Katzenzusammenführung - Erstkatze zieht sich komplett zurück
Ein liebes Hallo an alle Katzenfreunde. Ich habe ein großes Problem. Mein Lebensgefährte hat seit 2 Jahren eine ganz liebe Katze, die zwar nicht sonderlich verschmust ist, aber dennoch "Köpfchen gibt" und sehr oft bei ihren Menschen sein will. Sie ist Freigänger, kommt sofort an sobald man nach Hause kommt und schlief bisher auch gern in der Stube oder saß mit in der Küche, wenn wir uns dort aufhielten. Nun bin ich am Wochenende komplett zu ihm gezogen und habe meine kleine Katze (7 Monate, noch nicht kastriert) mitgenommen. Ich muss sagen, dass meine kleine Katze immer so was von verschmust war, sie hat förmlich ständig auf mir "draufgehangen". Nun klappt diese Zusammenführung aber nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Die ältere Katze zieht sich komplett zurück,kommt fast gar nicht mehr rein und wenn sie es doch einmal wagt und der Kleinen begegnet, rennt sie sofort wieder raus. Die Kleine faucht die Große immer an. Wir müssen sie dann in einem Zimmer ablenken, damit die Große wenigstens in Ruhe fressen kann, bevor sie sofort wieder den Weg nach draußen sucht. Die Kleine kommt nicht mehr schmusen zu mir, außer nachts, da ist sie ganz wie früher. Wir haben Feliway-Stecker und -spray gekauft, aber ich kann nicht feststellen, dass es etwas bewirkt. Hat jemand Tipps oder Ratschläge? Wir möchten auf keinen Fall, dass eine von beiden unglücklich ist. Haben schon darüber nachgedacht, für die kleine ein neues Zuhause zu suchen, was mir natürlich wiederum auch das Herz brechen würde. Ich bin für jeden noch so kleinen Hinweis dankbar!!!! Vielen lieben Dank im voraus.
8 Antworten
Ein neues Zuhause suchen, obwohl gerade mal ein paar Tage vergangen sind? Dieser Zeitraum ist nicht im Geringsten als Maßstab heranzuziehen! Vergesellschaftung kann ein wochen- bzw. monatelanger Prozess sein. Solange sie sich nicht ständig prügeln, alles zerfetzen oder einer von ihnen anfängt zu urinieren - seid froh! Stressreaktionen, wie ihr sie erlebt, sind völlig normal! Immerhin bedeutet es für alle eine Umstellung, und jedes Tier muss seinen Platz erst neu finden - auch die Katze deines Lebensgefährten, deine eigene Katze natürlich umso mehr! Versetz dich in ihre Lage - für sie ist alles neu: fremde Umgebung, fremde Geräusche, fremde Gerüche, fremder Mitbewohner (dein Lebensgefährte) und fremde Katze. Sie muss alles erst verarbeiten und sollte dafür ausreichend Gelegenheit bekommen - und wenn es bedeutet, tagsüber weniger zu schmusen, sollte es in Ordnung sein.
Selbst die vorstehend genannten Beispiele können sich wieder legen. Geduld ist wirklich alles, und es kann vielleicht Monate dauern, doch ich kenne Fälle, in denen plötzlich beide unverhofft zusammen im Körbchen lagen und kuschelten. Und selbst wenn nicht: Auch über ein friedliches Nebeneinander kann man schon froh sein!
Wichtig: Dein Lebensgefährte muss seiner Katze zeigen, dass sie zumindest für ihn nach wie vor der Chef ist! Wie macht er das? Indem sie stets bei allem die Erste ist - die Erste, die begrüßt wird, die Erste, die ihr Futter bekommt sowie die Erste, die gerufen wird, wenn er mit ihnen kuscheln wil. So zeigt er ihr, dass sie nach wie vor am höchsten in seiner Gunst steht und ihr niemand das Revier streitig machen will. Umgekehrt würde ich mit deiner Katze genauso verfahren.
Wichtig: Geduld! Alles Gute für euch und eure Katzen!
