Könnte man so anonym Geld bekommen?
Schritt 1: Ich verkaufe Produkte online und sage das meine Kunden erst zahlen müssen, wenn die Ware angekommen ist und zwar per Überweisung.
Schritt 2: Ich gehe zu einer Plattform, welche Gutscheine verkauft und einem diese Gutscheine per E-Mail zuschickt, sobald man mit Vorkasse bezahlt hat. Ich packe so viele Gutscheine in den Warenkorb bis sie den gleichen Wert haben, den ich von meinem Kunden will. Und wähle dann mit Vorkasse bezahlen aus.
Schritt 3: ich schicke meinem Kunden die Daten, welche mir die Webseite zugeschickt hat, wo ich angegeben habe, dass ich mit Vorkasse zahle. (Also die Kontonummer der Webseite usw.)
Schritt 4: Der Kunde überweist das Geld auf das Konto der Webseite nachdem er meine Ware erhalten hat, die Webseite bekommt dann das Geld und schickt mir dann die Gutscheine per E-Mail zu.
4 Antworten
Mal davon abgesehen, dass dieser durchschaubare Geldwäsche- und Steuerhinterziehungs-Versuch so rechtlich problematisch ist und sich weder der Kunde noch die Gutschein-Webseite darauf einlassen werden (Multiplattform-Dreiecks-Arbitrage? Bist du des Wahnsinns? Da schlägt bei den Portalen jede einzelne Warnlampe an...):
Wo siehst du da die Anonymität? Du bist über den Shop mit deinen Produkten (und deren Versand) identifizierbar, über deine Emailadresse, über deine Daten bei der Gutschein-Webseite. Nur dass statt dir dein Kunde zahlt, macht dich kein bisschen anonym. Denn die Gutscheine gehen ja an dich. Du könntest versuchen, so zu tun, als seien das Schenkungen oder Spenden deines Kunden, aber wer soll dir das abnehmen? Dein Kunde wiederum ist über die Bankverbindung identifizierbar. UNd sobald irgendjemand versucht, das zu verfolgen, lässt es sich nach wie vor verknüpfen.
Es verschleiert nur bis zu einem gewissen Grad die Herkunft deiner Einnahmen - allerdings so rudimentär, dass es nicht einmal das Finanzamt täuschen würde. Der Produktverkauf ist gewerbliches Handeln, ob du dich nun in bar oder in über Umwege verschickte Gutscheine bezahlen lässt. Somit sind auch die Gutscheine Einnahmen und als solche zu versteuern. Ob du sie nun deinen Kunden kaufen lässt oder nicht.
Oder willst du damit erreichen, dass dein Kunde nicht weiß, bei wem er kauft? Das würde sich höchstens bei illegalen Produkten lohnen, aber du glaubst nicht ernsthaft, dass das eine Strafverfolgungsbehörde auch nur einen Moment lang ausbremst?
Aber nun gut, nehmen wir mal einen Moment rein hypothetisch an, du hättest einen anonym gehosteten Shop im Ausland (schwer genug), ein Produkt, dass du physisch schwer nachverfolgbar, vielleicht digital über Tor oder ähnliches, oder ohne jede nachweisbare Verbindung zu dir, ausliefern könntest, eine Wegwerf-Email-Adresse, die dir nur zum Versand der Gutscheine dient und die auch ausschließlich anonymisiert aufgerufen wird. Dann wäre immer noch die Beziehung zwischen deinem Kunden und der Gutschein-Webseite nachweisbar.
Und somit auch du spätestens beim Einlösen der Gutscheine dem Vorgang zuzuordnen. Einigermaßen anonym wäre vielleicht eine Abwicklung über Paysafe-Karten oder eventuell noch Bitcoin machbar, aber nicht über digitale Gutscheine mit Seriennummer und allem. Und bei Produkten, die so einen Aufwand erfordern würden - mir fällt ehrlich gesagt kein einziges legales ein - , würde der sich hüten, per Überweisung zu zahlen.
Also, was immer du vorhast: Lass es!
Verwendungszweck und Namen müssen die nicht vorab kontrollieren, die haben nach der Überweisung beides sowieso im System - und zwar verknüpft mit dem Vorgang. Wer das überweist, wird ihnen im Zweifelsfall erst einmal egal sein. Sie können es aber dann deiner Emailadresse zuordnen - und in jedem Fall auch deinem Kunden, der im Zweifelsfall wiederum angeben wird, wo er gekauft hat.
Aber wie gesagt: Falls das Ganze für dich ein Datenschutz-Experiment ist, du die technischen Möglichkeiten ausloten willst, das Geld nicht brauchst, versuch es - aber sei dir bewusst, dass du dich steuerlich, gewerberechtlich und an etlichen anderen Stellen schnell strafbar machen könntest, wenn du nicht aufpasst. Wenn du hingegen Dinge vorhast, die du besser nicht vorhaben solltest, vergiss es. Anonymität ist dabei eine Illusion.
Und Monero? Crypto ist derzeit nicht unbedingt im Trend, und das aus gutem Grund. Außderdem stellt sich natürlich auch die Frage. mit wem du da gerade handelst. Willst du wirklich dein Geld jemandem anvertrauen, der eine anonymisierte Krypto-Währung anonym gegen Gutscheine von Drittanbietern verkauft?
Vorausgesetzt irgendwer macht da mit als "Kunde" - Willkommen im Bereich der Geldwäsche. Ach ja, Steuerhinterziehung wäre es auch noch, weil du ja das tolle "anonyme Geld" bestimmt nicht in der Steuererklärung auftauchen lässt...
Es würde jeder sofort mitmachen, wenn es heißt du musst mir nur Geld überweisen, wenn das Produkt angekommen ist.
Bei deinem Superplan fehlt mir eins: deine Kunden zahlen erst, wenn die Ware angekommen ist. Wer bezahlt denn diese Waren, die an deine Kunden geliefert werden?
Das geht so lange gut bis der Brief vom anwalt kommt.
ach und ganz vergessen. Wie willst du dafür sorgen das die leute dann nicht einfach nicht zahlen wenn sie das Produkt haben. Was willst du tuen? willst du sie anzeigen? xD
Man Gutscheine auch anonym gegen Monero eintauschen.
Was kontrolliert eine Webseite alles, wenn man auf Vorkasse bezahlt? https://youtu.be/Q7vnMTg4968?t=102 kontrollieren die nur den Verwendungszweck oder auch den Namen usw.?