Kann mir jemand die wesentlichen Unterschiede zwischen Narzissten, Psychopathen und Soziopathen beschreiben?
3 Antworten
Narzissten haben eine sogenannte "Narzisstische Persönlichkeitsstörung". Unter den Diagnosekriterien sind die folgenden Verhaltensweisen angeführt:
- Hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (z. B. übertreibt die eigenen Leistungen und Talente; erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden).
- Ist stark eingenommen von Fantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe.
- Glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können.
- Verlangt nach übermäßiger Bewunderung.
- Legt ein Anspruchsdenken an den Tag (d. h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen).
- Ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch (d. h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen).
- Zeigt einen Mangel an Empathie: Ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
- Ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie.
- Zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen.
Narzissten entwickeln diese Persönlichkeit, aufgrund falscher Erziehung und schlechter Erfahrungen in der frühen Kindheit. Es ist eine Art Schutzreaktion, um das eigene Selbstwertgefühl zu maximieren und möglichen Angriffen durch Mitmenschen vorzubeugen.
Soziopathie ist ein veralterter Begriff und wird heute unter Psychopathie zusammengefasst. Die Psychopathie wird dabei in zwei Faktoren aufgeteilt:
Faktor 1 Psychopathie: interpersonell-affektiv (Klassische Psychopathie)
- trickreich sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme
- erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl
- pathologisches Lügen (Pseudologie)
- betrügerisch-manipulatives Verhalten
- Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein
- oberflächliche Gefühle
- Gefühlskälte, Mangel an Empathie
- mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen
Faktor 2 Psychopathie: antisozial-deviant (alt Soziopathie)
- Stimulationsbedürfnis (Erlebnishunger), ständiges Gefühl der Langeweile
- parasitärer Lebensstil
- Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
- Impulsivität
- Verantwortungslosigkeit
- geringe Verhaltenskontrolle
- Frühe Verhaltensauffälligkeiten
- Jugendkriminalität
- Verstoß gegen Bewährungsauflagen bei bedingter Haftentlassung
- Polytrope (vielgestaltige) Kriminalität
Das soziale Umfeld bzw. die Umwelt bestimmen hier lediglich mit, wie stark die verschiedenen psychopathischen Verhaltensweisen einmal ausgeprägt sein werden und welcher Faktor überwiegt.
Psychopathen die in gutem Hause aufwachsen, werden tendenziell erfolgreiche Menschen z.B. Geschäftsführer. Hier wird im Zuge der Entwicklung voraussichtlich Faktor 1 überwiegen.
Psychopathen die extrem negative oder schädliche Erfahrungen in ihrer Kindheit gemacht haben, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu straffälligen Psychopathen z.B. Serienmörder. Hier wird im Zuge der Entwicklung voraussichtlich Faktor 2 überwiegen.
Psychophaten sind grob gesagt hard-core-Soziopathen.
Narzissten sind nicht eindeutig zurodbar, da sie auch keiner eindeutigen Definition unterliegen. Diverse Persönlichkeitsmerkmale - welche gestört sein können - unterliegen einer Bandbreite an Abstufungen, daher ist eine kategorische Klassifizierung von Menschen, welche in dieses Spektrum sortiert werden können, nicht wirklich möglich.
Eine Klassifizierung, Dämonisierung .. solcher Menschen, die uns das Leben schwer machen ist vielleicht erstmal eine Erleichterung, allerdings bringt sie uns nicht weiter. Dadurch bauen wir uns Schutzräume, welche eine Selbstreflexion, unsere Rolle und Position in dem Geflecht - unser ganz persönliches Drama, welches wir in unserem leben immer wieder holen und kaum durchbrechen können -
und Selbstreflexion ist so wichtig auf dem Weg, wieder heil zu werden ....
ich habe nie behauptet, dass die Menschen, welche unter Narcs leiden etwas falsch gemacht haben, gehört/e ich doch selbst dazu und kann das durchaus beurteilen.
Sie wiederholen aber Muster, wenn sie irgendwann bemerken oder sich fragen, warum sie immer wieder in solche Situationen ... an solche Menschen geraten. Sie können sich selbst schützen.
Bibeltreu ... oder mystifiziert?
