Kann man Sartre, Gehlen und Freud miteinander vergleichen?
In Bezug auf die Frage, inwieweit der Mensch voraus bestimmt ist, muss einen philosophischen Essay schreiben
4 Antworten
Mir ist das zu ungenau? Liegt aber gewiss an mir?!
Ein philosophischer Essay zur Frage des Determinismus und seiner "Grenzen" oder Antithesen? Warum dann schon Sartre, Gehlen und Freud?
Zunächst muss geklärt werden, welcher spezielle Determinismus gemeint ist: vgl. Determinismus - z. B. wikipedia. < Ist wirklich eine gute Aufstellung dort!
Der philosophische Determinismus gründet sich in der Entmythologisierung des Seins, also in der Erkenntnis eines determinierten Kosmos wegen "gesetzmäßiger Regeln" oder "regelmäßiger Gesetze", beginnend beim antiken Atomismus über Kants "Vernunftreligion" der grundsätzlichen Kausalität und Konsekutivität auch in der Ethik - vgl. Werden und Vergehen ist veränderte Wiederholung bzw. wiederholte Veränderung des Dings an sich - vielleicht zumindest bis zur Entdeckung verschiedener Bewusstseinsebenen, zur essenziellen Autosuggestion des Menschen und ebenso ununterbrochenen Suggestion seiner "Umwelt", z. B. auch im Sinne der self-fulfilling prophecy...
Erst jetzt könnte man dies Große weiterhin füllen mit den kleinen "Belanglosigkeiten", wie z. B. mit einer konfessionsgebundenen Theologie oder dem Existenzialismus oder dem biologischen Indeterminismus oder Ideen aufgrund der Freudschen "philosophischen Sexualpsychologie".
ABER Vorsicht! Wahrscheinlich sollst du das Thema anders darstellen!?
Man kann auch Hitler mit Jesus vergleichen. Das Ergebnis ist eben nur, dass sie grundverschieden sind.
Gruß Than
Sartre muss mit dem Existentialismus in jedem Fall in den Essay. Gehlen könnte man mit dem Mängelwesen Mensch ebenfalls gut einbringen. Beide sagen ja, dass der Mensch seine Essenz nach der Existenz finden bzw. der Mensch sich zum Überleben eine zweite Natur aufbaut. Inwieweit Freud dort jetzt hineinpasst, ist mir eher fraglich. Aber auch nach ihm braucht der Mensch ja eine gewisse Kultur, die zur Bildung des Über-Ich beitragen kann.
P.S. Es gibt bei YouTube ein herrliches Interview zwischen Adorno und Gehlen, welches von den sog. Institutionen handelt. Wenn man sich mit Gehlen beschäftigt, sollte man dieses auf jedenfall mal gesehen haben.
In Bezug auf Determinismus sind alle drei keine positiven Vertreter. Da hat zwar jeder, je nach seiner Philosophie, andere Gründe ins Feld zu führen, aber positiv gestimmt ist keiner. Google mal Sartre - Menschenbild, Gehlern - Menschenbild und Freud - Menschenbild.
Nach Sartre sind wir sogar zur Freiheit verdammt, da geht Determinismus schon gar nicht.
Nach Gehlen ist der Mensch ein Mängelwesen, aber kein Maschinenwesen wie im Determinismus.
Nach Freud sind wir von Erfahrungen geprägt, aber nicht determiniert. Wären wir determiniert, wäre es chancenlos, bei Herrn Freud als Psychologen Hilfe zu suchen, davon loszukommen.