Kriegsdienstverweigerung? Was tun?


14.02.2024, 18:33

natürlich möchte ich mit der Verweigerung nur vorsorgen. Die Wehrpflicht ist ja asugesetzt

Velbert2  14.02.2024, 18:39

Selbst wenn es ginge. Die Tauglichkeit wird nach ein paar Jahren wieder geprüft. Das Ergebnis gilt nicht ewig.

Xyzzz478 
Fragesteller
 14.02.2024, 18:45

in meinem brief steht, dass ich eine ärztliche Untersuchung machen soll, um zu schauen, ob ich wehrtauglich wäre. Nach wie vielen Jahren wird die Tauglichkeit nochmals überprüft?

8 Antworten

Laut Grundgesetz Art 12a kann niemand in Deutschland zum Dienst mit der Waffe in der Hand gezwungen werden, aber zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden.

Da die Wehrpflicht ausgesetzt ist, verstehe ich nicht, warum du überhaupt eine Aufforderung zur Musterung bekommen hast bzw die Bundeswehr auf dich aufmerksam gemacht hast, indem du denen deine Personalien geschickt hast.

Oder hast du dich etwa als Freiwilliger bei der Bundeswehr beworben?

Dann solltest Du denen schreiben, dass deine Bewerbung auf einem Irrtum deinerseits beruht und du die Bewerbung zurückziehst.

Anderenfalls würde ich an deiner Stelle erstmal gar nichts unternehmen und einfach abwarten.

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Seit Beginn der "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine haben tatsächlich in Deutschland mehr Personen einen KDV Antrag gestellt, als die Jahre davor, von der Aussetzung der Wehrpflicht an gerechnet. Darunter u.a. ehemalige, so wie auch einige aktive Soldaten.

Wenn die Untersuchung erforderlich ist und du die Verweigerung durchziehen willst, dann musst du wohl in den sauren Apfel beißen.

Bekommst du den Antrag durch, könntest du in einem etwaigen Verteidigungsfall ggf. zum Ersatzdienst herangezogen werden. Das sollte klar sein.

Soweit die Theorie.

Dass es zu einem Angriff auf das Bundesgebiet kommt, ist unwahrscheinlich, es sprechen zahlreiche Faktoren dagegen.

Selbst wenn es dazu käme, würde man Seitens der Bundeswehr höchstwahrscheinlich keine Ungedienten zum Militärdienst einziehen. Zunächst gäbe es eine Mobilmachung, betroffen davon sind Personen, die bereits Dienst an der Waffe geleistet haben. Dazu kämen NATO-Truppen, da der Bündnisfall ausgelöst werden würde.

Eine Anzahl X an Leuten, die frisch aus einer sporadischen Militärausbildung kommen und nie zuvor in irgendeiner Weise damit zu tun hatten, wären in einem derartigen Fall für die Bundeswehr völlig nutzlos.

Zu solch einem Szenario würde es nicht kommen.

So sehe ich persönlich den Sinn einer Verweigerung des Kriegsdienstes nur bei der oben genannten Gruppe von Reservisten oder aktiven Soldaten.

Was soll das alles bringen? zumal wir ohnehin die Wehrpflich ausgesetzt haben?

Darüber kannste dir mal gedanken machen, wenn sie irgendwann wieder eingesetzt werden sollte, und selbst dann würde es nicher noch etliche Jahre dauern, bis die entsprechende Infrastruktur wieder aufgebaut ist, und sie wieder zum Tragen kommt.

Bis dahin hast du das Alter, bis zu dem eingezogen wird, wahrscheinlich ohnehin überschritten.

Und im Kriegsfall würden die Karten ohnhin ganz neu gemischt.

Also das halte ich für mehr als unsinnig, es deutet derzeit rein gar nichts hin dass der Russe Deutschland angreift. Sollte sich sowas anbahnen, kannst du das noch immer machen, aber das ist derartig unwahrscheinlich.

Und wie ist es jetzt ausgegangen?

Bei mir besteht zurzeit das gleiche Problem. Habe einen KDV-Antrag gestellt und soll jetzt eine freiwillige Musterung durchlaufen. Das passt mir rein garnicht, schließlich möchte ich mit der Bundeswehr nichts zu tun haben.

Xyzzz478 
Fragesteller
 07.03.2024, 11:51

Bin nicht zur Musterung gegangen. Bin nicht dumm, denn wenn die meinen Antrag ablehnen, dann bin ich ja schon quasi einsatzfähig. Ich lasse den Fall eif jetzt so sein und wenn ich mal einberufen werden sollte, dann sage ich "Stopp! Ich habe vor X-Jahren einen KDV-Antrag gestellt und der ist noch am Laufen." Damit kann ich dann die Einberufung verzögern und habe eine Chance, dass mein Antrag angenommen wird.

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