Ohne einen Vorwurf zu machen, ihr habt einen großen Fehler begangen., Eine Zusammenführung wird immer erst vorbereitet. Ihr habt die 2 sofort aufeinander treffen lassen. (Stell Dir vor, Du mußt in einem Hotelzimmer mit einem Dir vollkommen fremden, unsymphatischen Mann im Doppelbett schlafen.) Das nun so einfach hinzubekommen kann schon ein Stück Arbeit bedeuten. Katzen leben sehr intensiv mit Geruch. Der Feliway-Stecker nutzt Dir überhaupt nichts. Im Gegenteil,er kann sogar hier stören. Die nächsten 2-3 Wochen werden die Mietzen erstmal getrennt. Es wäre sogar angebracht, in der Zeit Deine Mietz endlich kastrieren zu lassen. (sonst hast Du das Problem der Zusammenführung 2x.)(Geruchsveränderung durch Hormone). Lasse einen Raum speziell für die eine Katze und einen Raum speziell für die andere. In der Zeit der Trennung darf eine nicht in den Raum der anderen. Nach einer Woche fängst Du an eine Mitz mit einem Handtuch abzureiben( Geruch) und mit diesem dann die andere abreiben. Tausche die Decken (oder Kissen) der Katzen aus. (Nicht waschen) Wenn Du merkst, das nicht mehr so das Fell auf Krawall gestellt ist, kannst Du die Zimmer "tauschen". Lasse alles langsam angehen. Die 2 sollen sich erstmal riechen. Nach ca. 3-4 Wochen kann man dann eine Zusammenführung planen. Da kann es immer noch mal Ärger geben, aber dann sollte sich die Lage entspannen. Nur wenn die 2 sich bis aufs Blut bekämpfen, kann man über eine Trennung nachdenken. Mußt halt erstmal viel Geduld aufbringen, aber es lohnt meist.
Bedenke, das sie dann erstmal 1-2 Tage nach TA riecht und viele Katzen den Geruch nicht leiden können. Lasse sie da auf keinen fall mit der anderen Mietz zusammen. Das kann Ärger geben. Und nach der Kastr. verändert sich auch der Fellgeruch. Nicht für uns Menschen, aber Katzen riechen das. Da braucht die andere dann auch einige Zeit. Wenn die 2 erstmal so aneinander vorbei laufen, hast Du schon viel gewonnen. Nur Prügeln sollten sie sich nicht, Das kann die Geschichte dann sehr verlängern.
Du beschreibst das, was ich mit meinen beiden (eine war schon da, als die zweite kam) bis heute erlebe.
Als wir die Zweite geholt haben or inzwischen 6 Jahren: die erste - kräftig, kastriert, eher eine betuliche EKH,1 1/2 Jahre, die zweite - 3 Monate jünger, zierlich, agil, lebhaft, verspielt, fürchterlich anhänglich ...
Die Große hat vor dem kleinen Irrwisch regelrecht Angst gehabt. Obwohl die Große so ihre 5 1/2 Kilo bringt und die Kleine bis zur Kastration von einigen Monaten etwa 3,5 kg hatte - die Lütte hatte und hat das Sagen.
Die Große hat sich auch wie bei dir zurückgezogen, kommt zum Schmusen, wenn die Kleine außer Reichweite ist und ist insgesamt distanzierter.
Die Kleine geht aber auch hin und pinkelt auf die Lieblingsplätze der anderen.
Dann wiederum liegen sie einträchtig nebeneinander.
Wenn die Kleine rollig war, ist sie der Großen derart auf die Pelle gerückt, dass wir sie schon nächtens auseinandergesperrt haben. Wir hatten die Hoffnung, das würde sich normalisieren nach der Kastration, aber bisher ist da nichts anders, außer dass die Lütte zugenommen hat.
Alles andere wie gehabt. Wir haben schon Medis vom Tierarzt gehabt, damit die kleine etwas gelassener wird und die Hinpinkelei lässt - bis jetzt (10 Wochen nach der Kastration) keine Veränderung.
Ich bin manchmal genauso ratlos wie du und unsere Tierärztin ist es auch.
Es gibt ja Pheromone für Katzen, die beruhigend wirken sollen. Einen Tipp habe ich leider auch nicht wirklich, ich fürchte das die Beiden einfach ein bisschen Zeit brauchen. 2 oder 3 Wochen dauert das bestimmt.
Also ich hab mal gehört das es bei den Katzen so ist das der der noch nicht Kastriert ist automatisch der anderen Katze das Gefühl gibt hochrangiger zu sein. Auch wenn der große Kater zuerst da war. Bei uns war es fast genauso nur das der neuzugang sich verkrochen hat. Mittlerweile ist unsere Dame (also die neue Katze) auch kastriert und seit dem verstehen sie sich super..... natürlich gibt es trotzdem mal Streitereien aber das ist dann in 5 Min, wieder vergessen... :-)
Das hast Du sehr nett geschrieben. Danke erstmal! An die sofortige Kastration hatte ich auch schon gedacht, aber dann widerum dachte ich, dass ich dann der kleinen zu viel auf einmal zumute. Umzug - neue Katze - Tierarzt - Kastration... Ich dachte, sie soll erst mal zur Ruhe kommen. Also ich hatte der Alten vorab schon eine Decke von meiner kleinen mitgebracht. Sie hat dran geschnuppert, mehr aber nicht.