Konjunktiv oder eher nicht?

5 Antworten

Grundsätzlich kannst du auch die direkte Rede verwenden und das Gesagte in Anführungszeichen setzen. Wenn du aber nicht weißt, was Lessing genau gesagt hat, musst du den Konjunktiv verwenden.

Aischylos  09.09.2019, 06:17

Nein, weil indirekt zitiert wird, kommt der Konjunktiv.

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Ju202  10.09.2019, 20:08
@Aischylos

Es wird immer empfohlen, bei jeder indirekten Rede den Konjunktiv zu verwenden. Angeblich ist er aber nur dazu da, um den Zweifel am Wahrheitsgehalt einer Aussage auszudrücken.

Konsequenterweise sollte man ihn deshalb nur verwenden, wenn von einem Ereignis die Rede ist. Wenn sich das Verb in einer Bedingung, in einer Zeitangabe, in einer Bezeichnung für eine Person oder Sache oder mehreren Personen oder Sachen und in einem von "ob" eingeleiteten Nebensatz befindet, sollte man es meiner Meinung nach nicht in den Konjunktiv setzen. Denn in diesen Fällen hat der Konjunktiv keinen Sinn.

Beispiel: "Max sagte, er werde nur kommen, wenn es nicht regne(t)." Der letzte Teil des Satzes ist eine Bedingung. Eine Bedingung kann nicht gelogen sein. Deshalb macht der Konjunktiv hier keinen Sinn. Der mittlere Teil kann aber gelogen sein. Max kann ja – entgegen seiner Aussage – trotz Regen kommen. Deshalb ist hier der Konjunktiv sinnvoll.

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Aischylos  10.09.2019, 22:55
@Ju202

Bei der indirekten Rede macht der Konjunktiv die indirekte Rede kenntlich; er drückt hier keine Möglichkeit oder einen Zweifel aus.

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Ju202  10.09.2019, 23:58
@Aischylos

Aber warum muss die indirekte Rede kenntlich gemacht werden? Das ergibt sich doch aus dem Zusammenhang.

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Aischylos  11.09.2019, 10:41
@Ju202

Damit man die iR nicht mit der dR verwechselt.

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Ja, beim indirekten Zitat wird normalerweise der Konjunktiv verwendet.

Lisa7412 
Fragesteller
 04.09.2019, 15:50

Also auch wenn ich sage, Lessing ist der Meinung eine Fabel dürfe nicht zu ausgeschmückt sein, auch wenn er das wörtlich so nicht gesagt hat?

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VeryBestAnswers  04.09.2019, 16:04
@Lisa7412

Ja, auch wenn ich es anders formulieren würde. Ich würde das Wort „Meinung“ vermeiden: Lessing sagt/meint/stellt fest/spricht sich für/gegen ... aus/erläutert/behauptet/wendet ein...

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VeryBestAnswers  04.09.2019, 16:06
@VeryBestAnswers

Wenn Lessing das aber nie gesagt hat, sondern du das nur in seinen Text hineininterpretierst, musst du das deutlich machen.

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Wenn du es in indirekter Rede schreibst, muss es "dürfe" und "verliere" heißen.

Lisa7412 
Fragesteller
 04.09.2019, 15:51

Also auch wenn ich sage, Lessing ist der Meinung eine Fabel dürfe nicht zu ausgeschmückt sein, auch wenn er das wörtlich so nicht gesagt hat?

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syncopcgda  04.09.2019, 16:17

Müsste es nicht "verlöre" heißen, anstatt "verliere"?

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Ju202  04.09.2019, 16:48
@syncopcgda

Das ist Konjunktiv 2. Den sollte man beispielsweise verwenden, wenn man genau weiß, dass das Gesagte nicht der Wahrheit entspricht. Konjunktiv 1 dagegen ist neutral. Man weiß nicht, ob das Gesagte wahr oder unwahr ist.

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Wenn ganz klar ist, dass das indirekte Rede ist (Lessing meint/sagt, dass...), musst du das nicht.

Was hat er denn wörtlich gesagt? Hat er überhaupt selbst eine Erklärung gegeben? Ich kenne nur den Text der Fabel.

Soweit ich das sehe, ist das, was Du schreibst, Deine Interpretation. Daher nimmst Du den Indikativ, weil Du voll hinter Deinen Worten stehst und nicht einen anderen zitierst.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik