Lesbisch? Bi? Wie kann ich mich akzeptieren?

7 Antworten

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du gar nicht versuchst, Dich in irgendeine Kategorie zu stecken. Du liebst Menschen und fühlst Dich von Menschen sexuell angezogen. Ob es Männer oder Frauen sind, kann doch einfach unterschiedlich sein.

Das Anderssein bei sich selbst zu akzeptieren ist super schwierig, aber gib Dir Zeit und sei gnädig und liebevoll zu Dir!!

Und zum Thema Lesben und Kinder - da gibts ja viele, viele Möglichkeiten (Samenspende, Pflegekind...) und muss sich überhaupt nicht ausschließen. Klar, die Kinder wachsen dann nicht in der Normfamilie auf, aber ich glaube, dass das immer weniger problematisch ist.

Vielleicht guckst Du mal im Internet, wo in Deiner Nähe schwul-lesbische Beratungsstellen sind, vielleicht hilft es Dir, Dich mit Leuten, die auch in einer ähnlichen Situation sind, zu sprechen.

Bei mir (Mann) war es die Bisexualität die eines Tages gesagt hat: 

"Ey pass auf du bist nicht Hetero, auch wenn du es gerne wärst, du hast zwar eine Heterosexuelle Beziehung aber du weißt genau so gut wie ich das du auch auf Männer abfährst, und das tuen Heteros nicht, also bist du entweder Homosexuell oder Bisexuell aber Heterosexuell bist du auf gar keinen Fall, Denke mal darüber nach."    

Und dann ist meine Beziehung mit meiner Ex-Freundin daran zerbrochen weil ich nicht mehr wusste was ich bin und was ich will, dabei lief es so gut und ich hatte schon längerfristige Pläne mit ihr (Heiraten und Kinder. das war wohl der Auslöser für meine Überlegungen). Jedenfalls habe ich viel über mich nachgedacht und in meiner Vergangenheit gewühlt, dabei kamen alte Jugenderinnerungen wieder hoch die ich verdrängt hatte:

+ wie ich schon mit 11 angefangen habe die Barbie Puppen meiner Schwester auszuziehen und wie ich Bademoden und Unterwäsche Kataloge als SB-Vorlage gesammelt habe

+ wie ich mit 12 zu meinem Ersten Mal mit einer Frau (sie war 15) gekommen bin

+ wie ich mit 14 zu meinem zweiten Ersten Mal mit einem Mann (er war 12) gekommen bin 

+ Wie ich zwischen 16 und 18 mir   Stundenweise Hetero-Softpornos aus dem Netz gesaugt habe  

+ Und das entscheidende Erlebnis wie ich mit 15 an einer religiösen Schule vom Hausmeister im Matratzenlager der Sporthalle dabei erwischt wurde wie ich es einem Mitschüler von hinten besorgt habe, mir wurde ziemlich deutlich eingetrichtert das ein Mann keine Männer lieben soll und das Sex mit Männern noch schlimmer ist, vorher fand ich es nicht schlimm  mich in Frauen und Männer zu verlieben und mit ihnen Sex zu haben, man hat mir gedroht mich rauszuwerfen wenn ich einen Mitschüler auch nur unsittlich berühre, worauf hin ich bis 18  Medikamente nehmen musste die meinen Sexualtrieb gehemmt haben so das ich erst wieder mit 21 Sex hatte, aber nur mit Frauen.

+ Das ich schon sehr früh begann  ich meine Persönlichkeit in 2 Teile zu teilen  einmal Ich und einmal Alexander der alles macht was Ich und andere  für schlecht halten. Das hat dazu geführt das ich die eine Seite (links) meines Körpers als die schlechte Seite deklariert hat und ihr auch schmerzen zugefügt habe. Als Grund für diese Teilung vermute ich das es daran liegen kann das mein Vater mich nie so akzeptieren wollte wie ich bin (Warum genau weiß ich nicht) und mit der Teilung habe ich versucht alles was schlecht ist jemand anderen der nicht ich ist aufzuladen. und ab 15 eben auch meine Homosexuelle Seite.

