Kiffen/Soll ich mich einmischen?

6 Antworten

Die Frage ist, was du erreichen möchtest. Auf einen 17-Jährigen haben Eltern im Allgemeinen kaum noch ausreichend Einfluss, um ihn am Kiffen (oder dem Konsum sonstiger Suchtmittel) zu hindern. Möglicherweise würde eine entsprechende Diskussion also in dieser Hinsicht nichts Positives bewirken, aber für eine Menge Unruhe sorgen.

Die Folge könnte sein, dass der Freund fortan auch dir mit großem Misstrauen begegnet und du zunehmend weniger mitbekommst, wie sich die Dinge zwischen deiner Tochter und ihm entwickeln. Auch deine Tochter wird sich möglicherweise auf die Seite ihres Freundes stellen, was euere Beziehung schädigen könnte.

Meine Idee wäre, mit deiner Tochter im Gespräch zu bleiben und vor allem nichts in diese Richtung ohne ihre Zustimmung zu entscheiden. Dass sie mit dir darüber spricht, ist ein Geschenk, das du nicht leichtfertig aufs Spiel setzen solltest.

Letzten Endes muss deine Tochter mit ihrem Freund zurechtkommen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie die Sache früher oder später so nerven, dass sie einen Schlussstrich zieht. Bis es soweit ist, muss sie ein wenig leiden - das liegt leider in der Natur der Sache: Ohne Leidensdruck kein Handlungszwang.

Auch dann wird es ihr leichter fallen, wenn sie weiß, dass sie bei dir sicher und vorwurfsfrei ("Ich hab mir das schon immer gedacht…") aufgefangen wird. Zudem wird ihr eine Trennung leichter gelingen, wenn sie nicht in der Position ist, ihren Freund quasi gegen dich in Schutz nehmen zu müssen.

tonibliblablub 
Fragesteller
 20.11.2014, 12:29

Vielen Dank für die Antwort! Da sind viele hilfreiche Gesichtspunkte drin.

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Allein aus Schutz zu deiner Tochter würde ich mit ihm reden und ihm helfen

tonibliblablub 
Fragesteller
 20.11.2014, 12:00

Ganz konkret habe ich mit ihm nicht darüber gesprochen. Ich hatte aber schon mal das Thema mit ihm, dass wenn er verspricht meine Tochter nach Hause zu begleiten und er aus diversen Gründen (Gründe habe ich aber nicht genannt) dazu nicht mehr in der Lage ist, es ein absolutes NO Go für mich ist. Das hat das Ganze aber nur verschlimmert. So etwas kommt bei ihm überhaupt nicht an.

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Cannabisgebrauch ist oftmals ein phasenweises Phänomen und wird nicht selten nach einer bestimmten Dauer anderer Interessensfelder aufgegeben. Polizeilicher Druck, Bundeswehrzeiten oder Führerscheinprobleme können allerdings auch Auslöser für das Aufgeben des Cannabiskonsums sein.

Ich würde mich an Deiner Stelle von der möglicherweise unterschwellig vorhandenen Vorstellung verabschieden, dass alle "Kiffer" automatisch soziale Verlierer werden. Diese Liste wird Dir ein anderes Bild vermitteln: http://www.mpp.org/outreach/top-50-marijuana-users-list.html?page=1

Setzt dich mal mit ihm hin und sprich mit ihm darüber und leg ihm nahe das man ein ''gesundes'' mittel Mass finden muss er man kann ohne Problem ein gutes Sozialverhalten haben gut in der Schule sein und nebenbei noch ein wenig kiffen.

esrtmal finde ich es gut, dass du nicht gleich die Polizei anrufst, wei wahrscheinlich viele reagieren würden, was die Sache nur noch schlimmer machen würde. Du scheinst den jungen Mann ja auch durchaus zu schätzen. Weiß er denn, dass du davon weißt? Oder weißt du es, weil es dir deine Tochter erzählt hat?

tonibliblablub 
Fragesteller
 20.11.2014, 11:56

Er weiß, dass ich weiß, dass er wohl mal gelegentlich kifft. Ich glaube aber nicht, dass er so genau weiß was ich weiß. Ich weiß es zum Teil von meiner Tochter. Die erzählt mir natürlich nicht alles. Einiges weiß ich von Bekannten und deren Kindern. Die Kids meinen ja immer wir Eltern sind völlig ahnungslos und tauschen uns nicht aus. Vielleicht trifft das auf einige auch zu, aber halt nicht auf alle Eltern. Und dann zeigt es eben immer sein Verhalten.

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