Krankgeschrieben für längere Zeit, Probleme mit Arbeitgeber?

3 Antworten

Direkt ehrlich sein. Ich wäre als AG auch sauer wenn jmd alle 2/3 Wochen erneut anruft und ich immer wieder neu planen müsste, obwohl der Mitarbeiter scheinbar weiß das es länger dauern wird.

Sag es wie es ist! Dann kann der AG such langfristig für deine AU drauf einstellen.

Ändern kannst du es ja nicht, nur offen kommunizieren.

Würde da tatsächlich das persönliche Gespräch suchen

Erstmal gute Besserung für dich, als Vater eines Kleinkindes sicher nochmal auf eine andere Art eine Herausforderung.

Ich würde sowohl mit deinem Arzt, als auch mit deinem Arbeitgeber das Gespräch suchen. Dein Arzt oder die Ärzte die dich behandeln, sollen doch bitte mal einen groben Ausblick geben, wann du ungefähr wieder in deinen Beruf zurück kannst. Also sagen, ob es eher 6 Wochen oder 6 Monate sind. Und mit diesem Ausblick gehst du zu deinem Vorgesetzten und sprichst ganz offen mit ihm über die Situation. Demnächst wirst du Krankengeld beziehen, dass heißt, dein Arbeitgeber ist finanziell entlastet und er kann dann entscheiden, was er mit deiner Auskunft zur Länge der Krankenzeit macht. Wichtig ist ein offenes ehrliches Gespräch.

Eine Kündigung wegen Krankheit hat ziemlich hohe Hürden. Sie kann natürlich kommen, wenn die Prognose deiner Erkrankung so schlecht ist, dass auf recht lange Zeit noch nicht absehbar ist, wann - und ob überhaupt - du in deinen Job zurückkehren kannst. Allerdings muss hierfür dann wiederum dein Arbeitgeber auch belegen können, dass es keine Möglichkeit gibt, deine aktuelle Tätigkeit so zu verändern, dass du sie trotz deiner gesundheitlichen Probleme ausüben kannst.

Um genau das zu besprechen, gibt es übrigens gesetzlich vorgeschrieben das BEM - betriebliches Eingliederungsmanagement -, was der Arbeitgeber bei mehr als 6 Wochen Fehlzeiten wegen Erkrankung innerhalb der letzten 12 Wochen durchführen muss. Beim BEM geht es darum, gemeinsam zu schauen, wo die Gesundheit durch den Arbeitsplatz beeinträchtigt wird bzw. bestehende Probleme nicht gut mit dem Job zusammenpassen, um dann gemeinsam Maßnahmen und Lösungen zu beschließen, um dort die Gefährdung oder Belastung zu verringern. Du bist zur Teilnahme daran nicht verpflichtet. Aber in deiner aktuellen Situation wäre das ja durchaus ein guter Anlass und Ansatzpunkt, oder?

Von daher wäre es auch vielleicht eine ganz gute Idee, wenn du aktiv deinen Arbeitgeber um ein BEM oder auch "nur so" ein Gespräch zu dem Thema bittest und ihr dann gemeinsam schaut, wie es auf lange Sicht weitergehen kann. Deine aktuellen gesundheitlichen Probleme sind ja welche, die sehr wahrscheinlich mehr oder weniger chronisch bleiben werden und wo es eher darum geht, sowohl privat als auch beruflich Wege zu finden, bestmöglich damit umzugehen, um akute "Schübe" zu verhindern. Und da geht es eben auch darum, beruflich zu schauen, wo man dort ansetzen könnte, damit du in irgendeiner Form weiterhin arbeiten gehen kannst und nicht dauerhaft mit AU ausfällst.