Karate nicht nur Verteidigung sondern auch Angriff?

12 Antworten

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Karate unterliegt grundsätzlich und ausnahmslos der Verteidigung - sonst ist es kein Karate (siehe auch die 20 Regeln von Funakoshi dazu www.karate-classic.de/shop/page/2). Sollte es aber einmal soweit kommen, dass man angegriffen wird, erfolgt nach der Verteidigung der sofortige! Angriff. Wenn möglich, wird hierbei der Agressor unmittelbar kampfunfähig gemacht. Hintergrund: Man weiß nie was passiert, wenn der Agressor eine zweite Möglichkeit des Angriffs erhält. Bei der Verteidigung gibt es noch einen weiteren Aspekt, der den Begriff der Kampfkunst unterstreicht - das ist die Verteidigung, unmittelbar bevor der Angriff erfolgt. Hier ein Beispiel: Ein Mann zückt ein Messer und holt zum Stich aus (und wenn Du nichts tust, wird er dich verletzten oder gar töten). Ein geübter Karateka wird hier schnell genug sein und diesen Angriff verhindern. Das geht soweit, dass ein guter Karateka den Angriff erkennt, kurz bevor der Agressor seine Muskeln bewegt - wie ein Tautropfen an einem Blatt, der sich löst aber eigentlich noch nicht fällt. Ergo, mit Karate machen die Kinder nichts falsches. Mein Sohn (13) macht auch Karate.

zu dem teil der frage verteidigung/angriff ist hier schon ausreichend und trefflich geantwortet worden. ein verantwortungsvoller sensei wird in seiner dõjõ auch disziplin lehren.

während meiner militärzeit wurde ein mix aus karate, judo, teak kwon do gelehrt. nach beendigung der dienstzeit habe ich mich allerdings dazu entschieden aikido weiter zu lernen, da diese kampfkunst eine betont defensive ist.

kleiner ausriss aus einer abhandlung im netz

Das Ziel beim Aikidō ist zum einen, die Kraft eines im Anfängergrad vorher festgelegten, stilisierten, später willkürlichen gegnerischen Angriffs (Randori) abzuleiten (Abwehr) und zum anderen, gleichzeitig dieselbe Kraft intelligent zu nutzen, um den Gegner vorübergehend angriffsunfähig zu machen (Absicherung), ohne ihn dabei schwer zu verletzen. Dies geschieht in der Regel durch Wurftechniken (nage waza) und Haltetechniken (osae waza oder katame waza), die den Hauptteil der Aikidō-Techniken ausmachen. Das Besondere im Aikidō ist, dass keine offensiven Angriffstechniken, sondern nur Abwehr- und Sicherungstechniken und dadurch vermittelnd eine entsprechend defensive und verantwortungsbetonte geistige Haltung, gelehrt werden.

wird dir damit die entscheidung leichter gemacht?

lg

sjard

Naja, alles was der Verteidigung dient, lässt sich letztlich auch für einen Angriff nutzen !

Karte ist ein Kampfsport. Dies macht man in erster Linie weil es einem Spaß macht, seinen Körper zu trainieren und an der Art der Bewegung. Alles was man zu Verteidigung einsetzen kann, kann man theoretisch auch zum Angriff verwenden. Man lernt nicht andere fremde Leute anzugreifen. Man lernt Disziplin. Es liegt immer am Charakter eines Menschen was er wie tut. Wenn jemand Fußball trainiert, kann er dies auch zu Angriff verwenden, weil er dadurch seine Muskeln trainiert. Man kann auch mit einem Ball auf fremde Menschen schießen um ihnen weh zu tun. Dies macht man aber nie, weil man Fußballspielen trainiert sondern höchstens, wenn man gestört ist. Das gleiche gilt auch für Ballett. Auch damit verschaffe ich mir in einem Kampf einen Vorteil.

Das ist auch bei jeder Waffe der Fall. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Jeder muss selber entscheiden was er tut. Sinnvoll finde ich es auf jeden Fall sich verteidigen zu können.