Kleinkind nicht stillen?

12 Antworten

Schwierig. Ihr hattet ja anscheinend schon Beratung von Fachpersonen, die euch, das Kind und die Stillsituation vor Augen hatten und nicht nur eine kurze Schilderung.

Deshalb von mir nur ein paar Anmerkungen und Gedanken, die mir beim Durchlesen so durch den Kopf gingen.

Die Kleine ist erst fünf Wochen alt. Da ist es nicht weiter ungewöhnlich, dass sie viel schläft und viel trinkt. Stillen ist tatsächlich zeitintensiv, vor allem wenn das Baby ein kleiner Genießer ist. Und das Saugen ist anstrengend, insbesondere da die Nippel deiner Freundin anscheinend nicht optimal geformt sind. Kein Wunder, dass das Baby da zwischendurch immer wieder einschläft.

Trinken aus der Flasche ist da deutlich einfacher, kann aber wiederum zu Saugverwirrung führen, so dass die Brust noch weniger angenommen wird.

Dass man als Mama am Anfang nicht viel mehr macht als stillen, ist ebenfalls normal. Nicht schön, aber normal.

Hinzu kommt, dass ihr alle, auch du, euch erst an die veränderte Situation gewöhnen müsst. Deine Freundin hat momentan als Hauptaufgabe nunmal das Baby und da sollte es selbstverständlich sein, dass du, so gut es geht, den Rest erledigst.

Wie auch immer: wenn deine Freundin nicht auf Flaschenmilch zurück greifen will, dann will sie nicht. Ob sie stillt oder nicht, ist ihre Entscheidung.

Ein Tipp von mir: schafft euch ein Tragetuch oder eine geeignete (!) Tragehilfe an, falls ihr sowas noch nicht im Haus habt. Mit ein bisschen Übung kann man Babys auch hervorragend im Tragetuch stillen; lasst euch von einer Trageberatung zeigen, wie es geht. So wird deine Freundin wieder ein wenig mobiler und muss nicht die ganze Zeit herumsitzen.

Am Ende hilft einfach nur abwarten. Die Stillbeziehung muss sich erst einspielen, das geht oft nicht auf Knopfdruck. Wenn es weiterhin Probleme gibt, wäre Abstillen natürlich auch eine Möglichkeit.

Meiner Meinung nach habt ihr alles versucht, manchmal geht das Stillen einfach nicht.

Unsere Tochter hat leider fast nur Pulvernahrung gekriegt und es hat ihr nicht geschadet. Im Gegenteil.

Ich würde soviel es geht abpumpen und den Rest mit Pulvermilch machen.

Es ist keinem geholfen, wenn ihr aufgrund der Situation keine Freude am Eltern sein mehr habt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater einer Tochter die als extremes Frühchen zur Welt kam

Zuerst mal Glückwunsch zum Nachwuchs!!

Ihr hattet eine Stillberaterin und die sagt, dass ihr Stillhütchen und Fläschchen braucht? Euer Baby "muss" sich mit 3 verschiedenen "Saugarten" arrangieren, einmal Stillhütchen, einmal Fläschchen und einmal die Brust selbst, das ist unglaublich schwierig für die Kleine.

Wenn aus der Brust genug Milch kommt lasst bitte zumindest die Flasche weg (ihr könnt da auch stillfreundlich zufüttern, wenn wirklich nötig, z.B. mit dem Medela Trinkbecher).

Theoretisch sind auch flache/eingezogene Nippel kein Hindernis ohne Stillhütchen zu stillen, denn das Kind umschließt (im Idealfall) die ganze Brustwarze oder zumindest einen großen Teil davon. Eine Stillberaterin sollte euch das Anlegen da optimieren können.

Es ist wirklich harte Arbeit für ein Baby Milch aus der Brust zu saugen, wir haben die ersten 3 Monate auch fast 24/7 auf dem Sofa beim Stillen verbracht, das ist nicht unnormal. Aber die Zeit geht vorbei und in wenigen Monaten kann deine Frau auch sicher wieder mehr im Haushalt helfen. Das mit dem Denken, dass man nicht rauskommt ist schwierig, aber man muss es einfach machen, so blöd es klingt. Im Notfall setzt man sich dann irgendwo kurz auf eine Parkbank und stillt dort oder sie nimmt das Kind in die Trage, darin kann man auch Stillen (ist nur Übungssache), wenn sie noch nicht bereit ist in der Öffentlichkeit zu stillen.

Wir hatten hier auch einen sehr schwierigem Stillstart, weil die Kleine so schwach war, dass sie immer direkt nach dem Anlegen eingeschlafen ist und auch nur sehr, sehr langsam zugenommen hat. Wir mussten 5 Wochen zufüttern, dann ging es endlich auch ohne. Die Kleine ist jetzt 13,5 Monate und wir stillen noch immer, mal mehr mal weniger, aber wenn ihr beide pro Stillen seid dann versucht es weiter. Sucht euch eine GUTE Stillberaterin, die die es ehrenamtlich machen sind oft auch nur Mütter mit einer Fortbildung, was nicht zwangsläufig heißt, dass sie nicht gut sind, aber es geht eben besser. Ich kann euch da auch Rüya Elmas-Kaya(Instagram: stillberatung.kaya) oder Natalie Pulcini(Instagram: natalie.pulcini) empfehlen, die machen das beide wirklich spitze und machen auch Online-Stillberatungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter eines kleinen Regenbogenkindes

Da wuerde ich erstmal versuchen langsam auf das Stillhuetchen zu verzichten, das ist ja nicht als Dauerloesung gedacht. Und nochmal zur Stillberatung.

Und nachschauen lassen ob das Zungenbaendchen des Babies nicht vielleicht zu kurz ist - das hat sich bei dem Sohn einer Freundin als das Problem herausgestellt (und wird superschnell geloest).

Davon mal abgesehen gibt es in den ersten Wochen haeufige Wachstumsspruenge, wo das Baby stundenlang nuckelt - um die Milchbildung anzuregen (das ist ein selbstregelnder Mechanismus). Spaeter kommt das weniger oft und ist nicht so bemerkbar.

Da diese Situation für Mutter und Kind purer Stress ist, sollte sie abstillen und eurer Maus die Flasche geben. Heute ist die "künstliche" Milch auch nicht wesentlich schlechter als Muttermilch.

so entspannt sich die Mutter und eure Kleine kommt zur Ruhe.