Natürlich ist es gesund, sich solch toxischen Menschen "vom Leib" zu halten. Ich gebe aber keine schwarz/weiß Analyse verschiedenster Persönlichkeiten mit ihren Verletzungen und graden in den Störungen ab, dazu ist die Persönlichkeit zu sehr ein Kaleidoskop.
Auch Empathen haben ihre Störungen - mal mehr mal weniger - sie haben ihre eigene Geschichten, wie narcs eben auch und es ist für einen Heilsweg förderlich, wenn man den bösen Narc innerlich nicht in ein Schutzreservoir sperrt, um ihm dadurch jegliche Verantwortung des eigenen Weges zuzuschieben. Es sind Menschen, immer noch oder gerade deswegen sind sie so, wie sie sind. ganz ohne Mitleid ... aber wenn ich ein Empath bin, so werde ich dies nicht für einzelne Menschen amputieren. Sondern habe gelernt, mich zu distanzieren und nicht, mich von diesem Sog anziehen zu lassen.
Ich sage es selber immer wieder. Man zieht keine Narzissten an! Narzissten suchen sich auch ihr Opfer nicht speziell aus, sondern versuchen jeden zu misshandeln mit dem sie eine enge Beziehung führen. Es kommt nur darauf an ob man den Narzissten in sein Leben lässt. Emphatische Menschen sind oft sehr ehrlich, loyal, haben hohe moralische Werte, verlieben sich sehr stark, sehen immer das Gute in anderen Menschen und setzen deshalb weniger Grenzen. Und diese Gutmütigkeit und Gutgläubigkeit emphatischer Menschen nutzen Narzissten oft für sich aus. Emphaten sind auch sehr anfällig darauf sich gegenüber anderen ein schlechtes Gewissen zu machen und es anderen recht machen zu wollen, auch das nutzen Narzissten aus um diesen Menschen zu manipulieren. Ein attraktiver Mensch mit einer starken persönlichkeit, der auch noch sehr loyal und emphatisch ist, ist wie ein gefundenes Fressen für einen Narzissten. Einerseits suchen sie sich attraktive Persönlichkeiten, neben denen sie glänzen können und nebenbei auch deren selbstwertgefühl kaputt machen können, weil sich Narzissten immer in Konkurrenz mit anderen sehen und andererseits auch Menschen, die voller Lebensenergie sind, denen sie die Freude nehmen können um sich selber besser zu fühlen. Narzissten ertragen es oft nicht andere glücklich zu sehen und sind permanent darauf aus andere zu erniedrigen oder von anderen Aufmerksamkeit, bestätigung und Bewunderung zu bekommen um sich selber aufzuwerten. Sie sind nicht in der Lage wie normale Menschen ihre eigene Wohlfühlenergie zu produzieren und sind immer auf andere angewiesen.
ich habe nie behauptet, dass die menschen, welche unter Narcs leiden etwas falsch gemacht haben.
Sie wiederholen aber Muster, wenn sie irgendwann bemerken oder sich fragen, warum sie immer wieder in solche Situationen ... an solche Menschen geraten. Sie können sich selbst schützen.
Bibeltreu ... oder mystifiziert?
Sie geraten immer wieder an solche Menschen, weil sie "Öl" haben, sprich, eine gewisse Unschuld, Reinheit, Licht, Lebensfreude, einen inneren positiven Glauben an etwas, weil sie echt sind. Das ist alles das, was der Narzisst selbst nicht hat, aber aus ihnen heraussaugen will. - Diese Sichtweise ist nicht mystifiziert, sondern in der Tat bibeltreu. Die Bibel hat sogar einen Namen für den dahinterstehenden Geist/Dämon: Isebel-Geist, international besser bekannt als "Jezebehl - Spirit".
Ach Mensch, das sollte hier doch gar nicht als Antwort auftauchen - hab mich vertüdelt ;)
nein, wir geraten an solche Menschen, weil sie uns ein Versprechen vorgaukeln können. uns etwas geben zu können, was wir so sehr vermissen. Eine Illusion vorspielen, in der wir die Größe, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhoffen, die wir uns selbst versagen. Menschen, die in sich das Gefühl haben, nicht genug zu sein, nicht nützlich .. eine Mangelware ... ungeliebt ... geraten immer wieder an solche Menschen.
