dem Motorrad. Er entscheidet sich dazu, seine Liebe fürs Tempo stattdessen auf der Rennstrecke mit dem Go-Kart auszuleben.

Erste Rennen mit dem Go-Kart

In den kommenden Jahren versucht sich Zanardi immer wieder an Rennen. Sein Talent ist schon früh erkennbar: 1982 wird er als 16-Jähriger bei den italienischen Meisterschaften mit 100ccm-Motoren Dritter, obwohl sein Kart zu den schlechteren gehört und nur sein Vater, der Klempner, als Mechaniker dabei ist. ...

...Und 1991 geht der Traum von Alessandro Zanardi in Erfüllung: Der Rennstall Jordan bietet ihm einen Platz für drei Rennen in der Formel 1 an. Er soll einen gewissen Michael Schumacher ersetzen, der das Team verlassen wird.

Doch Zanardis Zeit in der Königsklasse ist nicht von Erfolg gekrönt. Weder bei Jordan noch in den folgenden Jahren bei Minardi und Lotus kann er sich durchsetzen. So ist 1994 Zanardis Zeit in der Formel 1 bereits vorbei, nur einen einzigen Punkt hat der Italiener dabei gewinnen können.

Durchbruch in der CART-Serie

Nach einem Jahr Unterbruch bekommt Zanardi schliesslich einen Platz in der US-Amerikanischen CART-Serie. Dort wird er endlich zum Star: In seinen drei Saisons wird er zweimal Weltmeister, 15 Siege und zwölf weitere Podestplätze holt der Italiener in dieser Zeit. Das amerikanische Publikum liebt ihn: Zanardi ist ein Showman, er ist immer für einen Scherz zu haben und feiert seine Siege mit seinem «Donut-Jubel».

Zanardi fährt so gut, dass sogar wieder verschiedene Formel-1-Teams über einen Vertrag nachdenken.

In Italien ranken sich Gerüchte um ein Interesse von Ferrari, schliesslich ist es aber Williams, das Zanardi einen Dreijahresvertrag auf den Tisch legt. Ein Angebot, das der ewige Formel-1-Fan Zanardi nicht ablehnen kann – die Rückkehr in die Königsklasse ist perfekt. Doch erneut gelingt ihm der Durchbruch nicht. Nach einem weiteren Jahr ohne Punkte wird der Vertrag vorzeitig aufgelöst.

2001 wechselt Zanardi zum zweiten Mal in die CART-Serie. Er gehört erneut zu den Podestanwärtern – auch am 15. September, als er zum Rennen in Deutschland auf dem Lausitzring antritt. Doch statt mit einem Podest endet das Rennen für Zanardi in einem Drama: 13 Runden vor Schluss verliert er die Kontrolle über sein Auto und schlittert über die Strecke. Von hinten kommen Patrick Carpenter und Alex Tagliani mit über 300 km/h angerauscht. Der erste kann gerade noch ausweichen, Tagliani nicht. Der Kanadier crasht Zanardis Honda, der in zwei Teile geteilt wird. Zanardi wird dabei lebensbedrohlich verletzt.

Er wird ins Spital geflogen, wo ihm beide Beine amputiert werden müssen.

Vier Tage lang liegt er im Spital von Berlin im künstlichen Koma. Erst nach sechs Wochen und über 15 Operationen kann Zanardi das Spital verlassen.

Und hätte Tagliani nicht kurz vor dem Crash ganz leicht nach links gesteuert, wären wohl beide Piloten auf der Stelle gestorben.

Für den Italiener beginnt im Anschluss ein neues Leben. Die Reha dauert lange, zu Beginn sitzt er immer nur im Rollstuhl. Ein Zustand, vor dem er sich zuvor immer gefürchtet hat.

«Als ich den Film ‹Born on the Fourth of July› mit Tom Cruise in einem Rollstuhl gesehen habe, dachte ich mir:
‹Wenn mir das passiert, bringe ich mich um›», wird Zanardi später erzählen.
Doch er akzeptiert sein Schicksal. Er beginnt, Prothesen zu tragen.
Und steht wieder auf, auch im wörtlichen Sinne.

Bei der TV-Sendung «Caschi d'Oro» in seiner Heimatstadt Bologna hat Zanardi nur zwei Monate nach seinem Horror-Crash seinen ersten öffentlichen Auftritt.

