Kann man sein Kind taufen lassen auch wenn man selbst nicht in der Kirche ist?

12 Antworten

Da es sich bei der Taufe in erster Linie um das Verhältnis Gott-Täufling dreht, ist die Taufe grundsätzlich möglich. Der Pfarrer wird aber die Eltern mit hoher Wahrscheinlichkeit fragen, ob sie nicht angesichts des Kindes (wieder) Kirchenmitglieder werden möchten. Die christliche Erziehung des Kindes, die bei der Taufe von den Eltern versprochen werden muss, kann auch durch die Paten gewährleistet werden.

Woher ich das weiß:Recherche

Taufe bedeutet, biblisch gesehen, die Eingliederung in den Körper von Christus. Dazu ist der (am besten "eigene") Wille und die Bereitschaft zur "Nachfolge" nötig, sonst ist der Vorgang ein Unsinn (weil er nur eine Segnung darstellt unter Verwendung des unbegründeten Symbols "Wasser").

Wenn ein Kind selbst die Taufe wünscht, ist es keine Frage, dass es getauft werden kann. Wenn aber Eltern (Erziehungsberechtigte) ein Kleinstkind (Säugling) taufen lassen wollen, selbst aber nicht zu Christus gehören und das auch nicht anstreben, dann kann diesem Wunsch nach dem biblischen Sinn der Taufe nicht entsprochen werden. Es fehlen einfach sämtliche menschlichen Voraussetzungen.

Das heißt nicht, dass dem Kind nun was zu einem gelingenden Leben fehlt. Besser wäre es natürlich, von meinem Standpunkt her gesehen, für jedes Kind, eine angemessene "christliche" Erziehung angeboten zu bekommen. Wenn sich ein Kind später entscheiden soll (schwierig genug, da es ja keine entsprechenden frühen Erfahrungen mit Gläubigen im besten Sinn machen wird), dann ist es noch dringender anzuraten (was ich immer empfehle) nicht als Kleinkind zu taufen, sondern später, nach der persönlichen Entscheidung. Dann wird die Taufe zu einem erinnerungsfähigen Erlebnis.

Segnen kann man übrigens jedes Kind, wie jeden anderen Menschen auch. Das ist es vielleicht, was eigentlich gewünscht wird. Die Taufe wird oft falsch als Segnung aufgefasst. Die Segnung ist aber nur ein Teil der Taufe.

soviel ich weiß geht das nur wenn wenigstens einer der Eltern einer Konfession angehört. Aber ich denke es gibt auch Ausnahmen, die evangelische Kirche ist da etwas unkomplizierter.

Ja das geht, sprech aus eigener Erfahrung. Ich selbst bin "Ossi" und nicht getauft.Und der Kindesvater auch nicht. Als wir nach Niedersachsen gezogen sind, äußerten meine Kinder, das sie detauft werden wollen. Also habe ich mich mit unserem Kaplan in Verbindung gesetzt, ihm alles erklärt. Er sprach dann mit den Kindern ( damals 12 und 8 ) gab ihnen sowas wie Unterricht und dann wurden sie getauft. Letztes Jahr war dann Kommunion.

Ich und mein Bruder wurden relativ spät getauft. Ich war 13, er 6. Meine Eltern waren (und sind) nicht in der Kirche... Das Pastor wollte es uns verweigern... allerdings hat seine Frau (die ebenfalls Pastorin ist) uns dann getauft. Also, es ist möglich, kann aber auch leicht scheitern