Können Bäume wegen zu wenig co2 im zu hohen Gebirge nicht wachsen , oder weil es zu kalt ist?

8 Antworten

Von Experte Pomophilus bestätigt

CO2 ist nicht das Problem, um das vorwegzustellen.

Die Temperatur, genauer genommen die Länge der Vegetationszeit ist der begrenzende Faktor.

In manchen Gebirgsteilen ist auch der Regenschatten ein Problem (z. B. kommt in den Zentralalpen deshalb v. a. Lärchen und Zirben vor - oder ändert sich die Baumartenzusammensetzung bzw. auch das Vorkommen überhaupt von West nach Ost über die Rocky Mountains...)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Von Experten myotis und agrabin bestätigt

Hallo,

Du hast natürlich Recht, CO2 hat ein höheres spezifisches Gewicht als viele andere Bestandteile der Atmosphäre. Es gibt jedoch genügend Luftbewegung, die für Durchmischung sorgt und verhindert, dass sich die schweren Bestandteile unten absetzen können - sonst wäre es andererseits auch für uns auf Meeresniveau gefährlich! So aber bleibt auch in größerer Höhe im Gebirge genügend CO2 für Pflanzen verfügbar.

Die Wasserverfügbarkeit nimmt auch nicht direkt mit der Höhe ab, tendenziell steigt ja die Niederschlagsmenge je höher ich komme.

Der tatsächliche Grund hat mit der Temperatur zu tun, so habe ich es gelernt. Dazu muss ich aber ein kleines bisschen ausholen:

Warum wachsen Pflanzen baumförmig? Wenn ich meine Blätter hoch droben ausbreiten kann, dann kriege ich die ganze Sonne ab. Kleinere, krautige Pflanzen müssen schauen, ob sie mit dem noch zurecht kommen, was ich als großer Baum an Licht durchlasse, oder sie gehen ein. Dafür zahle ich aber auch einen hohen Preis: nicht unerhebliche Anteile der organischen Substanz, die ich produziere, muss ich in mein Stützgerüst, Stamm und Äste, investieren, bevor ich überhaupt ein Blatt wachsen lassen kann, das Fotosynthese betreibt. Was passiert im Gebirge mit zunehmender Höhe? Nun, momentan liegt oben droben noch Einiges an Schnee, während im Tal schon bald der Frühling einzieht und die Pflanzen wieder wachsen. Umgekehrt wird der Winter später im Jahr dort oben auch wieder früher beginnen, die Pflanzen können dort also später starten und müssen früher wieder in Winterruhe gehen. Die Vegetationsperiode, die Zeit in der die Temperaturen jedes Jahr Pflanzenwachstum ermöglichen, wird mit zunehmender Höhe immer kürzer. Damit sinkt auch die Menge an organischer Substanz, die eine Pflanze jedes Jahr produzieren kann. Irgendwann geht meine Baumstrategie einfach nicht mehr auf, ich habe in einer zu kurzen Vegetationsperiode nicht genügend übrig, um mir ein aufwändiges Stützgerüst zu leisten. Dann setzen sich die Pflanzen durch, die darauf verzichten und praktisch mit der gesamten produzierten organischen Substanz Fotosynthese betreiben, krautige Pflanzen und Gräser.

Ja im Gebirge gibt es die Baumgrenze.

Fichten sind meist die obersten Bäume.

co2 spielt keine Rolle es ist die Kältegrenze. Hinter der Baumgrenze kommt dann die Vegitationsgrenze.


Ruenbezahl  16.03.2022, 20:41

Die obersten Bäume sind fast immer die Zirben, darüber kommt noch der Gürtel an baumartigen Krummholzgewächsen, also Latschenkiefern.

0

am co2 liegts nicht, wer kaum wächst, braucht kaum welches...

Kälte, frostsicher sind sie. Das liegt eher am Wasser... in fester Form nützt das dene nichts.

Begrenzende Faktoren sind Vegetationszeit und Windwirkung, dazu die Boden- und Reliefverhältnisse, nicht CO²-Gehalt der Luft.