Katze dick und keine Lust zu spielen

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Dass dein Katze abnehmen soll, ist zwar einerseits sehr gut, da Übergewicht diverse Krankheiten nach sich ziehen kann, z. B.

  • Diabetes
  • hepatische Lipidose (= Fettleber)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
  • Gelenkerkrankungen

sowie damit verbunden ein kürzeres Leben. Eine Katze gilt als übergewichtig, wenn das Idealgewicht um 10-15% überschritten wird bzw. als adipös (= fettleibig), wenn es um mehr als 15% überschritten wird. - Andererseits solltest du bei der Gewichtsreduktion wichtige, d. h. sogar lebenswichtige Aspekte beachten:

  • Sie sollte stets in tierärztlicher Absprache(!) und sehr langsam erfolgen, so dass die Katze pro Woche nur 1 bis maximal 2% ihres Körpergewichts verliert. Dies ist der Fall, wenn die Energiezufuhr 10% unter dem Erhaltungsbedarf liegt, d. h. unter dem Nahrungsmindestbedarf eines erwachsenen Tieres bei normaler Aktivität. Der Weg zum Idealgewicht kann somit zwar zum monatelangen Prozedere werden, doch wenn das Tier langsam abnimmt, fällt es erstens leichter, das Idealgewicht auch dauerhaft zu halten sowie zweitens, was sogar lebenswichtig ist: Die Gefahr einer hepatischen Lipidose (= Fettleber) wird so nahezu ausgeschlossen. Wie entsteht eine Fettleber? Wenn dem Katzenkörper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das diese Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie lagern sich in die Leberzellen ein, zerstören diese und beeinträchtigen die Leberfunktion massiv. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert. Merke: Eine Katze muss nach spätestens 12 Stunden fressen! Tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein - erst recht, wenn Übergewicht besteht! Nahrungsverweigerungen oder -entzüge, wodurch auch immer initiiert, sind somit ein Fall für den Tierarzt. Selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber verzeichnen nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist.
  • Es dürfen keine Mahlzeiten ausfallen! Auch Crashdiäten sind ein NoGo, Stichwort Fettleber!
  • Freigänger sollte man direkt nach der Mahlzeit rauslassen, um ihr Nahrungsverlangen zu minimieren.
  • Verzicht auf Leckerlis, bis das Idealgewicht erreicht ist.

Ebenso wichtig: Verzichte unbedingt auf das Diättrockenfutter! Der hohe Gehalt an Kohlehydraten wird bei einer Katze in Fett umgewandelt und verursacht - im Gegenteil - Übergewicht! Wechsle stattdessen auf hochwertiges Nassfutter (ca. 60% Mindest-Fleischanteil ohne Getreide und Zucker). Dieses macht schon aufgrund des Flüssigkeitsgehalts von 80% nicht (die Menge macht es natürlich immer). Trockenfutter (auch ein diätisches) wird gleichzeitig zum NoGo, denn es hat rein gar nichts mit gesunder Katzenernährung zutun und ist sowohl schädlich für die Zähne (die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne, was Zahnstein begünstigt) als auch die Nieren (Trockenfutter saugt Wasser auf und senkt somit den Flüssigkeitslevel), das heißt eine Katze muss mindestens die 3-fache Wassermenge der aufgenommenen Futtermenge zu sich nehmen, um ihn zu halten, was keinem Tier möglich ist. Mach selber den Test und tropfe Wasser über’s Trockenfutter - du wirst sehen, wie schnell es das aufsaugt, und nichts anderes passiert im Körper der Katze! Was erschwerend hinzu kommt: Fängt sie erstmal an zu trinken, hat die Dehydration (Austrocknung) bereits eingesetzt - oft mit gravierenden Folgen, wenn sie es über die Jahre verteilt ausschließlich erhält, wie etwa Diabetes, Nierenversagen und ein vorzeitiger Tod. Männliche Tiere sind aufgrund ihrer langen Harnröhre umso anfälliger für Harnsteine etc.. Eine Katze braucht schlichtweg Flüssigkeit; von Natur aus ist sie es gewohnt, sie über die Nahrung aufzunehmen in Form von Mäusen, Fischen und dergleichen. Diese bestehen bis zu 80% aus Wasser - Trockenfutter hingegen hat nicht mal 10% Wasser! - Anlass genug, dieses gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Des Weiteren ist Trockenfutter vielfach die Ursache für Übergewicht, Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind.

Am besten, man gewöhnt eine Katze gar nicht erst an Trockenfutter, und sie wird es mit einem gesunden und langen Leben danken. Und sollte sie dennoch derartige Krankheiten entwickeln, was natürlich passieren kann (es gibt ja auch sehr wenige Nichtraucher, die Lungenkrebs bekommen), dann muss man zumindest nicht bei sich anfangen!

Kathy34  10.04.2014, 10:08

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Doch leider fängt ein Großteil der Besitzer aus folgendem Grund nicht bei sich an: Viele Tierärzte schieben Diabetes, Harnwegserkrankungen und Niereninsuffizienz fälschlicher- und somit fatalerweise auf das Alter! Grund: Sie haben oft nur unzureichendes Wissen über Katzenernährung, da sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie erhalten, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:

  • Zitat Lisa A. Pierson (DVM = Doctor of Veterinary Medicine): Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter-Diät empfehlen anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser.
  • Zitat Dr. Bettina Brabänder: Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.
  • Zitat Dr. Ian Billinghurst: Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen.
  • Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs: Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzern das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier.

Nicht alles, was im Handel für Katzen erhältlich ist, wird ihren Bedürfnissen gerecht - fängt beim Trockenfutter an und hört beim Halsband auf. Alles Geschäftemacherei, die zu Lasten der Tiere geht!