Er fährt mit dem Rollstuhl ins Studio und erhebt sich. Das Publikum ist begeistert, steht ebenfalls und bejubelt Zanardi.

«Ich bin so berührt, dass mir die Beine zittern», sagt Zanardi während seiner folgenden Rede mit einem Lächeln und fügt an:

«Ich kann noch nicht gehen, aber es ist ein erster Schritt in meinem wichtigsten Rennen.»

Emotionale Rückkehr nach Deutschland

Auch nach seinem Unfall verliert Zanardi nie seine Leidenschaft für den Auto-Rennsport. So arbeitet er während seinen Therapien auf ein grosses Ziel hin: Zanardi will zurück auf den Lausitzring, den Ort seines Unfalls, und dort die verbliebenen 13 Runden zu Ende fahren. Und der Wunsch sollte tatsächlich in Erfüllung gehen. Verschiedene Spezialisten bauen ein Auto so um, dass es Zanardi mit seinen Prothesen bedienen kann. So kehrt er 2003 nach Deutschland zurück und fährt das Rennen knapp zwei Jahre nach seinem Unfall noch zu Ende. «Es ist unglaublich, mit diesem Auto zu fahren ist, als ob ich den Fernseher angeschalten hätte. Alles kam plötzlich zurück. Ich habe Gänsehaut», so Zanardi nach seiner Ankunft im Ziel.

«Ich wollte niemandem etwas beweisen. Das Duell war nur gegen mich selbst, aber wenn mein Beispiel jemand anderem Vertrauen gegeben hat, umso besser.»

Alessandro Zanardi über seine Rückkehr.

Auch weitere Betroffene können am Streckenrand die Emotionen bei Zanardis Rückkehr nicht zurückhalten. «Ich könnte nicht stolzer sein, das ist unglaublich. Das zeigt, wie stark Alex ist, er ist eine wundervolle Person», sagt Steve Olvey, der Arzt, welcher Zanardi das Leben gerettet hat, bevor er in Tränen ausbricht. Und

Alex Tagliano, der in Zanardi hineinkrachte, freut sich:

«Was er getan hat, ist unglaublich.
Er ist ein Vorbild für alle Leute, die in seiner Situation sind.
Ich bin erleichtert, es ist fantastisch für ihn.»

Es ist möglich, dass, wenn ich schon mal von einem Blitz getroffen worden bin, ich nochmals getroffen werde.

Aber zuhause zu bleiben, um das zu verhindern, würde bedeuten, nicht mehr zu leben.

Nein, da möchte ich lieber das Leben geniessen», so Zanardi bei seinem Besuch an einer Schule in Rom.

Im gleichen Jahr gibt der damals 37-Jährige schliesslich sein Comeback. Zanardi geht in Monza im Rahmen der European Touring Car Championship zweimal an den Start, im zweiten Rennen fährt er auf den siebten Platz. 2004 bekommt er einen Fixplatz beim BMW-Team, 2005 feiert er im deutschen Oschersleben den umjubelten ersten Sieg seit seinem Unfall. Auch in den folgenden Jahren bleibt Zanardi aktiv im Automobilsport, bis 2019 nimmt er immer wieder an Rennen teil.

Auch mit dem Handbike Weltklasse

Neben den Autorennen findet Zanardi nach seinem Unfall noch eine zweite Leidenschaft, in der er seine Liebe zur Geschwindigkeit ausleben kann: Paracycling, Fahrten mit dem Handbike. Immer wieder ist er mit seinem Bike in seiner Heimat Castel Maggiore anzutreffen, wo er sich fit hält, wenn er gerade keine Rennen fährt. Und so beginnt der ambitionierte Zanardi, sich auch in dieser Sportart auf Wettkämpfe vorzubereiten. In seinem allerersten Rennen, dem New York Marathon 2007, wird er überraschender Vierter, 2010 holt er den italienischen Meistertitel und 2011 wird er im Zeitfahren Vize-Weltmeister.

Seine grössten Erfolge feiert Zanardi aber ein Jahr später bei den Paralympischen Spielen in London. Sowohl im Strassenrennen als auch im Zeitfahren holt er die Goldmedaille, mit der Staffel Silber. Sein Bild, wie er nach dem Sieg im Zeitfahren sein Handbike in die Luft stemmt, geht um die Welt. Von da an ist er in seiner Kategorie fast unschlagbar. Bis 2019 holt er zwölf WM-Titel, 2016 in Rio kommen zwei paralympische Goldmedaillen hinzu