Keine Abizulassung wegen unentschuldigter Fehlzeiten?

6 Antworten

Vertrauenslehrer gibt es soweit ich weiß bei uns in der Oberstufe nicht.

Das Argument von @mikke95 verstehe ich allerdings nicht.

Ja, ich habe etwa 120 Fehlstunden, aber wie gesagt in drei Semestern zusammen - 40 pro Halbjahr. Da ich durchschnittlich etwa 10 Kurse pro Semester belegt habe sind es wohl so 4 Fehlstunden pro Fach/Semester.

Zudem rede ich von Doppelstunden, wodurch ich durchschnittlich 2 mal pro Fach/Semester gefehlt habe und somit selbst in Fächern, die ich nur zweistündig in der Woche habe, eine Anwesenheit von rund 90% vorweisen kann, in Fächern, die ich häufiger habe, weitaus mehr.

Es geht mir lediglich darum, ob die unentschuldigten Fehlstunden plötzlich für Probleme sorgen könnten, obwohl ich noch nie drauf angesprochen wurde. Alle anderen Anforderungen (Noten + ausreichende Anwesenheit) erfülle ich.

So jetzt gehen wir das ganze doch mal rechtlich an:

Die Abizulassung ist extrem wichtig für den Rest deines Lebens. Wie man es mit 20 Jahren vergessen kann sich selber zu entschuldigen, bleibt für mich ein Rätsel. Ich habe ab 18 meine Entschuldigungen damals immer selber geschrieben.

Wie dem auch sei: Die Zulassung zum Abitur stellt einen Verwaltungsakt dar, d.h. eine hoheitliche Maßnahme. Dagegen könnte man sich zur Wehr setzen und das solltest du auch. Du solltest dringend mit deinen Eltern darüber besprechen und zügig einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht beauftragen. Der Anwalt sollte sodann den einstweiligen Rechtschutz einleiten, sodass du auch innerhalb von 2 Wochen eine Entscheidung vom Gericht bekommst. Sonst warte man nämlich 1,5 Jahre auf ein Urteil.

Obwohl du kommst ja aus Niedersachsen: Da ist das Widerspruchsverfahren noch statthafter Rechtsbehelf. Dieser findet nicht gegenüber der Schule statt, sondern gegenüber der Landesschulbehörde. Erst danach folgt das Klageverfahren.

Falls du aus der Region Hannover kommst kann ich dir gerne ein paar Fachanwälte empfehlen.

rede mal mit dem vertauenslehrer?

120 Fehlstunden und davon 60 - 70 % unentschuldigt? Dann hast du die erforderliche Belegung der Fächer nicht erreicht. Demnach kannst du auch nicht zum Abitur zugelassen werden. Darüber bist du ganz sicher bei Eintritt in die Oberstufe informiert worden. 

FordPrefect  14.12.2016, 13:14

Das findet sich nicht in den Schulordnungen für die gymnasiale respektive gesamtschulische Oberstufe. Dort wird nur festgelegt, welche Mindeststunden durch die Kurse in den verschiedenen Bereichen abgedeckt sein müssen als Wochenstunden, nicht, wieviele man davon auch tatsächlich anwesend war.

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mikke95  14.12.2016, 13:17
@FordPrefect

Da ticken die Uhren in NRW offensichtlich anders. Hier wirst du bei einer massiven Zahl von Fehlstunden nicht zum Abitur zugelassen. Und 120 Stunden sind schon eine heftige Hausnummer. Das ist knapp ein ganzer Monat. Wer in der Oberstufe einen ganzen Monat fehlt, dem fehlt ganz sicher auch das entsprechende Wissen und demnach die nötigen Punkte. Der Fragesteller wird hier nicht die ganze Wahrheit geschrieben haben.

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FordPrefect  14.12.2016, 13:32
@mikke95

Da ticken die Uhren in NRW offensichtlich anders

Nein, eigentlich nicht.

Hier wirst du bei einer massiven Zahl von Fehlstunden nicht zum Abitur zugelassen.

