Lehrer in der Sekundarstufe 1?

6 Antworten

Hallo SvenjiBenji! :)

Ich selbst bin Schüler der Sekundarstufe II bzw. Oberstufe und Qualifikationsphase auf einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen.

Ich verstehe bei dem was die anderen dir gesagt haben nur noch nicht ganz, was sie meinen. Was soll an der Sek. I am schlimmsten sein?

Geht es hier um die nervigen Schüler? Oder reden wir hier von der Schwierigkeit, den Schülern in dem Alter etwas zu erklären und zu lehren? 

Geht es gar um die Themen, auch wenn das eher weniger Sinn ergibt?!

Ich kann schon einmal so viel sagen:

Natürlich sind die Kinder und Jugendliche in der Sek. I noch deutlich nerviger. Der Unterschied zur Sek. II ist eben, dass in der Unter- und Mittelstufe die Schüler noch viel und gerne reden, in der Pubertät sind, ständig gegenseitig irgendwie Streit haben etc. In der Sek. II ist es deutlich ruhiger, die Schüler sind älter, raus aus der Pubertät und haben nicht mehr so einen extremen Bedarf zu reden. Ebenso ist es in der Sek. II besonders wichtig, dass man gute Noten bekommt und gerade wie bei mir in der Qualifikationsphase sammelst du Punkte für die Zulassung zum Abitur und alle Punkte gehen auch auf deinen Schnitt ein (abgesehen von ggf. einem Fach welches zu viel ist). 

Es gibt natürlich auch genügend Schüler, die interessiert das kein Stück und die sind nur da, weil sie dazu von ihren Eltern gezwungen werden.

Wenn wir jetzt zu der Schwierigkeit kommen, den Schülern den Stoff zu lehren, dann wirst du dort natürlich auch mehr Schwierigkeiten haben.

Ich selbst bin auch "Nachhilfelehrer" für aktuell 3 Personen, 5-6 mal die Woche. 

Ich habe da auch schon einige Erfahrungen gemacht und natürlich kann man allgemein sagen, dass die kleineren es immer schlechter verstehen. 

Ich unterrichte Mathematik und das ist denke ich hier auch das beste Beispiel. Ein Schüler aus der 8. oder 9. Klasse lernt gerade erst die quadratischen Funktionen kennen, kann noch nicht richtig mit Gleichungen umgehen. Kurz: Er hat die Logik hinter der Mathematik und Funktionen noch nicht verstanden. In der Oberstufe ändert sich dies dann aber (spätestens) und du arbeitest nicht immer nur nach Regeln, die dir beigebracht wurden, sondern du verstehst auch immer selbst, wieso nur was gemacht werden muss und schaffst damit eine enorme Adaptivität, sodass der Lehrer dir auch komplexere Aufgaben geben kann.

In der Oberstufe geht es nicht mehr so enorm darum, erst einmal die ganze Logik und das mathematische Denken zu bekommen, sondern viel eher darum, neue Verfahren kennen zu lernen, die meist auf Basis deines bisherigen Wissens aufbauen. Deswegen ist es dort auch nicht so schwierig, den Leuten das zu erklären. 

Ebenso weiß ich aus meiner Perspektive auch sehr gut, dass man in der Sek. II viel Verantwortung bekommt. Das heißt, man muss selbst viel lernen und der Lehrer erklärt einem auch nicht mehr jede Regel doppelt und dreifach. Demnach wird es für dich nur einfacher sein.

Das war jetzt wie gesagt mal ein Beispiel anhand der Mathematik.

Ob ich überhaupt deine Frage richtig getroffen habe, weiß ich gerade aber nicht. Lass es mich ruhig wissen, vielleicht kann ich noch etwas dazu sagen ;)

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Liebe Grüße

TechnikSpezi

SvenjiBenji 
Fragesteller
 18.03.2017, 17:21

Hey, 

vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort.

Jedoch glaube ich, dass es sehr schwer ist, dies aus der Sicht eines Schülers zu beurteilen. Man muss einmal auf der anderen Seite gestanden haben um diese Frage beantworten zu können.

Natürlich war ich auch mal Schüler und mein Abi ist auch erst 3 Jahre her. Ich gebe täglich Nachhilfe in Kleingruppen und habe einige Praktkia hinter mir.  Trotzdem finde ich es immer noch schwer, die Frage zu beantworten und würde gerne von Erfahrungen anderer lernen. 

Dir wünsche ich viel Erfolg auf deinem Weg zum Abitur! :-)

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TechnikSpezi  18.03.2017, 17:49
@SvenjiBenji

Das glaube ich dir auch, da will ich mich gar nicht aus dem Fenster lehnen ;)

Trotzdem würde mich mal interessieren, wie genau deine Frage jetzt gemeint war. 