+ Und weil mich das ganze ziemlich belastet habe habe ich vor einigen Monaten beschlossen Alexander wieder als ein Teil von mir zusehen und das was er alles an "schlimmen" Dingen getan hat als meine Dinge akzeptiert und ihnen den Titel    "Damals war das eben so gewesen" verpasst 

Jedenfalls war das er Auslöser für meine Probleme die ich hatte, dann habe ich mich mehr mit Bisexualität  beschäftigt und in Bi-Foren über Probleme und Geschichten von Bisexuellen gelesen und mich darin wiedergefunden. Also habe ich es für mich selbst akzeptiert das ich nun mal so bin wie ich bin. Dan habe ich mich meinen Freunden geoutet und als das erledigt war habe ich mir den Kopf über die nächsten Schritte zerbrochen (Sollte ich jetzt   eine Partnerin oder einen Partner oder beides suchen ?) das hat dazu geführt das sich unsicher wurde ob ich nun doch Hetero oder Homo oder doch Bi bin und ich das ganze Thema wieder von neuen aufgerollt habe. Dann habe ich mir gesagt: suche nicht nach was bestimmten, lass ich finden oder schau einfach was kommt. 

Mittlerweile Geht es mir gut und im Moment habe ich eine Freundin die ich liebe und ich bin etwas in einen richtig süßen Arbeitskollegen verliebt darf aber nichts mit ihm anfangen weil es meine Freundin verboten hat. 

Also mir hat es geholfen in meine Vergangenheit zu schauen auch wenn es teilweise sehr unangenehm und schmerzhaft war die alten Geschichten noch mal bis ins Detail durchzukauen   

  

  

Brausekeks  08.11.2015, 20:46

Auch wenn es schon ne Weile her ist, aber mzss sagen, du hast es gut beschrieben. 

Sich einzureden man ist kein Homo bringt nichts, genauso wie den Homo in sich zu verstecken. Es macht nur unglücklich. 

Auch wenn das Thema Homosexualität heute offener als vor 20 Jahren angegangen wird ist es noch immer nicht leicht es zu verstehen, weder als Aussenseiter noch als betroffener. Ich hatte Angst Freunde zu verlieren und und davor nie wieder einen Mann zu finden (wer will ne Lesbe zur Frau) falls ich mich bezüglich meiner Sexualität getäuscht habe.

Das wir Homos diese Zweifel haben liegt an der einstellung der alten Generation. Vieles wird auch heute noch so weiter gegeben, wie Sb macht ne krumme Wirbelsäule oder Gicht.

Gut das es heute das es heute das Internet gibt und Menschen wie dich, die offen darüber reden. So habe ich die Hoffnung das wir eines Tages als "normal" gesehen werden.

Lg

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Dass könnte ganz verschiedene Hintergründe haben.

Falls du dich noch nicht geoutet hast und Angst davor hast, wäre es eine Möglichkeit dich erst bei einer Person zu outen, bei der du dir absolut sicher bist, dass sie Verständnis für dich hat. Es muss nicht einmal eine Person sein die dir total nah ist.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass du einfach noch zu sehr auf dass Mann-Frau-System eingestellt bist, und es dir deshalb komisch vorkommt eine Frau zu lieben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du unterbewusst einfach nur Angst hast. Angst vor den Reaktionen von Freunden, Bekannten und vor allem der Familie. 

Vielleicht solltest du mal mit der Freundin in die du dich so verliebt hast drüber reden, vielleicht kann sie dir ja wirklich helfen und dich unterstützen und wer weiß...vielleicht empfindet sie ja sogar das Gleiche für dich wie du für sie..?? :)

Gefühlschaos, ausprobieren, gelassen sein, wieder ausprobieren und genießen.

Und irgendwann kommt der/die Richtige! ;o)