Katze lasst sich nicht anfassen- Züchter schuld?
Hey
viele bekannte haben sich Katze als Haustiere angelegt. Die kleinen sind direkt von Beginn an super zutraulich und verspielt - gar nicht schüchtern. Mein Kleiner ist leider gar nicht so. Er ist sehr zurückhaltend und möchte nicht gestreichelt werden trotz 4 Monate die er bereits bei uns lebt.
hat der Züchter bei der Erziehung eventuell etwas falsch gemacht?
7 Antworten
Was bei meiner Katze geholfen hat ist mich mit ihr zu beschäftigen. Das braucht viel Zeit, Geduld und Zuwendung.
Das Tier muss auf spielerische Weise mit positiven Einflüssen lernen, dass von dir keine Gefahr ausgeht. Was für den Anfang nützlich ist, wäre ein Jagdspielzeug. Das kannst du auch selbst bauen. Mehr als ein Stock, eine Schnur und ein zu eine kleine Styroporkugel ist nicht von Nöten. Spielt zusammen damit. Lass deine Katze das Kügelchen fangen und das Spielchen geht von vorne los.
Mit der Zeit habe ich die Schnur immer etwas weiter verkürzt. Das ging über einige Wochen. So lernt die Katze spielerisch, dass deine Hand keine Gefahr ist. Mit der Zeit streifst du versehentlich beim Spielen ihr Fell. Das ist der erste sichere Kontakt. Übertreibe es jedoch nicht damit. So lange sie dadurch nicht verunsichert wird ist alles gut. Bis zu dem Schritt habe ich bei meiner Katze grob 2 Wochen gebraucht mit täglicher Übung. Am dem Zeitpunkt war die Schnur von den anfangs 1.50m nur noch 30cm lang.
Beim Füttern solltest du dabei sein. Zumindest anwesend. Deine Katze soll lernen, dass es nur Fressen gibt, wenn du da bist. Der Futternapf bleibt während du abwesend bist nicht stehen. Er wird Weg geräumt, damit das Tier nicht den kommt. Wasser muss jedoch immer zur Verfügung stehen. So wird fressen und du mit etwas positiven verbunden.
Der nächste Schritt wird schwieriger. Bau aus einer Pappe eine Abgrenzung, so das deine Katze nicht sehen kann was du auf der anderen Seite tust. Unten bleibt ein breiter Schlitz frei an dem du mit einem Stock sie anlockst. Die Katze will logischerweise mit dem Stock spielen so bald die Spitze darunter herausguckt und sich hin und her bewegt. Geht sie drauf ein nimmst du anstatt dem Stock einen deiner Finger um sie anzulocken. Anfangs immer gemischt. Mal den Stock bis sie im Spieltrieb ist und dann deinen Finger. Beim ersten Mal wird sie irritiert sein, wenn sie merkt, dass sie nicht nach dem Stock langt. Das musst du langsam immer weiter steigern. Verliert sie das Interesse, fang wieder von vorn mit der Styroporkugel an.
Mit der Zeit verliert deine Katze so immer weiter die Angst. Bist du an dem Punkt angelangt an dem sie vor deinem Finger kein Unbehagen mehr hat, kannst du die Barrikade nach und nach weiter öffnen, damit sie realisiert, dass nicht nur ein Finger, sondern mehrere da sind. Ab dem Punkt kannst du wie schon beim Spiel mit der Styroporkugel leicht an ihrem Fell streifen, wenn sie vom spielen abgelenkt ist. Am besten wäre am Rücken. Auf keinen Fall am Bauch oder am Hals. Die Stellen sind zur zugänglich, wenn sie dir sehr vertraut.
Stört sie das streifen am Fell nicht mehr kannst du sie vorsichtig am Steißbein kraulen. Das ist der hintere Teil der Wirbelsäule wo der Schwanz anfängt. Wenn sie da keine Probleme mit hat, hast du das schwierigste geschafft. Die Stelle lieben die meisten Katzen.
Wahrscheinlich liegt es an eurer Unerfahrenheit mit Katzen, besonders wenn ein Tier scheu oder schüchtern ist.
Ihr solltet euch natürlich viel mit dem Tier beschäftigen, aber es dabei nicht bedrängen. Das bedeutet auch, es nicht einfach zu streicheln, sondern nur die Hand hin zu halten. Wenn dein Kater daran Interesse zeigt, ohne Angst, gehst du einen Schritt weiter und fängst an mal ab und zu über den Rücken zu streichen und so steigerst du das.
Das braucht Zeit und viel Geduld.
Was er aber auch dringend braucht, ist ein Artgenosse zum Spielen, Toben und Raufen. Katzen sind soziale Tiere.
L. G. Lilly
Es muss nicht immer am Züchter/Vorbesitzer liegen.
Manche Tiere sind einfach so. Ist ja auch nicht jeder Mensch gesellig und extrovertiert. 😉
Du kannst aber trotzdem versuchen mit ihr zu spielen, sie mit Leckerchen locken, um dich interessanter zu machen. Lass ihr die Zeit, die sie benötigt. Das kann lange dauern, aber manchmal geht da noch was. Und wenn nicht, sei nicht traurig und beziehe es nicht auf dich.
Es kann sein, dass sie schlechte oder schlicht auch keine Erfahrungen gemacht hat. Ich habe so einen Fall auch hier sitzen. Vlt nicht so extrem, aber sie kommt jetzt erst auf die Idee von sich aus mal auf dem Schoß und schmusen zu kommen. Sie ist jetzt mehrere Jahre bei mir. Für mich war das nie wichtig. Deshalb ist sie für mich genauso wertvoll niedlich und toll wie die anderen Katzen auch.
Entweder diese Jungkatze hat in sehr schlechten Haltungsbedingungen gelebt und/oder sie hatte kaum bis gar keinen Kontakt zu Menschen.
Die Stammt sicher nicht von einem Züchter. Das sieht eher nach einem Hinterhof-Vermehrer aus.
Möglicherweise wird sich das Verhalten dieser Katze nie mehr ändern und falls ja, dann nur mit sehr, sehr viel Geduld.
Du nennst gerade einen vermehrer Züchter.
Wahrscheinlich hat die Katze keinen ordentlichen menschlichen Kontakt genießen dürfen, das brauch jetzt Zeit, und helfen würde ihr auf jedenfall ein artgenosse im selben Alter von einen ordentlichen Züchter oder tierheim.
Katzen sind einzeljäger keine Einzelgänger
"Ordentlicher" und "Richtiger" Züchter.... aha... Ich denke, dass ganz viele Züchter tun was sie können. Das mal ein introvertiertes Kitten dabei ist kommt nun mal vor und viele gehen nebenher noch arbeiten, da hat man nicht jeden Tag die Zeit jedes Kitten stundenlang zu therapieren. Und auch Einzelabgaben finde ich perse nicht verwerflich.
Mich nervt nur, dass sich das Wort "Vermehrer" so abnutzt, dass es bei echten Fällen keine Wirkung mehr hat, weil die Leute überall damit rum werfen! Jeder, der iwas falsch macht - egal wie klein der Fehler ist - und nicht ein optimiertes Tier abgibt, ist gleich ein Vermehrer.
Weißt du wo genau her?