Das was eine Loch in unserer Seele ist, versprechen sie uns zu füllen ... und wenn wir nicht unsere ganz eigenen Löcher im Herzen finden und sie benennen können, sie heilen. Wird immer wieder die Versuchung da sein, dem Sirenenruf nachzugeben.
Du argumentierst vom humanistischen Standpunkt aus, ich vom christlichen. - Vom christlichen Standpunkt aus, kann sich der Mensch nicht selbst Größe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung geben, und selbstverständlich kann sie ihm auch kein anderer Mensch geben, sondern der Mensch braucht grundsätzlich JESUS CHRISTUS dazu. Je mehr wir zu GOTT gehen, desto mehr werden wir von IHM aufgefüllt mit dem Lebenswasser. Und da der Narzisst nicht zu GOTT gehen will, da er ein "Wolf im Schafspelz" ist, saugt er stattdessen von den (reinen) Schafen...Auch z.B. das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen spricht hierüber. Die klugen Jungfrauen haben genügend Öl in ihren Lampen, um auch in der "Nacht" auf den Bräutigam (JESUS) harren zu können; die törichten Jungfrauen haben kein ÖL in ihren Lampen, und versuchen, von dem Öl der klugen Jungfrauen etwas abzubekommen. - Aber die klugen Jungfrauen schicken die törichten fort..."Geht und kauft Euch selbst!" - Und das ist das Einzige, was man mit Narzissten machen kann. Sie in die Wüste schicken, auf No Contact gehen.
du hast gefragt, worin die unterschiede zwischen narc-psycho-und soziopath sind. ich habe dir meine sicht dargelegt.
auch scheint es mir, dass du nicht so ganz nachvollziehen kannst, was ich meine. denn auch hier - ich habe nie behauptet, den narc weiterhin in seinem leben als manifeste persönlichkeit zu behalten. ihn dort weiter wüten zu lassen.
ich spreche davon sich innerlich damit auseinanderzusetzen.
und da ist es auch egal, welches vehikel genutzt wird, dies zu tun. ob es das spirituelle, religiöse ... oder wie du es bei mir vermutest ... humanistische ist. wichtig ist bloß, dass man es tut und den narc dabei aber nicht erneut auf ein podest erhebt, in dem man ihm ein label anheftet.
Auch wenn man ein guter und emphatischer Mensch ist, muss man lernen grenzen zu setzen und darf es nicht zulassen in destruktiven Beziehungen mit Narzissten zu bleiben. Wer einmal die Hölle mit einem Narzissten durchlebt hat, wird sich davor hüten dieses nochmal erleben zu wollen. Wer einmal die manipulationsstrategien des N. erkannt hat (sprich: Lovebombing, hoovern...), wird nicht nochmal darauf reinfallen. Daswegen ist es äußerst wichtig unwissende über Narzissmus aufzuklären damit sie nicht in so eine Falle geraten, die für einen neurotypischen Menschen extrem gefährlich sein kann.
Ich als bibeltreue Christin habe eine andere Meinung hierzu. Aus biblischer Sicht, sind Narzissten definitiv dämonsiert, und das Einzige, was man tun kann, wenn man nicht gerade die geistliche Autorität von JESUS CHRISTUS Selbst besitzt, ist zu fliehen. - Narzissten wählen ihre Opfer nicht aus, weil die irgend etwas falsch gemacht haben, sondern im Gegenteil, weil es empathische, gesunde Menschen sind, bei denen es genügend geistliches "Öl" (die Bibel spricht hier u. a. auch von "Lebenswasser") gibt, das die Narzissten für ihre eigene innere Finsternis, Leere und Trockenheit abschöpfen wollen, und dabei ist ihnen jedes Mittel Recht, und sie gehen dabei von langer Hand geplant, genialisch trickreich und als Weltklasse-Schauspieler zu Werke. - Dem Normalmenschen bleibt nur, sich hinreichend zu informieren, und dann die Flucht. Denn auch gesunde, starke Grenzen halten hierbei auf Dauer nicht stand, da es sich großteils um ein übernatürliches Geschehen handelt.
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