Nein. Dafür gibt es auch in NRW keine Rechtsgrundlage. Allerdings werrden die unentschuldigten Fehlzeiten im Zeugnis explizit aufgelistet. Ich zitiere mal aus der Handreichung eines Gymnasiums in Köln (das ist ja wohl immer noch in NRW :-)) ):

"Auch Oberstufenschülerinnen und -schüler sind natürlich, wie alle Schülerinnen und Schüler zu regelmäßigem Schulbesuch verpflichtet. Fehlzeiten haben sie entsprechend der Regeln für die Oberstufenschülerinnen und -schüler rechtzeitig zu entschuldigen. Geschieht dies nicht, muss einerseits mit Ermahnungen, Tadeln oder sogar disziplinari-schen Maßnahmen gerechnet werden, andererseits erscheint jeder nicht ordnungsge-mäß entschuldigte Fehlstunde auf den Zeugnissen bzw. den Leistungsübersichten.
Sogar die Abgangs- und Abschlusszeugnisse müssen die Zahl der nicht entschul-digten Fehlstunden des ganzen Schuljahres enthalten. Folglich stehen auf dem Abiturzeugnis alle nicht entschuldigten Fehlstunden der gesamten Qualifikations-phase Q2.
Angesichts der Bedeutung von Abgangs- und Abschlusszeugnissen können wir nur an alle Schülerinnen und Schüler appellieren, ihre Pflicht zur pünktlichen Entschuldigung von Fehlstunden wirklich ernst zu nehmen.
Schülerinnen und Schüler, die durch häufigeres unentschuldigtes Fehlen aufgefallen sind oder deren Entschuldigungen zweifelhaft erscheinen, können mit der so genannten Attestpflicht belegt werden.
Je nach Anlass oder Umfang der Versäumnisse kann die Attestpflicht für ein einzelnes Fach oder für alle Fächer ausgesprochen werden.
Attestpflicht bedeutet, dass nur noch Entschuldigungen akzeptiert werden, die durch ein ärztliches Attest belegt werden."


Zitat Ende, Quelle:

http://www.jsg-nv.de/index.php?menuid=38&downloadid=78&reporeid=0

Auch in der Handreichung des Schulministeriums NRW findet sich dazu nichts.


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svw1996 
Fragesteller
 14.12.2016, 13:28

Ich habe pro Tag etwa 8 Unterrichtsstunden- demnach sind 120 Fehlstunden kein Monat, sondern 15 Schultage. Also durchschnittlich 5 Fehltage pro Halbjahr, das ist meines Erachtens nach nicht überdurchschnittlich. Das Wissen für die Prüfungen, bzw. meine bisher erbrachten Leistungen sind wie gesagt, nicht das Problem.

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mikke95  14.12.2016, 13:33
@svw1996

Du hast pro Tag keine 8 Stunden Unterricht. Die maximale Stundenzahl in der Oberstufe liegt bei 34 Wochenstunden. Meistens sind es nur 32 Stunden. Du musst uns hier nicht für dumm verkaufen. Hier sind einige User auf dem Gymnasium gewesen und wissen, dass deine Aussagen hanebüchen sind.

Und 120 Fehlstunden habe ich in meinem ganzen Schulleben nicht gehabt. 

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svw1996 
Fragesteller
 14.12.2016, 13:52
@mikke95

Dass viele der User hier auf einem Gymnasium gewesen sind, glaube ich gerne- Du scheinst allerdings keiner von diesen gewesen zu sein.

Woher du all diese dämlichen Aussagen nimmst ist mir ein Rätsel. Ich habe in Jahrgang 12 (in dem die meisten der Fehlstunden zusammengekommen sind) wöchentlich 38 Unterrichtsstunden gehabt- somit 7,6 Stunden pro Tag (und sagte zudem "etwa 8")

Wieso sollte ich in einem  Forum bezüglich meiner Fehlstunden lügen?



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Vorab:

Die länder- und bundesweiten Rechtsordnungen kennen AFAIK für die Zulassung zum Abitur keinen Paragraphen, der unentschuldigte Fehltage expressis verbis definieren würde. Die angesprochene Obergrenze findet sich alllerdings in § 63 der Schulordnungen für die Fach- und Berufsoberschulen. Das lässt sich aber so nicht auf die Schulordnungen für Gymnasien und Gesamtschulen übertragen.

Insofern ist für die Zulassung zur Prüfung primär relevant, ob für die belegten Kurse eine Note ermittelt und per Zeugnis festgeschrieben wurde. Ist dies erfolgt, können auch Fehlzeiten keine Berücksichtigung mehr finden.

Allerdings ist das kein Freibrief: Wenn der Fachlehrer bzw. die Lehrerkonferenz entscheidet, dass aufrund überproprtionaler Fehlzeiten eine Note in einem der Fächer nicht zuerkannt werden kann, kannst du tatsächlich nicht zum Abitur zugelassen werden.

Und zudem:

Während der bisherigen drei Semester habe ich nie übermäßig gefehlt und
habe etwa 60 Doppelstunden- sprich 120 Fehlstunden insgesamt.

Soviele Fehlstunden habe ich in 13 Schuljahren nicht zusammenbekommen - egal ob entschuldigt oder unentschuldigt.


svw1996 
Fragesteller
 14.12.2016, 13:16

Vielen Dank- die Antwort hat mir definitiv weitergeholfen!

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