Könnt Ihr den Menschen respektieren, der keine Steuern bezahlt oder eine schulische oder berufliche Qualifikation nachweisen kann?
Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen
13 Antworten
Dafür kann es Gründe geben wie Behinderungen oder seelische/körperliche Krankheiten.
Davon abgesehen hat Respekt jeder Mensch verdient. Das lernen nicht mehr viele, ist aber so. Wenn jemand jetzt nur faul ist, finde ich das nicht gut und würde das auf Nachfrage auch sagen. Aber Respekt hat er verdient.
Haben Kinderschänder und Vergewaltiger Respekt verdient?
Kommt drauf an warum nicht.
Wer einfach meint er kann sich mit dem Bürgergeld auf Kosten der Steuerzahler ausruhen - Nein.
Wenn jemand aber gesundheitlich - egal ob psychisch oder physisch - geschädigt ist, was ihm das Arbeiten nicht möglich macht, versteh ich das. Weil die und ihre Familie echt was leisten müssen, um das gemeinsame Leben zu schaffen.
Natürlich wird es da nie nur die 2 Kategorien geben. Und ich maßmir auch nicht an, das pauschal zu verurteilen, weil ich nicht weiß, wie jemand in eine derartige Lebenslage gerutscht ist.
Doch grade jüngere Menschen, haben das meistens selbst in der Hand. Ich hab die Schule auch nicht gemocht und mich mehr oder weniger (zu meinem heutigen Bedauern) durchgeschlängelt, aber das waren schon Entscheidungen, die das heutige Leben beeinflussen. Auch wenn vieles falsch läuft, man hat hier eig. alle Möglichkeiten ein gutes Leben zu führen.
Und für die Konsequenzen eigenen Handelns andere Leute zahlen zu lassen, ist nunmal dreist und Ausnutzung des Sozialstaats.
Die Steuerzahlung ist keine Basis und kein Maß für zwischenmenschlichen Respekt, weil jeder Staat andere Steuermaße hat.
Mangelnde Berufstitel sind nicht immer ein Zeichen von mangelnder beruflicher Qualifikation, sowenig wie der Titel immer eine Gewährleistung derselben ist, weil die Qualifikation nicht immer in dem Maße durchgeführt und der Titel nicht immer in dem Maße bescheinigt wird, wie tatsächliche Qualifikation vorliegt.
BerufsschullehrerInnen und Prüfungskommissionsmitglieder sind voreingenommen, manipulierbar, korrupt und irren sich - weil sie auch nur Menschen sind.
BerufsschullehrerInnen und Prüfungskommissionsmitglieder sind voreingenommen, manipulierbar, korrupt und irren sich
Wieso irrten sie sich und sind voreingenommen? Woher haben sie das Denken und auf was beziehst du es genau?
Berufstitel gelten nur etwas in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten. Ausländische professionale Qualifikationen werden nicht immer anerkannt, doch derselbe Zweifel ist angebracht innerhalb derselben Kontexte, weil fälschlicherweise angenommen wird, eine berufliche Qualifikation sei immer unter einheitlichen Bedingungen erfolgt. Diese Bedingungen ändern sich von Ausbildungsort zu Ausbildungsort, von Prüfer zu Prüfer, von Lehrer zu Lehrer.
Ja aber wieso meintest du die irren sich und sind voreingenommen?
Wieso sind die Deutschen auf der Welt so ein spezielles Volk?Kalt, akkurat, gehorsam, Ängste,Ehrfurcht vor der Arbeit und arbeiten bedeutet Lebenssinn für sie?
Wie soll ich es dir erklären ? Vielleicht akzeptierst du es, wenn ich dir sage, dass es deutsche Berufsschullehrer und Prüfer gibt, die zu der Auffassung gelangen, ein Azubi, oder Student sei für die Ausübung eines Berufes zu warm, zu unakkurat, zu ungehorsam, zu ängstlich, und zu ehrfurchtslos vor der Arbeit, obwohl es einfach nicht stimmt, wie du vielleicht selbst dir denken kannst.
Wer so etws nicht kann, dem wünsche ich nur, dass in seinem Leben alles rund läuft. Denn ich habe mit vielen Leuten gearbeitet, die keine Steuern bezahlen können. Ein Schicksalsschlag hat sie aus dem gewohnten Alltag herausgerissen. Konkurs der Firma und keine Stelle; Tod eines geliebten Menschen; Lehrabschluss nicht geschafft und keine Kraft es noch einmal zu versuchen; zur falschen Zeit am falschen Ort - ein Schuss von Fremden ins Bein verhalten und nun arbeitsunfähig....
Die Liste dieser traurigen Leben könnte man beliebig fortsetzen. Jede und jeder ist nur eine Handbreit vom Absturz weg.
schulische oder berufliche Qualifikation
Das hatten fast alle, die ich "auf der Strasse" betreut habe. Zum Teil eine sehr hohe berufliche oder schulische Ausbildung. Wer es nicht hatte, war meist Flüchtling. Die wären meist sehr gerne in die Schule gegangen oder hätten einen Beruf ergriffen. Doch die Umstände haben es ihnen nicht ermöglicht.
In Bezug auf die Mitmenschlichkeit haben diese Leute dem Durchschnittsbürger meist etwas voraus. Da habe ich zum Beispiel erlebt, wie sie in Gruppen Kolleginnen oder Kollegen im Hospital besucht haben - zum Teil mehrmals.
Sie sind von sich aus auf mich zugekommen und haben gesagt: "Könntest du mal für XY schauen, ich glaube dem geht es nicht gut." "Z haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Hast du etwas erfahren." "Ich könnte einen Essgutschein brauchen, aber gib ihn V, der braucht ihn notwendiger als ich."
Wie sieht es aber aus, wenn Menschen bewusst Steuern hinterziehen, vom Amt Geld erhalten um sich so hochzuarbeiten bzw. in der Wirtschaft erfolgreich werden? Ist es nicht asozial und kriminell?
Wenn er keine Steuern zahlt, weil er nur von einem kleinen Einkommen lebt.
Wenn er aber Steuern hinterzieht und jedes Schlupfloch nutzt, um vom Geld anderer zu leben, dann nicht ! Trump respektiere ich nicht ! Den Krankenpfleger ohne Ausbildung, die ledige Mutter, auch den Gobetrotter der mit wenig Geld die Welt sehen will: die respektiere ich !
Ich habe mit "Leuten von der Strasse" gearbeitet. An keinen kann ich mich erinnern, der es so leicht genommen hat. Von ausruhen ist gar keine Rede - das Leben auf der Gasse ist oft hart. Diese Mitmenschen leiden unter den Blicken und Kommentaren der Steuerzahler. So mancher würde gerne tauschen.