Katze 1 Stunde Autofahrt Umzug Beruhigungsmittel ja oder nein?

20 Antworten

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Hallo D011117

also 1 Stunde Autofahrt, ist jetzt ja wohl kein Drama ? Was, wenn ihr mal 1 Stunde bis zum TA braucht ? o.O

Das ist überhaupt KEIN Problem. Vor allem, wenn DU selbst, nicht in Panik verfällst.

Unser Maui kam von Norwegen, mit Fähre und Auto nach Deutschland, das sind 1.619km und 16-17 Stunden fahrt.

Wichtig ist, das du die Katze gut Sicherst, also angeschnallt in der Transportbox. In der Box bitte nur die Katze, KEIN Spielzeug, KEIN Wasserspender, KEIN Futter !!

Die Box kannst du, wenn die Katze zu unruhig ist, mit einer Luftdurchlässigen Decke abdunkeln. Das hat schon oft die Tiere beruhigt.

Rede mit deinem TA, frag mal nach Rescue-Tropfen, ob du die geben darfst, die brauchen aber ein paar Tage, bis die Anschlagen.

Zum Thema Angst, das die Katze den Wohnungswechsel nicht akzeptiert:

Es ist noch ein junger, erst 2 Jahre alter Kater. Der wird das vermutlich ganz gut weg stecken. Bei Katzen über 4-5 Jahre, würde ich dir Raten, ihn bei den Eltern zu lassen. Doch DU kennst deinen Kater doch am Besten. Was wäre für den Kater günstiger ? Wie wohnt er jetzt, wie würde er bei dir wohnen ? Was wäre neu, was würde weg fallen ? Ist er Freigänger oder Wohnungskatze ? Einzelhaft oder Artgenosse dabei ? Wie stark ist eure Bindung ? Bist DU die Bezugsperson, oder eher einer deiner Eltern ? Da gibt es einiges, was man beachten sollte.

Wenn du ihn zu dir holst....

Wenn die Katze in ihr neues zu Hause kommt, stellt sie mit der Transportbox ins Wohnzimmer und öffnet die Tür der Box. Setzt euch aufs Sofa und wartet ab. Lasst die Katze von ganz alleine kommen und ihr neues zu Hause erkunden. Das schafft vertrauen.

Die Katze wird sich, vermutlich, erst mal ein sicheres Versteck suchen. Zum Beispiel unter einer Kommode, unterm Bett ect. Bitte NICHT die Katze da raus holen. Einfach in Ruhe lassen. Die Katze kommt auf euch zu, wenn sie im neuen Zuhause angekommen ist. Denn für die Katze bedeutet ein neues zu Hause erst mal Stress. Es ist eine neue, fremden Umgebung, neue Gerüche, Gegenstände, Eindrücke. Lasst der Katze Zeit. Das kann sogar paar Tage dauern.

Stellt der Katze bitte Futter und Wasser in die Nähe, sie wird sich Nachts raus trauen und fressen, wenn ihr schlaft. Auch ein KaKlo sollte Anfangs bitte erst mal in der Nähe stehen.

Wenn sich die Katze dann heraus traut, sprecht sie immer mit ihrem Namen an. Bitte in leisen, sanften Tönen sprechen. Bitte immer nur so viel machen, wie die Katze es zu läßt. Lasst die Katze an der Hand schnuppern, bevor ihr sie streichelt.

Gleich Loben, wenn sie es zu läßt. Alles andere passiert dann von ganz alleine.

Eine Katze braucht eine Eingewöhnungszeit von mindestens 4-8 Wochen, manche Raten sogar zu 8-16 Wochen. Und zwar deswegen, damit die Katze sich wohl und geborgen fühlt und eine Bindung zu dem neuen Ort aufbauen kann. Sollte die Katze, nach einem Umzug zum Beispiel, allerdings plötzlich die Wände hoch gehen, weil sie das Eingesperrt sein nicht erträgt, bleibt leider keine andere Wahl, als die Katze evt. früher raus zu lassen. Um einer Katze die Eingewöhnung in ihr neues zu Hause zu erleichtern, sollte man die Katze gut beschäftigen, viel kuscheln, mit ihr reden und spielen.

Hat die Katze einen Artgenossen ?

Katzen sind KEINE Einzelgänger !

Eine zweite Katze sollte vom alter und Charakter zu der bereits vorhandenen Katze passen. Das Geschlecht ist dabei ganz egal. Zum Thema Zusammenführung/Vergesellschaftung, kann ich gerne auch Ausführlich Tipps geben !

