Klonen sich Seesterne wirklich?

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Seesterne vermehren sich (auch) ungeschlechtlich durch Teilung. Ein Seestern kann sich sozusagen in zwei Hälften teilen und beide Hälften regenerieren dann vollständig die fehlenden Teile. Die beiden Seesterne sind dann Klone.

Die Erzeugung von Klonen kommt natürlicherweise bei vielen Tierarten vor. Durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) können sich z. B. weibliche Blattläuse fortpflanzen, indem sie einfach aus unbefruchteten Eiern genetisch mit dem Muttertier identische Nachkommen produzieren. Parthenogenese kommt sogar bei Schädeltieren vor, u. a. bei Schwellhaien und bei einigen tropischen Skinken, auch bei Waranen soll Jungfernzeugung möglich sein.

Auch bei der geschlechtlichen Fortpflanzung können Nachkommen entstehen, die genetisch identisch und damit eigentlich Klone sind. Das ist sogar beim Menschen möglich; nämlich wenn eine Zygote (befruchtete Eizelle) oder ein Embryo in einem sehr frühen Entwicklungsstadium (bis kurz vor dem Auftreten des Primitivstreifens) in zwei Teile getrennt wird. Bis zu dem Zeitpunkt sind die Zelken noch totipotent, können sich also in alle Gewebstypen differenzieren und einen kompletten Organismus bilden. Das Resultat sind dann eineiige (monozygotische) Zwillinge (bzw. Mehrlinge). Bei den meisten Säugern kommt das selten vor, bei Neunbinden-Gürteltieren (Dasypus novemcinctus) ist das jedoch die Regel. Fast immer bestehen die Würfe aus vier Jungtieren, die genetische Klone sind.

Mit der Labormethode des Klonens hat das alles aber wenig zu tun. Beim Klonen wird Erbgut aus einer vollständig ausdifferenzierten (somatischen) Zelle in eine von ihrem Erbgut befreite Eizelle übertragen. Nicht verwechseln darf man Klonen mit der Klonierung. Als Klonierung bezeichnet man das Übertragen fremder Erbinformation in das Erbgut prokaryotischer Mikroorganismen (Bakterien), um einen gentechnisch veränderten Organismus (GVO) zu erzeugen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Seesterne können sich sowohl geschlechtlich fortpflanzen als auch asexuell, indem sie sich einfach teilen und die fehlende Teile nachwachsen lassen. Diese Klone, das entdeckten nun schwedische Forscher von der Universität Göteborg, haben offenbar eine höhere Lebenserwartung.

Oder einfach in die Bücherei gehen