Lebt man um zu Arbeiten oder Arbeitet man um zu leben?

61 Antworten

Wenn man nicht reich geboren ist oder genügend erbt, muß man arbeiten,um einfach nur überleben zu können.

Für das Ausmaß an Arbeit muß man eine Entscheidung treffen: • lebt man sehr bescheiden, ohne Komfort, Luxus, Fahrzeug etc., und verzichtet man auf gesellschaftliche Statussymbole und Kinder, die man ernähren muß, dann genügt auch ein Minimum an Arbeit, ohne der Gesellschaft zur Last zu fallen.

• will man sich nicht einschränken, auch nach außen hin etwas "darstellen", hat man sich für Kinder entschieden oder möchte man seinem Bankkonto beim Wachsen zusehen, muß man auch mehr arbeiten.

Wobei gilt: - auch betteln ist Arbeit - auch sich selbst versorgen ist Arbeit

          - auch Wertpapierhandel etc. ist Arbeit

          - Kriminalität ist Arbeit

          - auch Tiere müssen "arbeiten", um zu überleben

Am besten trifft es der, der seine Ansprüche genau richtig einschätzt und dabei noch eine Tätigkeit findet, bei der er das Gefühl hat, nützlich zu sein. Daraus erwächst automatisch Freude an der Arbeit.

Es wird ja seit einiger Zeit vereinzelt von Menschen berichtet, die versuchen, völlig ohne Geld auszukommen.

Nach dem Motto: Leistung gegen Gegenleistung.

Das dürfte aber in unserer Gesellschaft sehr schwierig sein. Sie haben alles verkauft und den Erlös angeblich verschenkt, starteten sozusagen mit Nichts und leben von heute auf morgen, indem sie ihre Arbeitskraft mit dem jeweils benötigten tauschen und umgekehrt.

Das würde sehr gut klappen, und sie hätten auch immer einen Platz zu schlafen. Nur - warum hat mich das noch nicht so recht überzeugt?

Dann gibt es noch das Modell des richtig verstandenen Kommunismus, bei dem alle Menschen gleich viel haben. Ein Paradies eigentlich - wäre da nicht die menschliche Untugend des Mehr-Haben-Wollens und des Mehr-Sein-Wollens als andere :-)

Bei diesen Möglichkeiten darf man sicher sagen, daß Arbeit zumindest einen Teil des Lebenssinns darstellt, nämlich je nach seinen materiellen Ansprüchen zu überleben, allein um das Leben und somit auch alle geistigen, ideellen Ziele zu ermöglichen.

Deshalb sehe ich beide Aussagen als richtig an. .

CrazyDaisy  07.09.2014, 09:25

Am besten trifft es der, der seine Ansprüche genau richtig einschätzt und dabei noch eine Tätigkeit findet, bei der er das Gefühl hat, nützlich zu sein. Daraus erwächst automatisch Freude an der Arbeit. Genau so ist es. Allerdings fehlt vielen vielleicht die Reife, ihre Tätigkeit überhaupt als nützlich erkennen zu können.

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"Arbeit macht das Leben süß !" So lautet das uns allen bekannte Sprichwort :)

Der Begriff Arbeit im sozialen Verständnis begegnet uns in den verschiedensten Zusammenhängen. Als ich mal beim Arbeitsamt im Warteraum saß, waren da auch zwei jüngere Männer. Der eine sagte zum Anderen auf eine Broschüre zeigend: "Da drin ist jedes zweite Wort Arbeit !" Da musste ich schmunzeln. Recht hatte er, wie jeder weiß. Diejenigen die einen Job suchen, bekommen leuchtende Augen bei diesem Wort. Andere, wie die zwei jungen Männer eher nicht :)

Es kommt immer darauf an, wie man seine Arbeit selber betrachtet. Sie kann durchaus Spaß machen und das Leben gewaltig versüßen, einem Herausforderungen geben. Das Geld verdienen möchte ich an dieser Stelle mal bewußt außen vorlassen.

Ob man ähnlich gut leben könnte ohne Arbeit wäre die Frage. Klar gibt es Alternativen...

Bin der Meinung dass jeder Mensch einen geregelten Arbeitsalltag braucht, gesunde Balance zur Freizeit aber auch. Man muss härter Arbeiten, um mehr zu erreichen , aber es beliebt jedem überlassen ob man Luxusgüter haben will oder lediglich den Unterhalt sichern und eventuell weniger arbeiten.