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
D011117 
Fragesteller
 29.01.2020, 14:08

Vielen vielen Dank für die Antwort! Die Fahrt hat er super gemeistert, ein paar mal gemeckert aber sonst ganz tapfer mitgemacht ☺️ Der 1. Tag in der neuen Wohnung war auch ziemlich entspannend, da es ziemlich ruhig in der Wohnung ist und man schön die Natur draußen lauschen kann, war er auch sehr gelassen und neugierig, hat alles beschnuppert (einige Möbel aus der alten Wohnung und seine ganzen Sachen die er kennt vermittelten ihm Sicherheit) klar er war später etwas irritiert und miaute dann nach dem Motto „ich kenne einige Gerüche aber es ist nicht die gewohnte Umgebung“ paar kuscheleinheiten und Spiele haben uns gegen Abend sehr platt gemacht er hat dann fest geschlafen aber war spät in der Nacht wach um zu essen und zu erkunden aber ich glaube mit der Zeit wird das und er wird sich recht schnell eingewöhnen. Die Rituale gehen weiter :)

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NaniW  29.01.2020, 16:51
@D011117

na siehst du, SUPER !!!

Viel Spaß beim Eingewöhnen.

Alles Gute

LG

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NaniW  29.01.2020, 16:56

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

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Ein Umzug mit einer Katze ist niemals einfach, Katzen hängen naturgemäß an ihrer Umgebung und tun sich sehr schwer mit Veränderungen; die Autofahrt dürfte dabei das geringste Problem sein.

Klar, wird Deine Katze wahrscheinlich jammern und protestieren, aber da muss man dann eben durch; als wir vor zwei Jahren von Freiburg nach Düsseldorf umgezogen sind, waren das 5 Stunden Autofahrt und 5 Stunden lang hat unser Kater praktisch ohne Unterbrechung trotz Beruhigungsmittel! miaut, geweint, getobt, gejammert, das ganze Programm eben, aber das mussten wir eben irgendwie packen, mit vielen kleinen Pause zwischendurch, viel gut zureden und vielen Leckerchen; dagegen ist die eine Stunde Fahrt, die Du vor Dir hast, nicht der Rede wert.

Die Autofahrt ist sofort vergessen wenn man erstmal angekommen ist, viel schwieriger ist die neue Umgebung, da brauchen Katzen erstmal Zeit, um sich einzuwöhnen - genau wie wir. Man braucht viel Geduld und sollte sich intensiv mit ihr beschäftigen, viel streicheln, viel spielen und mitgehen, wenn sie rausgeht.

Bei unserem Kater hat es Monate gedauert bis er sich einigermaßen eingelebt hat, es war ja auch eine Riesenveränderung vom Schwarzwald an den Rhein. Er war über lange Zeit sehr verändert, gar nicht mehr so fröhlich wie ich ihn kannte, aber letztendlich will jedes Tier leben und wird sich auf Dauer nicht schmollend in die Ecke setzen sondern die neue Lebenssituation annehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Mittlerweile gehe ich mit meinem Kater jeden Abend zusammen am Rhein entlang spazieren, dann schauen wir den Schiffen nach und im Sommer sitzt er stundenlang am Ufer auf den Steinen und beobachtet das Treiben auf dem Rhein. Einmal sind wir sogar zusammen mit der weiße Flotte gefahren und er hat die ganze Zeit über begeistert an der Reling gegessen und sich als Star an Bord bewundern lassen - ein Kater aus dem Untermünstertal aus dem tiefsten Schwarzwald auf dem Rhein unterwegs nach Holland - wer hätte das gedacht.

Du siehst: Möglich ist alles, aber aller Anfang ist schwer, mach Dir also nicht zuviel Sorgen, Deine Katze ist noch so jung und wird den Umzug schon überstehen und auch die neue Wohnung akzeptieren, Du musst ihr einfach nur Zeit geben und anfangs nicht zuviel erwarten; bei Katzen ist das Zauberwort, das fast alle Problem löst: Geduld

Kein Beruhigungsmittel, aber packe ihn in die Transportbox und leg ein Handtuch oder sowas oben drüber, damit es dunkler ist.

Leise Radiomusik oder leise mit der Katze reden hilft auch viel.

Mehr Gedanken musst Du Dir darüber nicht machen. Dein Kater muss da durch und wenn er zu Hause ist, wird er das, zumindest nach einer Weile auch akzeptieren.

Ich würde auf Beruhigungsmittel verzichten, denn der Kater bekommt es trotzdem mit, dass er sich im Auto befindet. Und dann kommt noch das betäubende Gefühl des Medikamentes hinzu, das er nicht einordnen kann und ihn noch zusätzlich verunsichert bzw. sogar in Panik versetzt.

1 Stunde wird er auch so gut überstehen :)

Für eine Stunde würde ich keine Mittel eingeben. Jemand kann ihn auf den Schoß nehmen, beruhigend streicheln.