Kein smalltalk?

3 Antworten

Eine ehemalige Kollegin (die dadurch letztendlich auch zu einer Freundin wurde) von mir ist in Sachen Kommunikation eigener Befindlichkeiten mein absolutes Vorbild. Sie ist sehr selbstreflektiert, hört sehr genau und gut in sich selbst hinein, was ihr wann wieso gut tut und was nicht. Wenn ihr etwas nicht gut tut oder sie etwas nicht möchte, kommuniziert sie das genau so. Und zwar in einem ruhigen, sachlichen, freundlichen Ton, mit einem freundlichen Gesichtsausdruck, in einer Ich-Botschaft - "Ich möchte das nicht, es tut mir nicht gut. Bitte respektiere meine Grenze.".

Auf diese Weise fühlt sich echt niemand von ihr angegriffen, verletzt oder vor den Kopf gestoßen. Sie sagt ja einfach nur, ohne Abwertung des Gegenübers oder Kritik an dieser Person, was sie selbst denkt und empfindet, wo ihre persönliche Grenze verläuft! Ihr Ton, ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung signalisieren dabei auch genau das - "Es ist weder dein noch mein Fehler, niemand hat etwas falsch gemacht oder ist böse, es ist einfach nur mein persönliches Empfinden!".

Versuch das mal auf diese Weise! Also einfach mit offener Haltung, ruhigem Ton und einem leichten Lächeln anstelle einer in Falten gezogenen Stirn "Mir ist die Trennung von Beruflichem und Privatem sehr wichtig. Zudem brauche ich für meine Arbeit meine volle Konzentration. Für dienstliche Belange bin ich deshalb natürlich jederzeit für euch ansprechbar, aber über privates möchte ich während der Arbeitszeit einfach nicht sprechen. Bitte respektiert das.".

Sei kurz angebunden, also antworte spärlich auf Fragen. Zeige kein Interesse, indem du etwas mufflig und abweisend wirkst oder höflich abwinkst.

Sei einfach so, wie du bist. Dann lassen sie dich bald in Ruhe.