Arbeit wird hat seine Bedeutung verloren meiner Meinung. Heute bedeutet Arbeit = Geld verdienen, ich meine Arbeit sollte doch eher bedeuten das man einen Mangel behebt. Wenn du also fragst "Lebt man um zu Arbeiten?" fragst du mehr "lebt man um Geld zu verdienen?". Das wäre ja noch eine Sache wenn das Geld verdienen mit einen Mangel beheben verbunden wäre. Aber ein Grossteil der "Arbeit" nützt überhaupt niemandem. Statt dass vorhandene Bedürfnisse befriedigt werden werden neue Bedürfnisse geschaffen.

Ein gutes Beispiel ist die Werbung wenn du den Sinn in Werbung findest teils mir bitte mit. In der Werbung wird soviel gelogen wies nur geht und dem Zielgrüppler zu vermitteln dass er das Produkt braucht. Anders gesagt es wird eben ein Bedürfnis geschaffen, dahinter steht dann eine Fabrik die das Produkt herstellt und am Schluss haben wir ein Produkt dass niemand braucht aber doch gekauft wird. Somit sind eine Menge Leute beschäftigt obwohl sie eigentlich auch einer sinnvollen Arbeit nachgehen könnten.

Ich denke wenn man Arbeit im Sinne von nützlicher Arbeit die anderen hilft meint wärs sicher nicht verkehrt für die Arbeit zu Leben zumindest teilweise. Aber so wies Heute aussieht...

CrazyDaisy  08.09.2014, 09:23

wenn du den Sinn in Werbung findest teils mir bitte mit

Gerne. Der Sinn der Werbung ist, ein Produkt/eine Dienstleistung, das/die in Konkurrenz zu anderen Produkten steht, attraktiv darzustellen, damit es/sie den Konkurrenzprodukten/-dienstleistungen vorgezogen wird. Das ist ja auch der Grund, weshalb Menschen auf Partnersuche sich möglichst attraktiv präsentieren. Was dabei "attraktiv" ist, hängt komplett von der Zielgruppe ab - so ist es bei Menschen und auch bei Produkten/Dienstleistungen. Ein weiterer Grund für Werbung ist die Information, dass es das Produkt/die Dienstleistung überhaupt gibt. Das ist es, was Du "Schaffung von Bedürfnissen" nennst. Wenn ich also eine kulturelle Veranstaltung, z.B. ein Konzert oder ein Theaterstück, bewerbe, schaffe ich oft ein Bedürfnis. Denn vorher ist z.B. noch niemand auf die Idee gekommen, dass Musikerin X mit den Musikern Y und Z zusammen musizieren könnten. Das "nützt" natürlich niemandem, in dem Sinne, dass nicht die Menschen auch ohne dieses Konzert weiter existieren könnten. Aber es schafft Freude. Meiner Meinung nach ist auch Freude wichtig im Leben, nicht nur die Befriedigung der grundlegendsten Bedürfnisse.

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YDerKellerY  09.09.2014, 22:45
@CrazyDaisy

Aber bei einem Konzert findet ja nicht wirklich eine Bedürfnis-Schaffung statt, die Werbung ist da nur dazu da die Information zu überbringen wann wo was stattfindet, das Bedürfnis eine Band mal live zu sehen ist schon vorher da.

Aber wem hilfts wenn durch Werbung der Kunde ein Produkt dem anderen vorzieht, höchsten dem Verkäufer aber auf kosten des Käufers der sich nacher lieber das andere Produkt gekauft hätte weil dieser Verkäufer vielleicht mehr in Produktion statt in Werbung gesteckt hat.

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Die Definition arbeiten zu müssen trifft die Mehrheit der Menschen und somit die Armen, bzw. die Fleißigen. Sie müssen ihre Arbeitskraft verkaufen um existieren zu können. Allerdings sind sie es, die den reichen das Leben schön machen! Wenn wir etwas kaufen, Brot, Fleisch, Joghurt oder ein Auto sind in dem Preis den wir zahlen ca. 35 - 50 % Zinsen enthalten.

Wenn also jemand 1 Milliarde Kapital angelegt hat für 3 % Zinsen, so finanzieren wir alle dessen Luxusleben, ob wir wollen oder nicht! Denn es fallen auch Zinseszinsen an, sodass sein Vermögen stets wächst und wir immer mehr für ihn zahlen müssen.

Hat also die BRD 4 Billionen Schulden, dann haben andere genau soviel Guthaben!!! Die Exponentialfunktion von Zins und Zinseszins steigt ins Unermessliche, dann gibt es eine Inflation.

Wer also nicht arbeiten muss, sich aber sinnvoll zu beschäftigen weiß, hat`s besser!