Kunst von Künstlern trennen?

8 Antworten

Ich trenne in erster Linie schon die Kunst vom Künstler. Bei einem Song ist mir der Sänger zunächst einmal egal, ebenso beim Buch der Autor.

Auf der anderen Seite lässt sich das aber eben auch nicht vollständig voneinander trennen. Songs und Filme artikulieren immer auch bestimmte Fantasien und bedienen sie, Sachverhalte aus dem Leben fließen mit ein etc. Eine brutale Handlung lässt ja auch auf entsprechende "Brutalität" und Rigorosität im Leben des Autors schließen. Hauptpersonen verkörpern oft das Alter Ego und sprechen dem Autor aus der Seele. Dort gelingt, was im realen Leben in ähnlichen Zusammenhängen versagt blieb, als Traum existierte, und wird im Buch verarbeitet.

Man ist immer auch an weiteren und ähnlichen Werken interessiert, wenn einem etwas gefallen hat Das Leben sympathischer Autoren und "Stars" interessiert eben, man möchte noch weiteres erfahren, womit man vielleicht ebenso sympathisiert. Man identifiziert sich darüber teilweise mit einem bestimmten Stil, das ist dann oft mehr oder weniger Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls, der Einstellung und Persönlichkeit. Auf Konzerten und Lesungen trifft man dann Gleichgesinnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte SANY3000 bestätigt

Trennt ihr Kunst von Künstlern?

Ja

Ein Bild ist ein Bild ein Lied ein Lied, ein Buch ein Buch, egal welches Geschlecht, Religion, Hautfarbe, politische Gesinnung der Künstler hat.

Für mich zählt einzig das Kunstwerk.

In Deutschlands dunkelster Zeit wurde Kunst und Künstler als Einheit bewertet und dann als "entartete Kunst" beschlagnahmt oder vernichtet.

Entartete Kunst: Das Nazi-Projekt gegen die moderne Kunst

Das NS-Regime organisierte das Projekt „Entartete Kunst“ (Entartete Kunst), um eine Botschaft des Hasses zu verbreiten und gleichzeitig einige der besten Werke modernistischer Kunst des 20. Jahrhunderts auszustellen.

Im Juli 1937 förderte das deutsche NS-Regime die Ausstellung „Entartete Kunst “ in München. Das zentrale Thema der Ausstellung war die „Aufklärung“ der Öffentlichkeit über die „Kunst des Verfalls“. 

Eine der Hauptantriebskräfte der Ausstellung war der Wunsch, eine direkte Parallele zwischen den Merkmalen moderner Kunst und genetischer Minderwertigkeit und moralischem Verfall zu ziehen. 

Auf diese Weise begann Deutschland mit der Beschlagnahmung von als entartet geltenden Kunstwerken aus verschiedenen Museen im ganzen Reich und fasste die beschlagnahmten Werke in einer einzigen, zusammenhängenden Ausstellung zusammen, um sie weiter lächerlich zu machen und zu verspotten.

Ich trenne zwar die Kunst vom Künstler, setze mich aber trotzdem eigentlich immer mit dem Künstler des Werkes auseinander, falls es mir sehr gefällt.

Ein akutes Beispiel, was bei mir zutreffen würde, wäre Kanye West. Durch seine antisemitischen Aussagen ist er in der Vergangenheit in den Medien präsent geworden und berechtigt scharf kritisiert wurden.

Ich stehe auch nicht hinter seinen Aussagen und kritisiere diese, aber bin und bleibe riesen Fan von seiner Musik.

Ich trenne Kunst und Künstler im Großen und Ganzen.

Wenn ich mich neben der Kunst auch mit dem Künstler beschäftige, dann führe ich beide doch ein Stück näher zusammen. Ich denke, dass man Kunst nicht rigoros vom Künstler trennen kann, denn Kunst entsteht durch Gedanken und Emotionen, die menschlicher/persönlicher Natur sind und durch Handwerk. Es gibt keine Kunst ohne persönliche Einflussnahme des Künstlers.

Ich kann allerdings ein Werk künstlerisch sehr schätzen, während ich den Künstler überhaupt nicht schätze, wenn ich genug Erkenntnisse über seine Person gewonnen habe.

Ich denke, dass die Trennung von Kunst und Künstler eine Illusion ist, die den Künstler auch dahingehend absichert, wenn seine Kunst nicht geschätzt wird. Dann kann er wenigstens persönlich unberührt und unkritisiert bleiben.

Meine eigene Interpretation ist das einzige, was von dem Künstler abgekoppelt ist,

Meine Gedanken dazu.

Ich kann es trennen, insofern es nicht allzu Extrem ist. Melanie Martinez, Olivenbaum kann ich trennen. Till Lindemann zum Beispiel kann ich nicht mehr hören.