Vielen Dank! Ich wünsche ebenso weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg! :)

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Zunächsteinmal musst Du bedenken, dass Du in der Sek 1 bessere Einstellungschancen hast.  Es kann sehr gut sein, dass Du mit Gym/Ges ohnehin auf einer Gesamtschule landest.

Ich denke aber wirklich, dass das absolut subjektiv ist. Ich komme sehr gut mit den 7./8.Klassen zurecht. Andere finden die pubertierenden schlimm. Die 5 und 6. Klasse kann sehr quirlich sein...  Ist auch individuell zu betrachten...Sicher ist mehr Erziehungsarbeit dabei, als in der Oberstufe ...Es kann aber Spaß machen. Und: Die Korrekturen sind einfacher, Du kannst kreative Methoden einbauen.

Zudem finde ich, dass es nicht pauschal behauptet werden kann, da es auf den regionalen Sitz der Schule und sogar auf die Kohorte selbst ankommt.

Lass Dich doch nicht irritieren.  Kannst Du denn gut mit Jugendlichen? Oder den "Kleinen" ?  Wenn du da Zugang findest, bist du doch perfekt .-)

Ich weiß nicht, ob bei Euch im Bl Euch Spanisch auf Realschulen angeboten wird. Falls nicht, denke ich, dass du vermutlich deshalb an eine Gesamtschule kommst. Hauptschulen laufen in NRW z.B. aus Jedenfalls für dein Referendariat. Vorausgesetzt, Spanisch würde nur in der Oberstufe unterrichtet werden, hast Du eine gute Mischung.

P.S. Schau mal bei Lehrerforen.de

Da kannst Du dich, denke ich, auch als Student anmelden.


Riiiiiiiiieeesenblödsinn. Ich bin Lehrer an einer Gesamtschule, wollte immer in die Oberstufe. Mittlerweile fühle ich mich pudelwohl in der 8. Klasse.

Das ist alls ÜBUNGSSACHE. Niemand kann sowas direkt, selbst Praktika können einem sowas ncht gut zeigen. Ich empfehle: Auf die Prognosen hören bzw. das studieren, was gute Chancen am Stellenmarkt verspricht. 

Hier sieht es mit deinen Fächern nicht so knackig aus oder (am Gymnasium wäre es seeeehr viel schlimmer)?

Bei uns an der Gesamtschule wird spanisch nur in der Oberstufe unterrichtet, ist in NRW meistens so.

grubenschmalz  18.03.2017, 20:54

Riiiiiiiiieeesenblödsinn. Ich bin Lehrer an einer Gesamtschule, wollte immer in die Oberstufe. Mittlerweile fühle ich mich pudelwohl in der 8. Klasse.


Wem willst du dieses Märchen denn erzählen? Deine gestellten Fragen deuten eher auf ein Alter von 15-18 hin. 


https://www.gutefrage.net/frage/muss-ich-ein-mathe-ass-sein-um-in-informatik-in-der-oberstufe-eine-1-zu-schaffen



Aber lass mich raten: Dein "Bruder" hat das gefragt.

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Brieftasche1982  18.03.2017, 21:03
@grubenschmalz

Nun, es stimmt einfach. Einen Beweis werde ich dir wohl schuldig bleiben. Die Motive für meinen Fragen gehen dich sowieso nix an.

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Hallo.

Ich will es nicht so lang machen. Meine Schwester war auch  Lehrerin in Niedersachsachsen im Sekundarbereich I. Ihre Tochter auch.
Sie hat den Schulbetrieb sehr geliebt. Auch hatte sehr guten Kontakt zu den Kindern mit Migrantenhintergrund. Da sie auch kath. Religion Unterrichtete, haben in den Stunden viele Migrantenkindern bei ihr freiwillig am Religionsunterricht teilgenommen.
Leider  hat sie der Krebs zuletzt eher aufhören lassen/müssen. Sie ist am 28.02 verstorben.
Für die Schüler und alle Kinder war sie wie eine Mutter.

Ihr Leben war die Schule und die Kinder. Sie hat selten mal gesagt, das war nicht so mein Tag heute.

Viele haben Ihr abgeraten , auch damals schon.
Ich persönlich meine das was du dir ausgesucht hast das nimm. Du hast sicher auch schon mit dem Beruf Identifiziert. Mache das was du willst und lass andere Reden was sie wollen.

Mit Gruß

Bley 1914

Bin kein Lehrer, aber lass dir das doch von anderen nicht einreden. Du hast doch schon deine Erfahrungen gemacht. Klar liegt in der s1 die legendäre schwierige 8.klasse aber jedes Schuljahr hat seine vor und Nachteile. Der eine Lehrer passt besser dahin, der andere besser dahin.