Kann wer Gottesbeweise erklären?

9 Antworten

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Kosmologische Argumente zielen auf ein Ursache-Wirkungsprinzip ab. Sie ähneln dem Argument des Aristoteles, es müsse eine erste Ursache geben und fügen hinzu, diese Ursache sei Gott.

Teleologische Argumente verweisen auf die scheinbare Teleologie der Natur. Teleologie bedeutet Zielgerichtetheit. William Paley behauptete einmal: "Wenn wir eine Uhr am Strand sehen wissen wir, dass sie jemand gemacht hat." Laut ihm sei es genauso offensichtlich, dass jemand unser Universum oder wenigstens Teile davon erschaffen hätte.

Ontologische Argumente bedienen sich weitgehend der Logik. Wenn man "Existenz" und "Gott" auf bestimmte Weise definiert, kann man daraus, jedenfalls laut Anselm von Canterbury, daraus schließen, dass Gott existieren müsse, so wie eben Primzahlen unteilbar sind.

Der kosmologische Gottesbeweis geht so.

Die Vorstellung dass das Universum aus dem Nichts entstanden ist, verstößt gegen ein physikalisches Gesetz, nämlich gegen den Energieerhaltungssatz.

Die Vorstellung dass das Universum schon immer da war, egal ob zyklisch oder unendlich expandierend, verstößt gegen ein anderes physikalisches Gesetz, nämlich gegen den Entropievermehrungssatz.

Also verstößt die Existenz des Universums gegen die Physik, es sei denn das Universum hätte einen paraphysischen Ursprung. Und diesen nennen wir Gott.

teleologisch:

Da die Welt zweckmäßig ist, muss sie von einem Schöpfer erschaffen worden sein.

ontologischen:

Gott soll das vollkommendste sein, das man sich vorstellen kann. Außerdem soll die Existenz einer Sache diese vollkommender machen. Deshalb muss die vollkommenste Sache existieren, welche man zuvor als "Gott" definiert hat.

Der beweis ist immerwahr, da alle notwendigen Axiome als gegeben angenommen werden.

kosmologischen:

Es wird angenommen, dass Alles irgendwie geschaffen wurde und eine Ursache hat. Daraus folgert man, dass die Ursache von Allem Gott ist. Gott wäre hierbei lediglich ein Wesen, das über unserem Universum steht.

Fazit:

Alle, wirklich Alle "Beweise" eines Gottes sind entweder immerwahr oder innerfalsch. Welches von beiden hängt von den gesetzeten Axiomen und den Schlußfolgerungen daraus ab.

Buhujo  19.09.2019, 16:23

Es ist zwar eine Unterscheidung möglich, aber echte Beweise sind das alles nicht. Es ist alles konstruiert

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Destranix  19.09.2019, 16:25
@Buhujo

Genau, was ich im Fazit indirekt formuliert habe. Die Beweise funktionieren nur bei zusammenpassender Definition und Axiom.

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Tulpe456 
Fragesteller
 19.09.2019, 16:30
@Buhujo

Finde ich auch, nur blöd, dass ich das Referat trotzdem halten muss

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Buhujo  19.09.2019, 16:32
@Tulpe456

Vielleicht mit einfließen lassen.

Die Unterscheidung wurde hier ja gut erklärt.

Viel Erfolg und hoffentlich hast du einen neutralen Lehrer

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Destranix  19.09.2019, 16:33
@Buhujo

Andernfalls kann er ja ein paar Beweise selbst erfinden und dann zusehen, wie der lehrer nicht mehr hinterherkommt.

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Das ist ganz einfach. Es gibt keine Gottesbeweise. Was sich euphemistisch so nennt, ist allein Geschwurbel.

Sie gehen immer von Grundannahmen aus, die selbst beleglos sind. Daraus lässt sich kein Beleg ableiten.

Da das so ist, gilt es sich zuerst mit den Grundannahmen zu beschäftigen. Solange sich diese als beleglos erweisen, sind die daraus abgeleiteten "Beweise" irrelevant.

Woher ich das weiß:Recherche
Tulpe456 
Fragesteller
 19.09.2019, 16:27

geht klar, bitte komm nächsten Mittwoch mit in die Klasse und erklär das meiner Lehrerin, während ich mir schonmal selber einen Fetzen für nicht erbrachte Leistung gebe. Danke für die Antwort

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