Lehrerin widersprechen?

10 Antworten

Das sind zwei Paar Schuhe.

Während einer Diskussion ist ein Diskurs erwünscht, wer ruhig und sachlich einen Punkt argumentiert und sein Argument auch ausführen kann, ist in einer Diskussion anzuerkennen. Hm. Dennoch weiß ich, dass es Lehrer:innen gibt, die meinen, es gäbe nur eine richtige Meinung und das wäre die ihre. Hier ist es dann angesagt, schlau vorzugehen und die Gegenseite Punkte noch einmal auszuführen und dann während der Ausführung an den Schwachpunkten nachzufragen, ob das wirklich so gesagt werden kann.

Wenn eine Person ausrastet, keine Ahnung wie extrem, dann ist ihr dagegen nicht mehr mit Sachargumenten beizukommen. Hier ist es angeraten, nichts mehr der Person entgegenzustellen. Wenn das rein verbal bleibt, kann mensch auf der Meta-Eben antworten und vorsichtig seine Verwunderung über die aktuelle Situation und das unangebrachte Verhalten vorbringen. Das kann zwar genauso unerwünscht sein, ist aber sachlich nicht angreifbar. Wenn ein Ausraster nicht nur in Worten sondern auch in Lautstärke oder in Beleidigungen geschieht, gehört dass nicht mehr nur ins Klassenzimmer. Schickt euren Klassensprecher zum Vertrauenslehrer.

Generell steht ein:e Lehrer:in immer 1 gegen alle. Das ist für die Person bei einer konfliktträchtigen Situation schon nicht gut in der Wahrnehmung. Von daher ist auch immer die Frage, wie kriege ich das konziliant gelöst? Wie kann ich erreichen, dass einvernehmlich und ruhig, wenn auch in der Sache klar, miteinander (und nicht über- oder gegeneinander) geredet wird. Das Einzuüben braucht mehr als nur ein paar gute Ratschläge von GF oder ein paar Tage Übung. Das ist eher ein lebenslanger Prozess.

Zum Schluss frage ich mich noch, wieso hier das Gewicht so auf das Widersprechen gelegt wird. Wenn ich eine eigene Meinung, die ich auch so einführe und als solche kenntlich mache, äußere, stelle ich eine eigene Meinung da. Das ist kein Widerspruch.

Wenn es nur ums prinzipielle Widersprechen ginge, sei frei nach Uhland gesagt, "wer einem (Lehrer) widerspricht, widerspricht mit Unbedacht".

Hallo,

in einer gesitteten Diskussion ist es ja erwünscht, seine Meinung kund zu tun. Auch wenn sie eine andere ist als sie der Lehrer hat. Das dürfte keine Konsequenzen haben.

Bei einem Ausraster wäre das etwas anders, da kommt es nicht gut an.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2012 Schüler - Momentan an einer AHS (Oberstufe)

Sehr oft ist der 'Ausraster' von Lehrerinnen ja begründet. Hör also besser mal gut zu, was sie will, bevor du ihr noch widersprichst. Sonst wird deine Situation nicht besser.

Ich habe meinen Kindern beigebracht, man darf alles sagen, wenn man es anständig tut.

Bei einem Ausraster hat es im Augenblick keinen Sinn noch etwas dazu zu sagen.

Da wartet man besser, bis der Anfall vorbei ist.

Einzige Schutzmassnahme die greift:

"So lasse ich nicht mit mir reden."

Selbstredend sagt man das in möglichst neutralem Ton, steht auf und geht raus.

Wenn es die ganze Klasse betrifft oder der Ausraster des Lehrers unter aller Kanone gegen einen Schüler gerichtet ist, ist es natürlich sinnvoll, wenn die ganze Klasse geschlossen raus geht.

Immer absolut wichtig nicht herablassend werden und die eigene Stimme im Zaum halten!

Nichts.

Das deutsche Bildungssystem ist eben darauf ausgelegt, in einer Lehrkraft keine absolute Autorität zu sehen, welcher man bedingungslos zuzustimmen hat.

Das muss jedoch im angemessenen Ton erfolgen und freilich kann die Lehrkraft in ihrem Unterricht auch verbindliche Entscheidungen treffen, welche nicht allen passen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Externe Lehrkraft an einer Grundschule