Leiblicher Vater verstorben?

10 Antworten

Was für eine Pflicht? Einem Vater gegenüber, der sich aus dem Staub gemacht und sich nie um Dich gekümmert hat?

Niemand hat das Recht, von Dir zu verlangen, daß Du auf diese Beerdigung gehst, dies ist einzig und alleine Deine Entscheidung - und wer das nicht akzeptiert, dem ist eben nicht zu helfen!

Blockiere einfach den Kontakt und fertig. Fängt ja schonmal gut an in so einer Situation von Pflicht zu sprechen.... Ne das würde ich wirklich lassen und blockieren

Vogtlandrapper 
Fragesteller
 06.08.2020, 09:01

Das ist nicht so einfach bei so einer nervigen Verwandtschaft. Einer stand sogar schon vor meiner Tür und hat mir nahegelegt das sie auf mich zählen.

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Nayes2020  06.08.2020, 09:02
@Vogtlandrapper

Dann sag ihn einfach Ganz klar das du absofort keinen kontakt haben möchtest. Und falls sie sich nicht daran halten eine Anzeige droht.

Fertig. Du musst schon harte ansagen machen bei solchen Leuten.

Das geht vielleicht dann ne Phase aber irgendwann verstehen selbst die das.

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Sie meinen aber ich gehöre zur Familie und es wäre meine Pflicht zur Familie zu halten und akzeptieren mein Desinteresse auch nicht.

So wie dein Vater seine moralische Pflicht gehabt hätte, sich um sein Kind zu kümmern? Die meinen so eine Pflicht?

NEIN, du hast da keinerlei PFLICHT. Wenn du das Gefühl hast, du möchtest da, warum auch immer, hingehen, dann gehe ansonsten: kann dir die Meinungen der "Familie" egal sein, denn es ist nicht deine Familie.

Hat jemand einen Tipp wie man sich in so einer Situation verhalten könnte ?

Wie auch immer du dich verhalten möchtest.

Vogtlandrapper 
Fragesteller
 06.08.2020, 08:57

Es wird damals wohl so gewesen sein das mein Vater keine Schande über seine Familie bringen wollte und deshalb er meine Mutter verlassen hat. Das ich eben eine deutsche Mutter habe hat seine Familie sicherlich nie akzeptiert.

Warum sie jetzt kommen und fordern, ich solle zur Familie halten verstehe ich nicht.

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Octifix  06.08.2020, 09:00
@Vogtlandrapper

Guitsche hat Recht, mit dem was er schreibt. Dein Vater hat zuerst seine moralischen Pflichten vernachlässigt. Du bist ihm und der Familie also nichts schuldig. Und du musst dich als Angehöriger einer anderen Kultur, mit anderen Werktakzentuierungen, beim Todesfall deines Vaters nicht automatisch seiner Kultur unterwerfen. Da hast du keinerlei Bringschuld.

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Zebulon361  06.08.2020, 09:10
@Vogtlandrapper

Das kann ich auch nicht nachvollziehen - sofern das stimmt, was man Dir erzählt hat. Wenn ja, ist es unverständlich, dass die Familie jetzt 'die Schande' bei der Beerdigung dabei haben möchte.

Wie gesagt, vorausgesetzt, das stimmt, was man Dir aus der Vergangenheit erzählt hat. Sowas hat sich schon zu oft als 'einseitig' und nicht stimmig herausgestellt.

Alles Gute!

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Vogtlandrapper 
Fragesteller
 06.08.2020, 09:15
@Zebulon361

Es kann gut sein das sie mir eins reinwürgen wollen . Weil ich aus seiner Beziehung mit einer Deutschen entstanden bin wollen sie wohl das ich die Beerdigung bezahle , damit ihre Familienehre wieder hergestellt ist.

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verreisterNutzer  06.08.2020, 10:56
@Vogtlandrapper

Aber bei deiner Einstellung bist du im der Familie auch nicht so wirklich willkommen

1)Deutsche Mutter

2)Atheist ohne Interesse am Islam

3)Angst vor neuen Kulturen vorallem von muslimisch geprägten

Du würdest also schon mit vielen Vorwürfen angegriffen und willst deswegen keinen Kontakt

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guitschee  06.08.2020, 11:43
@Vogtlandrapper
deshalb er meine Mutter verlassen hat

Er hat sich also bewusst gegen dich entschieden und für die Feigheit. Ich sehe keinerlei moralische Verpflichtung deinerseits hier. Du kannst dich frei entscheiden, was du möchtest und was nicht.

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Octifix  06.08.2020, 12:00
@Vogtlandrapper

Angesichts des Todes fällt es einem nie leicht, nicht weich zu werden. Aber in deinem Fall würde ich eine klare Haltung zeigen. Dein Vater hat sich dir gegenüber nicht als Vater verhalten, du musst dich deshalb nicht als Sohn verhalten. Er hätte eigentlich seit deiner Geburt für dich Verantwortung übernehmen müssen - hat er aber nicht. Es sind die Eltern (und das sage ich als Mutter), die sich ein Leben lang um ihre Kinder zu kümmern haben, denn es sind die Eltern, die die Kinder in die Welt setzen. -- Ich denke, wenn du jetzt um des lieben Frieden willens, und weil du unter moralischen Druck gesetzt wirst, nachgibst und mit an einer vermeintlichen Familienehre bastelst, dann wird das für dich nie aufhören. Dann wirst du ständig zu irgendwelchen religiösen oder persönlichen Festen und Feiern zitiert werden und unter Umständen auch die ärmere Verwandtschaft mitfinanzierne müssen. (So wird das in den türkischen Familien jedenfalls gemacht.) Zeig deine Entrüstung darüber, dass weder dein Vater noch die väterliche Familie jemals etwas für dich getan haben. Du bist ihnen nichts schuldig. Aber hab bei all dem kein schlechtes Gewissen, du hast alles Recht der Welt, deinen autarken Lebensweg fortzusetzen.

