Kollege hat Behinderung?
Hallo. Ein Kollege (21) von mir hat eine Behinderung, die ihn äußerlich entstellt. Er ist aber halt komplett bei normalem Verstand, die Behinderung ist nur körperlich. Er hat auch Fachabi und macht ganz normal seine Ausbildung. Man sieht ihm das eben an. Er wird halt immer trauriger, weil er wegen seinem Aussehen halt auch keine Freundin findet. Er ist super nett und witzig, aber das mit dem Aussehen ist eben ein Problem. Das macht mir auch zu schaffen. Und bin am überlegen was man dagegen tun kann. Habt ihr vielleicht Ideen?
Ich hatte übrigens auch noch nie eine Freundin, bei mir ist das aber eher charakterlich bedingt. Ich würde es ihm sehr gönnen
18 Antworten
Es gibt Faktoren, die es erschweren, einen Partner zu finden. Manchmal wirkt es hilfreich und aufbauend, wenn man mal um sich schaut, was für seltsame Vögel es hinbekommen, einen Partner zu finden. Nach dem Motto: "Wenn die das schaffen, müsste es doch eigentlich kinderleicht sein."
Ich persönlich kenne drei Menschen mit geistiger Behinderung, die es geschafft haben, einen Partner zu finden. Ob die Beziehung dann genauso aussieht wie bei einem Nichtbehinderten, das kann ich dir nicht sagen. Da stecke ich nicht drin. Aber auf jeden Fall ist es möglich. Meine Nachbarin zum Beispiel finde ich alles andere, als attraktiv, positiv ausgedrückt. Dennoch lebt sie schon mehrere Jahre mit ihrem Mann zusammen. Okey, der Mann würde wahrscheinlich bei Germanys next Topmodel auch nicht unbedingt den ersten Platz machen, aber naja...
Ich schreibe das nur, um zu zeigen, dass es nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich ist.
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Leider kann man meinen Aufbauungsversuch auch negativ sehen. Es könnte dich deprimieren, dass es sogar andere schaffen, die nach subjektiver Einschätzung schlechtere Voraussetzung haben. Deswegen bin ich mir unsicher, ob es die richtige Info für jedermann ist.
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Beim Thema "Freundin" könnte es bei manchen so sein, dass sie sich nur deswegen eine Freundin wünschen, weil sie sehen, wie andere mit Freundin glücklich wirken. Sie selber sind unglücklich und schlussfolgern, dass es daran liegen muss, dass sie keine Freundin haben.
Darauf möchte ich auch noch aufmerksam machen, dass es suboptimal ist, so zu schließen.
Der gesellschaftliche Druck ist nicht zu unterschätzen. Man will sich nicht als "Dauersingle" blamieren.
Die Erfahrung, die ich selber schon gemacht habe in dieser Beziehung, ist, dass viele Behinderte es kategorisch ablehnen, selbst einen behinderten Partner zu akzeptieren. Es muss unbedingt ein "normaler" Mensch sein... Ich glaube, hier liegt, zumindest bei meinem Cousin, der Hund begraben.
Er schimpft auf die Frauen, dass sie ihn nicht so akzeptieren, wie er ist. Aber als eine Bekannte von mir Interesse an ihm gezeigt hat, hieß es nur, dass er, nur weil er selbst "behindert" (seine Worte, nicht meine) ist, muss er nicht unbedingt mit einer "Behinderten" zusammensein. Für ihn kommen prinzipiell nur Frauen eines bestimmten Typs in Frage... Groß, schlankg, blond
Das schränkt die Partnerwahl natürlich erheblich ein. Da steckt auch eine gewisse Oberflächlichkeit dahinter.
Da steckt auch eine gewisse Oberflächlichkeit dahinter.
Bei deinem Cousin vielleicht. Ich persönlich bin ziemlich sicher, dass da etwas ganz anderes hintersteckt. Mit einem behinderten Partner muss man sein Leben etwas umstellen, etwas umdenken. Bei zwei behinderten Partnern müssten das beide tun und das ist manchmal ganz einfach nicht möglich (je nach Behinderung). Dazu kommt, dass jeder sich sein Leben bisher seiner Behinderung gemäß eingerichtet hat. Das umzustellen und auf einen weiteren Behinderten einzurichten ist manchmal schwer sogar bis unmöglich. Was im Endeffekt beide unzufrieden macht, weil sich jeder noch mehr einschränken muss, als er es durch seine Behinderung eh schon muss. Auf Dauer geht das sowas von schief.
Ganz im ernst das Aussehen ist nicht das wichtigste sondern der Charakter. Wie ist er denn, wenn er nicht gerade traurig ist? Hat er Depressionen? Die Seele, der Charakter und allgemein der Typ Mensch ist wichtig. Und er wird eine Freundin haben. Ich bin zu 100 % überzeugt. Wie alt ist er den? Also er sollte sein Leben nicht aufgeben und sich lieben oder mögen wie er ist.
Und der dritte ausweg ist, das dein kollege wie ich erkennt, das es nicht wichtig ist eine partnerin zu haben, es ist nicht unbedingt notwendig, ich habe auch keine und bin mittlerweile 31 und hatte auch nie eine, aber ich habe für mich erkannt,
1. das ist garnicht schlimm.
2. muss nicht sein, es geht auch alles so.
3. man kann auch so glücklich sein, und so ein klasse leben haben.
ob ich eine partnerin in meinem leben haben werde, weiss ich auch nicht, aber ich will das auch garnicht mehr wissen und auch nicht mehr drüber nachdenken.
ich bin so komplett zufrieden mit meinem leben, es funktioniert, auch ohne partnerin.
aber klar fänd ich es schön, wenn vielleicht doch mal irgendwann mal eine liebe frau in mein leben tritt.
aber für deinen kolegen gibt es lösungen, das glaub mal :)
Hallo!
Einem ehem. Arbeitskollegen, erging es ähnlich. Er ist halbseitig gelähmt, und humpelt aufgrund dessen extrem. Seinen linken Arm, kann er aufgrund der Spastik nicht bewegen. Wir haben ihn irgendwann einfach mal abends mitgenommen. Er musste sich einfach überwinden. Das hat zwar etwas gedauert, aber irgendwann geklappt.
Heute, mehrere Jahre später, ist er verheiratet, und hat sogar zwei gesunde Kinder.
Es ist zwar schwieriger, für jemanden mit Handicap, aber wenn diese Menschen, mit etwas Selbstbewusstsein auftreten, können auch sie ein ganz normales Leben führen.
Sie sind nicht weniger wert als andere.