Kennt ihr Personen, die 2015 nach Deutschland eingewandert sind und haben diese sich gut integriert?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

ja und ja 81%
ja und nein 19%
nein und nein 0%

5 Antworten

ja und ja

Hab von 2015 - 2020 mit jugendlichen Asylanten aus Syrien, Afghanistan und aus Ländern der Subsahara in der stationären Jugendhilfe gearbeitet und bis heute noch Kontakte zu etlichen.

Das waren meine schönsten und interessantesten Berufsjahre.

Bis auf zwei haben mittlerweile alle, die noch vor Ort sind eine Ausbildung im Handwerk oder als Altenpfleger(assistent) absolviert. Zwei machten in einem Jahr (!) die Mittlere Reife und arbeiten heute als Bauzeichner bzw. der zweite studiert inzwischen.

Alle verdienen ihr eigenes Geld, viele fahren inzwischen Autos, manche kicken noch fleißig Tore in ihrem ansässigem Fußballklub.

Vor allem Afrikaner aus Somalia, Guinea, Nigeria usw. zeigten sich immer dankbar und respektvoll während ich mich manches mal für den offenen bis verdeckten Rassismus meiner Landsleute am Ort schämen musste. Ich habe gelernt, ein Verein, in dem ein Somalier Torschützenkönig ist gilt im Land als Kanakkenverein.

Man muss wissen: Für Menschen aus all diesen Ländern ist der Besuch einer guten Schule ein Privileg, keine lästige Pflicht. Sie waren allesamt ehrgeizig und nahmen meine Lernangebote an.

Menschen mit "echten" Fluchtgründen nehmen angebotene Chancen gerne an. So taten mir Menschen leid, die auch nach vier Jahren Aufenthalt noch immer keine Arbeitserlaubnis bekamen - nicht mal für Arbeiten in einer Wäscherei, die kein Deutscher annehmen wollte. Im ablehnenden Bescheid hieß es dann, " man wolle verhindern, dass sich der Aufenthalt so verfestigen würde". Menschen mit eindeutigen ärztlich attestierten Folterspuren bekamen vom BAMF keinen positiven Bescheid. Einige verloren nach Jahren die Nerven. Aus Angst früh um 5.00 abgeholt zu werden konnten sie nicht mehr schlafen und sind irgendwann geflohen nach Italien oder Frankreich - aber schrieben mir nach Monaten und fragten nach meinem Befinden.

ja und ja

Ja in der Tat und das sogar mehrere Personen! Als ich 2016 meine Ausbildung zum Industriemechaniker angefangen habe, haben noch 3 andere parallel zu mir ihre Ausbildung angefangen, darunter einer junger Mann etwa 19 Jahre alt und aus Syrien.

Er und ich waren am Ende die einzigen die aus dem Ausbildungsjahrgang von anfangs 4 Azubis aus unserem Betrieb übrig geblieben sind. Die anderen beiden haben uns im Verlauf der Ausbildung verlassen bzw. sind rausgeflogen.

Wir beide haben unsere Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Leider trennten sich nach der Ausbildung unsere Wege da wir beide leider nicht übernommen wurden von unserem Lehrbetrieb. Allerdings habe ich noch bis heute Kontakt zu ihm und manchmal schreiben oder telefonieren wir miteinander. Er hat nach der Ausbildung auch schnell einen neuen Betrieb gefunden, welches ihn mit Kusshand angenommen hat, mittlerweile hat er sich zum Schichtleiter hochgearbeitet.

In meinem jetzigen Betrieb, haben wir aktuell 2 Brüder aus Afghanistan die erst seit 5 Jahren hier in Deutschland sind, allerdings können sie fast einwandfrei unsere Sprache sprechen und auch im Betrieb leisten sie keine schlechte Arbeit. Ich musste sie damals anlernen, als sie 2022 ihre Lehre bei uns anfingen, sie stellten immer fragen und haben sich nicht gescheut mal was Neues auszuprobieren. Sehr unkompliziert diese Burschen. In der Berufsschule zählen sie ebenfalls zu den Klassenbesten. Diese Jungs haben Ambitionen und sind auch bereit dafür was zu machen. Vor sowas habe ich sehr große Hochachtung.

ja und ja

Ich habe syrische Bekannte. Sie sprechen fließend deutsch, sind sehr gut integriert und sie sind wunderbare Menschen.

ja und ja

Ich kenne einige und darunter ist kein einziges negatives Beispiel.

ja und ja

Ja, es gibt auch immer Erfolgsgeschichten.