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guitschee  06.08.2020, 12:07
@Octifix
Es sind die Eltern (und das sage ich als Mutter), die sich ein Leben lang um ihre Kinder zu kümmern haben,

Wenn sie das (gut) tun, sollten Kinder allerdings auch die moralische Pflicht verspüren - und tun es in der Regel ja auch, sich ab einem gewissen Alter genau so auch um die Eltern zu kümmern und zu sorgen. Aber eben nur dann.

Es sind die Erwachsenen, die die Aufgabe habe eine emotionale Bindung aufzubauen - und wenn sie das nicht machen, haben sie keinerlei Recht darauf von Seiten des Kindes zu pochen. Aber das muss man als Kind (egal wie alt!) auch erstmal begreifen. Bei mir war das ein gewisser Weg, bis ich begriffen habe, dass ich mich nicht schuldig fühlen muss, weil ich keinerlei Gefühle, außer Mitleid mit meinem Onkel, hatte, als meine eine Oma starb. Zum Glück habe ich eine Mutter, die sich sorgt und mir auch begreiflich machen konnte, das es nicht meine Schuld ist, wenn sich nie eine emotionale Bindung mit ihrer Mutter aufgebaut hat, die daran auch nie interessiert war. Aber das ist eine Sache - wie gesagt, das ist schwer selber mit umzugehen.

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Zebulon361  06.08.2020, 14:21
@Vogtlandrapper

Wenn sich das alles bewahrheitet hat, gibt es für Dich keinen Grund, Dich dem Druck der Familie zu unterwerfen und am Begräbnis teilzunehmen.

Dein Vater hat sich dem Druck der Familie gebeugt und Dich als 'Schande' abgetan. Genau diese Familie hat jetzt, nach dem Tod deines Vaters, kein Recht, Dich nun in die Pflicht zu nehmen. Sie (und er) haben ihre Verpflichtung auch nicht wahrgenommen und Dich als Familienmitglied akzeptiert.

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Vogtlandrapper 
Fragesteller
 06.08.2020, 15:01
@verreisterNutzer

Ich habe keine Angst vor Moslems. Ich habe einige Moslems in meinem engerem Freundeskreis. Aber mein Türkischer Verwandtenkreis ist in Sachen Religion sehr streng und teils schon fast radikal.

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verreisterNutzer  06.08.2020, 15:08
@Vogtlandrapper

Das kann ich verstehen aber du bringst es so rüber als wäre der Islam etwas schreckliches und strenge Religions Auslebung ist ja auch das was jede Religion verlangt

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Sie haben sich jahrelang nicht für Dich interressiert - jetzt brauchst Du sie nicht mehr

Du solltest aufpassen, dass Sie Dir als Erbe (Kind) nicht irgendwelche Beerdigungskosten zuschustern ....

Wenn du Zeit deines Lebens keinen Kontakt zu deinem leiblichen Vater hattest, wäre es unangemessen, nach seinem Tod so zu tun, als ob alles normal wäre. In so einer Situation würde ich mich sehr konventionell verhalten. Ich würde an die Familie sehr förmlich und höflich mein Beileid und mein Mitgefühl aussprechen, für den Verlust den diese Familie erlitten hat. Im gleichen Zusammenhang würde ich neutral (also ohne Ausdruck des Bedauerns) formulieren, dass das Leben es mit sich gebracht hat, dass du deinen Vater praktisch gar nicht kanntest, dass du ihn aber eine ehrende Erinnerung bewahren wirst.

Schließen kannst du vielleicht mit einer traditionellen Trauerfloskel, die du z.B. hier https://www.schleifendruckerei.de/trauerspruch/Trauerspruch-Muslimisch findest.

Für dieses Schreiben würde ich eine edle Tauerkarte kaufen und sie handschriftlich schreiben. Aus meiner Sicht, musst du über dieses konventionelle Kondulieren nicht hinaus gehen. Es wäre unehrlich und vermutlich unglaubwürdig.

Vogtlandrapper 
Fragesteller
 06.08.2020, 08:53

Das wäre sicherlich die beste Lösung. Es kommt dann nur darauf an wie die Familie darauf reagiert.

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Octifix  06.08.2020, 08:58
@Vogtlandrapper

Du hast geschrieben, dass du keinen Kontakt haben möchtest. Somit reicht es m.E. , dass du die Höflichkeit wahrst, aber keine Hoffnung auf neue familiäre Verbindungen aufkommen lässt. Letztlich zählst du, und was du möchtest. Das ist keineswegs egoistisch, sondern authentisch und ehrlich.

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