Leben und leben lassen......Warum ist das so schwer für viele?

16 Antworten

Das ist ganz einfach. Weil jeder glaubt Recht zu haben. Jeder Mensch hat IMMER Recht. Von seinem Blickwinkel aus. Nimm an, Du hast 5 Menschen vor Dir, die alle unterschiedlich auf ein Problem reagieren. Einschliesslich Dir. Von Deinem Blickwinkel aus reagierst Du auf eine bestimmte Weise, weil Du Recht hast. Du kannst es sehen und fragst Dich, wie dumm sind die anderen, weil die das nicht sehen. Das ist doch logisch. Könntest du aber in eine von den vier anderen Personen reinschlüpfen, sie also sein, dann würdest Du von deren Blickwinkel aus etwas ganz anderes sehen und dementsprechend reagieren und somit auch Recht haben. So geht es mit allen anderen 3 Personen auch.

Nur weil wir nicht in andere Menschen reinschlüpfen können, verstehen wir sie nicht. Und weil wir glauben Recht zu haben, versuchen wir anderen dieses Recht überzustülpen, weil es für uns logisch ist.

Blickwinkel entstehen bewusst und unbewusst durch Erziehung, Konditionierung, Medien etc. Es gibt auch gesellschaftliche Blickwinkel. Jemand der tötet, wird gesellschaftlich verurteilt. Doch widerum: könntest Du in dessen Körper und Bewusstsein schlüpfen, hättest Du ganz genauso gehandelt. Wenn man das verstehen kann, dann entsteht Mitgefühl und man kann sehen, dass eigentlich niemand wirklich Schuld hat.

Dafür ist eine Partnerschaft da. Wenn man sich auf den "Typen da auf der anderen Seite der Bettkante" WIRKLICH einlässt, sich auf ihn bezieht und ihn (oder sie natürlich) wirklich kennenlernen WILL, dann redet man viel miteinander, man versucht zu ergründen, warum der andere so gehandelt hat ohne zu urteilen. Dafür genau sind Krisen die besten Möglichkeiten. Diese Gespräche können ein Öffnen bewirken und man lernt den wahren Menschen dahinter kennen. Und wenn man versteht, dann kommt man zu Verzeihen, zu Mitgefühl (nicht Mitleid, das ist was anderes). Und plötzlich sieht man auch andere Menschen ganz anders und so entsteht Toleranz und Akzeptanz. Einfach aus der Erfahrung heraus, dass jeder Mensch anders reagiert aufgrund seiner Gedanken, die wir nicht steuern können. Wenn wir das könnten hätten wir ein leichteres Leben, oder?

Jetzt hab ich wieder einen Sermon geschrieben. Liebe Grüße

datapop 
Fragesteller
 18.11.2012, 22:13

Super Antwort, danke!

Man sollte immer versuchen die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, das ist sooo hilfreich im Leben. Aber ich musste das auch erstmal aufgrund verschiedenster "Krisen" erlernen. Ich kann mich unheimlich gut in andere hineinversetzen, muss sehr oft feststellen, dass dies bei meinen Mitmenschen eine eher nicht so ausgeprägte Fähigkeit ist, hab mir bis jetzt gerade noch gar keine Gedanken darum gemacht, dass dies etwas mit Toleranz/Akzeptanz zu tun haben könnte...äähm...ja ich find deine Antwort wirklich gerade sehr hilfreich :-)

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ich denke kreaturen die einfach andere lebewesen (ob mensch oder tier) ohne grund und einfach so töten, wegen der "lust am töten" haben einen schweren schaden. ich bin auch der meinung das diese wesen es nicht wert sind mensch genannt zu werden, denn an deren verhalten ist nichs menschliches mehr. aber warum genau das so ist kann ich dir leider nicht beantworten...

Manche trampeln eben lieber auf anderen herum, damit sie sich selbst stark fühlen können, um ihre eigenen Minderwertigkeitsprobleme zu übertünchen!

Weil viele Menschen noch nicht so weit denken.

Erfurterin1982  18.03.2019, 14:37

Für manche Leute ist das Denken zu schwer. Wo ich meine Ausbildung als Bürokraft gemacht habe, hat unser Lehrer zu uns gesagt "Ihr müsst mal eure grauen Zellen anstrengen".

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weil toleranz auch grenzen hat und man nicht einfach alles ignorieren sollte

datapop 
Fragesteller
 18.11.2012, 22:15

Hm...das wäre meine nächste Frage : Kann man zu tolerant sein ? Wo sind die Grenzen ?

PS: Toleranz ist nicht gleich Ignoranz !!!

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