Kita gründen?
Hey Leute,
ich habe meinen Lehramtbachelor in Deutsch und Sozialwissenschaften, meine Schwester ist Erzieherin und meine andere Schwester studiert derzeit soziale Arbeit. Wir würden gerne eine Kita gründen. Hat jemand Ahnung in dem Bereich? Wie läuft das alles ab? Wie läuft es mit Trägern ab? Können wir mit unseren Qualifikationen eine Kita gründen? Wäre mega wenn es uns jemand von A-Z erklären könnte. Vielleicht ist ja jemand diesen Weg gegangen oder kennt jemanden der diesen Weg der Gründung einer Kita gegangen ist.
Wir sind nicht zu 100% fündig geworden und wollten gerne mal die Erfahrungen und den Werdegang hin zu der Gründung einer Kita, von anderen hören.
Wir freuen uns.
Vielen lieben Dank im voraus.
4 Antworten
Habt ihr euch überhaupt überlegt ob ihr wirklich eine Kita wollt oder eher eine Großkindertagespflege?
In jedem Fall ist die erste Anlaufstelle bei so einem Vorhaben das Jugendamt.
Am Einfachsten kann man eine Kita aus einer Tagesmutterstelle gründen. Das ist auch schon öfters der Fall gewesen. Eine Tagesmutter schließt sich mit mehreren zusammen, sie gründen eine Elterninitiative die dann auch als Träger fungiert und die Mitglieder sind dann immer die aktuellen Eltern.
Ansonsten wenn du einen anderen Weg gehen willst, brauchst du erstmal ein Konzept. Wenn du das hast brauchst du ein Gebäude. Du kannst nicht einfach irgend eins nehmen. Das Gesundheitsamt, das Jugendamt und die Stadt/Kommune werden das Gebäude besichtigen. Es gibt strenge Bauvorgaben, also was wie in einer Kita verbaut werden muss und vorhanden sein muss. Neben dem Kita Konzept muss ein Hygienekonzept erarbeitet werden.
Dann musst du dich mit anderen Gruppen auseinander setzen. Rechtsanwälte, Betriebsärzte. Du brauchst für dein Gebäude beauftragte. Hygienebeauftragte, Brandschutzbeauftragte, Betriebsrat und und und. Du müsstest dich an Kommune, Kirche oder freien Träger wenden, wenn die Elterninitiative nichts ist, weil die Stadt will ja was von dir, wenn du eine Kita aufmachst.
Und dann gibts noch die gesetzlichen Vorgaben. Personalschlüssel, Kinderzahlen, Kitakosten. Du brauchst einen Essenversorger. Vorgaben des Landkreises, Vorgaben des Bundeslandes....
Und und und.
Ich bin sicher ich habe die Hälfte vergessen. Aber ich bin auch nur Erzieherin. Aber ich weiß noch was abgeht, wenn man ein neues Gebäude bekommt. Wir sind vor 5 Jahren aus unserer alten Kita in ein Übergangsgebäude gezogen, das alte Gebäude wurde abgerissen und dort ein neuer Kasten hingesetzt wo gleich 3 mal so viele Kinder reinpassen. Unsere Chefin ist teilweise im Dreieck gesprungen, musste sich mit Stadt, Träger, Politiker und Bauleuten rumschlagen. Der Neubau des Gebäudes in dem wir jetzt drin sind hat fast 2 Jahre gedauert. Aber das ist auch ein riesiger Kasten mit Platz für über 400 Kinder im Bereich Kita, Krippe und Hort.
Und dann kommt noch ein Problem, aber das hatte meine Chefin schon vor dem Neubau. Sie findet keine Erzieher. Der Träger findet nicht mal Leute die diesen Beruf lernen wollen. Weil die Kitas keine Erzieher bekommen haben, dachte der Träger, er macht eine Schule für die Ausbildung zur Erzieherin auf. Naja, gleiches Problem wie in den Kitas. Mangelndes Interesse. Ich bin bei uns Ausbilderin. Es hieß im Sommer, das ich im November eine Auszubildende bekomme. Dann hieß es, der Ausbildungsbeginn wird auf Dezember verschoben. Dann hieß es Januar und vor 2 Wochen sagte man mir am 1. Februar ist es soweit. Ich sehe das aber noch nicht.
also spätestens deine beiden schwestern müsten die voraussetzungen kennen, da es teil ihres studiums / ihrer ausbildung war
doch, ich hab hier die üblichen Aubildungsinhalte für staatlich geprüfte Erzieher vorliegen und auch die üblichen Inhalte des Soziologiebachelor was die Bereiche Psychologie und Soziologie angeht. Beim Erzieher wird es in den Teilgebieten rechtliche Rahmenbedingungen, Organisation und Verwaltungsaufgaben gelehrt. Beim Soziologiestudium befasst man sich spätestens im Segment der Sozialstrukturanalyse mit den SGB
Genau, aber eben nicht genau wie man nun eine Kita gründet.
Doch. Du siehst doch das die FS nicht weiß, an wen sie sich mit der Idee wenden soll
dem FS glaub ich das durchaus aber wenn ihre beiden Schwestern bereits voll ausgebildet sind bzw fertig mit dem studium sind sollten diese es wissen. Wenn nicht sind sie eh nicht geeignet eien Kita zu betreiben.
doch die lernen die gesetzlichen Grundlagen kennen und die zuständigen Behörden respektive Soziologen trift man sogar in den zuständigen Behörden direkt in den dafür zuständigen Abteilungen an
Hallo! Ich habe bereits einigen Existenzgründern dabei geholfen Projekte in diesem Bereich zu realisieren. Was ihr zu beachten habt und wie die Vorgehensweise ist sprengt hier den absoluten Rahmen und hängt von vielen Faktoren ab. Daher ist eine Vorbereitung in der "Vorgründungsphase" das wichtigste.
Im Rahmen der Vorbereitung sollte zunächst ein Konzept entwickelt werden. Hier geht ihr auf alle gründungsrelevanten Fragen ein wie Kapitalbedarf, Zulassungsvoraussetzungen, Standort etc.
Idealerweise lässt Ihr euch einmal beraten. Infos u.a. unter www.beraterstudio.de
Nein.