Wenn überhaupt(!) kann Trockenfutter als Leckerli gegeben werden (10-15 Stück pro Tag und Katze). Eine gute Wahl sind z. B. Knabberstangen (natürlich nur die zucker- und getreidefreien). Diese gibt es sogar mit einem Fleischanteil von 95%. Weitere Vorteile: Durch die Perforation und Einzelverpackungen gerät man nicht so leicht in Versuchung mehr zu geben, wenn sie bettelt; außerdem sind sie eingeschweißt, Stichwort Aromaversiegelung und Schimmelprävention.

Durch den geringen Flüssigkeitsgehalt ist Trockenfutter konzentrierter und somit geschmacksintensiver, weshalb die Futterumstellung etwas dauern kann. Vor allem bedarf sie deiner persönlichen Überzeugung und Ausdauer. Wichtig auch hier: Man sollte eine Katze nie länger als 12 Stunden hungern lassen, Stichwort Fettlebergefahr! Weitere Tipps zur Futterumstellung findest du unter http://www.savannahcat.de/futterumstellung.html

Man bedenke: Eine Katze benötigt täglich mindestens 60 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht (je nach Temperatur, Gesundheitszustand, Alter und Aktivität sogar bis 80 ml). Da kommt ein Tier mit Trockenfuttergabe niemals hin, zumal es - im Gegenteil - auch noch Wasser entzieht! Leider müssen im Alter viele Trockenfutter-Katzen am Blasenkatheter angeschlossen und / oder wegen Niereninsuffizienz behandelt werden bzw. viele Tiere wegen Zahnbeschwerden auch schon früher (Stichwort Zahnsanierung aufgrund Zahnfleischentzündung und Zahnstein, Kosten 200 €). Dies ist häufig der Tatsache geschuldet, dass sich Katzenbesitzer nie das erforderliche Wissen darüber angeeignet haben. Entsprechend groß ist der Aufklärungsbedarf.

Folgende Nassfuttersorten kann ich empfehlen:

  • Animonda C*rny,
  • Real N*ture (beide erhältlich im Zoofachhandel) sowie
  • L*x (erhältlich beim A-Discounter).

Alle haben einen Fleischanteil von über 60% und sind zucker- und getreidefrei. Zur Not nehme ich auch mal B*anca (erhältlich beim P-Discounter); der genaue Fleischanteil geht zwar nicht eindeutig hervor - ich vermute größtenteils tierische Nebenerzeugnisse - doch dafür ist es zucker- und getreidefrei.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen, und alles Gute für deine Katze!

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Ich würde das Trockenfutter weg lassen und stattdessen 2 mal an Tag Nassfutter geben, oder noch besser, selbst zubereiten. Dann weiß man, was drin ist. Das 08/15 Dosenfutter ist, wenn man sich die Zutaten mal so durchließt, nicht besonders appetitlich und sicher alles andere als natürlich.

Zum spielen muss man die Katze dann schon animieren, mit viel Geduld und am besten mit verschiedenen Spielzeugen. Unser Kater steht auf Deckel von PET-Flaschen und Alufoliekugeln. Vielleicht hilft es auch, mit der Katze spazieren zu gehen. Versuch sie an ein Geschirr und Leine zu gewöhnen, denn wenn sie den Garten nicht von alleine verlässt, kann sie auch nicht viel umherstreifen. Vielleicht kommt die ja mit, wenn der Mensch dabei ist.

Erdbeerchen0x3 
Fragesteller
 09.04.2014, 19:55

Danke für die Antwort! Das mit an die Leine nehmen stell ich mir schwierig vor. Außerdem sind wir eigentlich Froh darüber, dass sie den Garten nicht verlässt, da wir an einer großen Straße mit viel Verkehr wohnen und unsere ehemalige Katze dort überfahren wurde.. alufolienkugeln mag sie gerne aber da verliert sie nach 5 Minuten das Interesse :/

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Ich halte nicht viel von dem Diätfutter. Wichtig ist vor allem, dass sie zu regelmäßigen Futterzeiten ( zweimal am Tag) Nassfutter bekommt, in dem auch Anteile von Gemüse vorhanden sind. Zwischendurch kann sie ja ein bisschen Trockenfutter knabbern. Aber nicht viel. Wenn sie erstmal weniger futter bekommt, wird sie auch aktiver und dann geht das Abnehmen wiederum schneller.

palusa  09.04.2014, 19:47

den gemüse-anteil brauchen katzen nicht. wilde katzen beißen selten in ne möhre^^ nicht wirklich beutespektrum und können katzen nur schlecht verwerten

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Erdbeerchen0x3 
Fragesteller
 09.04.2014, 19:51

Dankeschön für die Antwort! Sie bekommt am tag eine halbe Tüte nassfutter und ansonsten noch trockenfutter. Sobald man ihr das Futter gibt, frisst sie immer sofort den ganzen Napf leer... Das mit den festen "fresszeiten" ist schwer da wir jeden Tag unterschiedlich von der Uni heimkommen

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User78955  19.06.2014, 15:41
@Erdbeerchen0x3

@palusa: Wildkatzen beißen zwar nicht in eine Möhre aber sie fressen auch die Innereien der Tiere mit, wozu auch der Magen- und Darm mit den von Pflanzenfressern aufgenommenen Pflanzen gehört

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diättrockenfutter ist sowas wie diätcola. gaukelt vor gesund zu sein obwohl es das in keinster weise ist

versuch ne umstellung auf nassfutter, viel fleisch, kein oder ein geringer pflanzlicher anteil von maximal 5%. oft reicht das schon damit katzen abnehmen