Korreliert der IQ mit ASP(Psychopathie, Soziopathie)?

3 Antworten

Viele Narzissten oder Soziopathen sind intelligent und oftmals auch beruflich erfolgreich. Aber nicht unbedingt alle Narzissten sind klug, habe selbst mal einen kennengelernt.

Rakey269 
Fragesteller
 18.04.2022, 21:36
Aber nicht unbedingt alle Narzissten sind klug, habe selbst mal einen kennengelernt.

Wie war der drauf?

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Das ist gerne mal ein mediales Klischee, dessen Ursprung zumindest halbwegs nachvollziehbar ist.

Tatsächlich ist es so, dass die Menschen oft erst dann einem IQ-Test unterzogen werden, wenn sie ein psychisches Problem haben und sich untersuchen lassen. Darunter fallen halt auch den Statistiken entsprechend auch sehr intelligente Menschen. In der Gruppe der sehr intelligenten Menschen, die ihren IQ überhaupt kennen, sind psychisch auffällige Menschen jedoch überrepräsentiert. Unter der Gruppe der sehr intelligenten Menschen sind psychische Erkrankungen ähnlich häufig wie unter allen anderen Gruppen und bei den psychischen Erkrankungen, wo IQs bei der Diagnostik (zum Ausschluss anderer Probleme) erhoben werden, sind sehr intelligente Menschen auch nicht sonderlich häufig.

KathaHohenfels  19.07.2022, 10:01

Gibt es dann auch keinen Zusammenhang zwischen hohem IQ und Depressionen?

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Avicenna89  19.07.2022, 11:18
@KathaHohenfels

Ich kenne dazu nicht alle Quellen. Wenn man danach googelt, findet man sehr viele nichtwissenschaftliche, zum Großteil sogar eher als pseudowissenschaftlich einzuordnende Quellen, die einen Zusammenhang zwischen hohem IQ und Depressionen nahelegen. Ich kenne als engagiertes Mitglied im Verein Mensa viele Menschen, die definitiv hohe IQs haben und definitiv nicht depressiv sind. Ich sehe auch keinen plausiblen kausalen Weg von einem hohen IQ zu einer Depression. Vielleicht machen sich intelligentere Menschen mehr Sorgen und sind eher perfektionistisch, durchaus Eigenschaften, die nach außen hin verbissen und melancholisch erscheinen, aber ob es dann gleich depressiv ist? Keine Ahnung.

Auch hier vermute ich eher einen klassischen Wahrnehmungsfehler: Je intelligenter man ist, desto sensibler ist man für Veränderungen in der eigenen Seelenwelt und gleichzeitig informierter ist man in der Regel über Anzeichen von Depressionen. Daher suchen sich intelligentere Menschen vielleicht schneller mal Hilfe, während weniger intelligente Menschen das seltener tun und Depressionen oder Vorstufen davon auch mal verschleppen. Dadurch sind dann die schwarz-auf-weiß-Diagnosen häufiger in der oberen Hälfte des Intelligenzspektrums.

Ich bin also dazu geneigt, deine Frage mit "nein" zu beantworten. Das soll aber keineswegs heißen, dass ich die Wahrheit gefressen habe. Dass jemand mit hoher Intelligenz depressiv wird, kann durchaus vorkommen, auch wenn es nicht zwangsläufig mit der Intelligenz zusammenhängt. Und ich will niemanden davon abhalten, sich Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, depressiv zu sein, ganz im Gegenteil: Es ist intelligent, sich dann Hilfe zu suchen!

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Meines Wissens ist dies nur in Filmen und Kriminalromanen so. Der hochintelligente Psychopath ist in Filmen spannender als ein Dorftrottel, der im Suff einen anderen erschiesst. Die intelligenten Psychopathen kommen aber in Wirklichkeit bei Weitem nicht so häufig vor wie in Hollywood-Filmen.