Karikatur über Reichspräsident Friedrich Ebert 1919
Wir haben in Geschichte eine Aufgabe bekommen:
Interprtiert dir Karikatur und ordnet sie in den littorischen Zusammenhang ein!
http://www.ebert-gedenkstaette.de/Bilder/Ebert/ebert_leben1919/b22g.jpg
Ich bin mir nicht sicher, was ich da schreiben soll, da jeder etwas anderes meint. Es wäre lieb, wenn ihr mal EURE Meinung dazu abgeben würdet...
Danke :)
4 Antworten
Ebert sitzt auf einem Stuhl wie auf einem Thron und hält seinen Schirm wie ein Szepter und den Apfel (einen echten, essbaren) wie den Reichsapfel eines Kaisers des Heiligen Römischen Reíches.
Das ist so überdeutlich, dass man dazu gar nichts anderes meinen kann.
Frederic le Gross heisst eigentlich "Friedrich der Fette", wenn mich mein Französisch (nicht gut) jetzt nicht im Stich lässt, klingt natürlich wie "Friedrich der Grosse".
Soll wohl sein grosspuriges Gehabe aufs Korn nehmen und macht sich vielleicht auch darüber lustig, dass der unbedeutende und weitgehend ungebildete Sattlergeselle so eine hohe Position erreicht hat, die eigentlich ja auch den Kaiser ablöste.
Schon zu seinen Lebzeiten meinten viele kluge Geister, dass er den hohen Anforderungen, die die schwere Zeit an den Inhaber des hohen Amtes stellten, nicht gewachsen war (ich übrigens auch). Das kann man damit natürlich gut karikieren.
9 Jahre später und in der Schule gibt es immer noch die gleichen Aufgaben. 🤣
Ergänzung: Frankreich war ja der Hauptakteur in Sachen Versailler Diktat. Vielleicht will man zum Ausdruck bringen, dass Ebert Erfüllungsgehilfe Frankreichs war, indem man statt "Friedrich der Dicke" die französische Form "Frédéric le Gros" benutzt.
Die Karikatur ist ja im Kladderadatsch erschienen, eine Satirezeitschrift die ursprünglich liberal-konservativ war, aber später schon frühzeitig die Nationalsozialisten und HitIer unterstützt hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kladderadatsch
Im September 1933 wurde Hermann Göring karikiert, der Versuchskaninchen mit HitIergruß grüßt und von diesen mit demselben zurückgegrüßt wird.[3] Hintergrund der Karikatur war ein NS-Gesetz vom August 1933, das Tierversuche aus Tierschutzgründen verbot.
Und wenn die Nazis mal kritisiert worden sind, dann für eines der wenigen guten Gesetze die sie gemacht haben. Vor diesem Hintergrund wird es wohl klar:
Ebert soll lächerlich gemacht werden. Gemäß Kladderadatsch gilt wohl: Anstatt der alten ehrwürdigen Insignien von Zepter und Reichsapfel hat Ebert Regenschirm und Kürbis. Er bildet sich nur ein (oder will dem Volk nur vortäuschen?), er hätte die Macht des Deutschen Reiches geerbt, in Wahrheit ist er nur ein Hanswurst der Aliierten Siegermächte, die nach wie vor Deutschland beherrschen.
"Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einem Einbruch der Auflage. 1923 verkaufte der Hofmann Verlag das Magazin an die Stinnes Company des Industriellen Hugo Stinnes. Die Inhalte wurden zunehmend rechtsgerichteter und denunzierten gemäßigte Politiker der Weimarer Republik. Bereits seit 1923 wurden HitIer und der Nationalsozialismus unterstützt. Die Karikaturen wurden zunehmend antisemitisch."
Jetzt erkläre mir bitte nur noch, wie ein Blatt, das ab 1923 rechtsradikal wurde, 1919 schon HitIer unterstützt haben soll, als der noch völlig unbekannt war und seine Partei noch gar nicht existierte.