Kann mir keinen "normalen" Job vorstellen?

3 Antworten

grundsätzlich verstehe ich das problem gut, ich hatte das gleiche in der 12. klasse. und es nervt, dauernd gefragt zu werden...

völlig richtig ist die einstellung, das zu tun, was man gern tut. nur in einem solchen bereich ist man bereit viel zu arbeiten und wird auch entsprechend gut, um erfolg zu haben.

sport, musik, kunst - sind bereiche, wo es schwer ist, davon zu leben, die möglichkeiten des scheiterns sind vielfältig und hart. eine verletzung kann da schon genügen

wenn du sprachen magst, oder gerne schreibst, ist das ein ding. naturwissenschaften, mathe - das alles sind schulfächer. im nachhinein fand ich an meiner schule schlecht, dass man sich als schüler nur berufe vorstellen konnte, die es auch als schulfächer gab (und ganz böse kann man sagen, dass so die künftigen lehrer entstehen)

kaufmännisches ist nicht so uninteressant, wie man denkt. auch jura ist bei weitem nicht so langweilig, wie es immer beschrieben wird. angenommen du studierst ein, zwei semester jura - und entscheidest dich dann um - hast du bestimmt keinen nachteil dadurch, da juristisches verständnis fast überall nötig ist.

überhaupt ist es oft so, dass die interessanten berufe zwischen zwei fächern liegen, weil in diesen übergangsbereichen nur wenige menschen erfahrung haben. wahre geshcichte: frau hat chemie studiert, abgebrochen, und weil sie in fremdsprachen gut war, mit so etwas weitergemacht und eine ausbildung abgeschlossen. sie arbeitet heute sehr erfolgreich in der pharmaindustrie und übersetzt chemische und medikamentenspezifische texte. jemand der nur die sprache kennt, könnte das nicht, und die chemiker sind sprachlich nicht versiert.

an vielen hochschulen gibt es schnupperstudienkurse, auch das ist eine empfehlung. wenn man leute kennt, die etwas studieren, kann man sie fragen, ob man mal mitkommen kann. niemand sagt was, wenn man mal in einer vorlesung sitzt. erkundige dich nach tagen der offenen tür, oder mach ein zwei wochen praktikum in den ferien, in einem normalen betrieb.

nur wenn du zuhause sitzt und grübelst - das hilft am wenigsten :-)

ich drück die daumen


asdfghjkl2905 
Fragesteller
 15.12.2015, 13:56

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort und für dein Verständnis.

Jura hatte ich mir auch schon einmal überlegt, aber viele meinen eben, dass es sehr langweilig ist und wenn ich etwas langweilig finde, bin ich nur sehr schwer zu motivieren etwas dafür zu tun.. Aber ich werde mich mal informieren, ob es an einer Hochschule in meiner Nähe einen Schnupperkurs für Jura gibt und diesen dann besuchen :)

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pbheu  15.12.2015, 16:50
@asdfghjkl2905

finde ich gut !

das interessante an jura ist, dass man immer wieder neue situationen in einen zusammenhang mit bereits gesetzlich geregelten situationen bringen muss. was gab es schon für urteile, könnten die hier auch greifen, etc.

das langweilige ist, dass im studium erst mal eine menge grundlagenwissen gepaukt werden muss - sonst kennt man eben genau die schlupflöcher tricks oder zusammenhänge nicht. und man will sehen, ob ein jurist auch gründlich ist (denn wenn er zb was vergisst, landet sein mandant im kittchen).

wenn man es dann aber geschafft hat, ist es eine durchaus kreative arbeit, strategien zu entwickeln, wie man vor gericht vorgeht, was man alles heranziehen kann, was nützlich ist und was eher nicht...

ich habe einen sogenannten "kreativ-beruf", aber seltsamerweise hat mich diese andere sache immer fasziniert...

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Die Frage wäre ja, was stört dich an einem "normalen" Job? Jeder Job, egal wie außergewöhnlich er ist, hat positive und negative Seiten, man wird immer mal Tage haben, an denen man keine Lust hat. Ich finde es problematisch, wenn man einen außergewöhnlichen Beruf wählt, nicht weil man eine Leidenschaft dafür hat, sondern weil man eben nur "irgendwas außergewöhnliches" will. 

Wenn du gerne im Job reisen möchtest, geh doch zur Handelsmarine oder informiere dich über Jobs bei Kreuzfahrtunternehmen. Ich denke mal, dass diese Unternehmen vielfältige Berufe benötigen.