Kann man lernen zu vertrauen?

8 Antworten

Ich denke du solltest eher deine Angst überwinden, als zu lernen zu vertrauen. Weil, wovor hast du denn angst? Dass er dich verletzt? Ist es besser auf all das zu verzichten, nur um kein Risiko einzugehen? Das Risiko verletzt zu werden wird immer bleiben, vermutlich wird es auch irgendwann passieren, damit musst du leben können. Du musst deine Angst überwinden, das Risiko eingehen und dir dessen bewusst sein. Je öfter du dich zurückziehst und wieder zu ihm findest, desto grösser wird das Risiko, denn damit hilfst du der Beziehung kein Stück, ganz im Gegenteil. Ich als Junge hätte auch keine Lust auf Jemanden, der sich so verhält und auf Dauer wird das auch anstrengend. Entscheid dich für etwas, das hin und her macht dich, ihn und eure Beziehung kaputt. Ziemlich egoistisch also.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Aoeteroaner  10.11.2021, 10:23

Dir ist schon klar, dass es nicht möglich ist, und schon gar nicht sinnvoll so einfach zu vertrauen! Also ich hab mal so am Rande gehört, dass es doch einige Jungs gibt, die das gar nicht so ernst nehmen mit einer Beziehung. Also zumindest historisch betrachtet ist es ja immerhin so, dass Frauen durch ihre Fähigkeit Kinder zu bekommen ganz andere Erwartungen an eine Beziehung haben (zumindest in unserem Kulturkreis) als Männer das zwangsläufig müssen. Ok, inzwichen müssen sie Unterhalt zahlen, wenn da ein Kind entsteht, aber trotzdem muss eine eventuell alleinerziehnde Mutter viel mehr investieren, als jeder Junge, der es nun mal nicht so ernst meint.

Also ich würde da den Mädels schon raten, zu überlegen, was sie nun tatsächlich wollen, und je nach Ziel, dann auch entsprechend vorsichtig zu Werke gehen, und prüfen, ob das Vertrauen gerechtfertigt ist.......

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lucluc121  10.11.2021, 10:38
@Aoeteroaner

Ich rate ihr nicht, einfach zu vertrauen, ich rate ihr, ihre Angst zu überwinden und sich dessen bewusst sein, dass es mit einem Risiko verbunden ist. Dieses Risiko muss man eingehen, wenn man Liebe erfahren möchte. Warum du jetzt damit anfängst, das auf die Geschlechter zu beziehen verstehe ich nicht ganz, da habe ich eine ganz Andere Meinung zu. Klingt ja fast so, als wären Jungs und Männer die Bösen und die Mädchen und Frauen sind immer die, die am Ende darunter leiden. Das ist aber ein ganz anderes Thema. Diese Frage könnte aber genauso gut ein Junge gestellt haben und ich hätte ihm auch das Selbe geantwortet.

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Aoeteroaner  10.11.2021, 11:42
@lucluc121
ls wären Jungs und Männer die Bösen

nein, so sehe ich das gar nicht! Also ich bin auch ein Mann und ich möchte auch eine dauerhafte Beziehung. Aber es ist tatsächlich so, dass Männer sehr viel weniger in eventuelle Kinder investieren müssen als Frauen, und das hat dann im verlaufe der Evolution schon zu etwas unterschieldichen Einstellungen geführt. Und klar gibt es auch frauen, die suchen sich einen treuen Versorger und kriegen dann Kuckukskinder......

Da muss man einfach genauer hinsehen! Und nein, das Risiko lässt sich durchaus reduzieren, wenn man da mit einem gewissen Maß an Verstand wachhält

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lucluc121  10.11.2021, 16:59
@Aoeteroaner

Klar, da stimm ich dir schon zu, im besten Fall ist ein Kind ja auch geplant, dann können sich beide darauf einstellen. Ich kenne aber auch genug Geschichten, bei denen die Frau den Mann nach der Trennung gut ausnutzt und es oft schafft damit durch zu kommen.

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Du hast kein Urvertrauen und jetzt beugst du der kleinsten Enttäuschung vor, in dem du dich wieder zurückziehst und abschottest.

Du kannst also nie wirklich eine Situation genießen und dich fallen lassen. Das gehört aber dazu, wenn man verliebt ist, dass man die Gefühle anrollen lässt und keine Fragen stellt.

Dein Kopf ist dir im Weg, dein inneres Kind mahnt und schreit Vorsicht. Daran solltest du arbeiten, es lohnt sich.

Eine Beziehung ist niemals ohne Risiko, niemand gibt dir eine Gelinggarantie. Du musst sie annehmen und evtl. Kummer verarbeiten, aber auch viele Glücksmomente sammeln.

Um das zu tun, musst du das aufdröseln, was in deiner Kinderzeit schief ging. was hat dazu geführt, dass du heute nicht vertrauen kannst? Welche Ereignisse waren es und wer war beteiligt? Manchmal hilft es, die Dinge aufzuschreiben, evt. kannst du mit diesen Menschen sprechen und nach Hintergründen fragen.Kommst du allein nicht weiter, suche dir einen Psychologen.

Für dein weiteres Leben ist es elementar wichtig, Vertrauen aufzubauen.

Aoeteroaner  10.11.2021, 10:17
und keine Fragen stellt.

wer alt genug ist, sich auf eine Beziehung einzulassen, sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass nicht jeder Mensch ehrlich ist, und dass da deshalb auch Enttäuschungen drohen. Deshalb ist das alleinige Fallenlassen fast schon eine Garantie dafür, dass die meisten beziehung gleich zu Beginn scheitern werden. Da ist schon vorsicht, die Mutter der Porzellankiste, zumindest für diejenigen, die eine andauernde Beziehung anstreben.....

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Das Vertrauen, das du einem anderen entgegenbringen kannst, hat viel mit Lebensvertrauen (das in der Kindheit erworben wurde) und mit Selbstvertrauen zu tun. Wenn du riskierst zu vertrauen, kannst du enttäuscht werden oder glücklich werden, wenn du nicht riskierst zu vertrauen, kannst du nicht enttäuscht aber auch nicht glücklich werden.

Etwas weniger diametral meinte es der alte Herr Geheimrat Goethte: A bissl a Liab, a bissl a Treu und a bissl a Falschheit ist allwei dabei.

Aoeteroaner  10.11.2021, 10:14

Der alte Geheimrat hatte schon Ahnung, für seine Zeit. Inzwischen weiß man jedoch einiges mehr, und wir wissen inzwischen, dass man da für die Beziehung einiges tun kann.

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Littlethought  10.11.2021, 10:23
@Aoeteroaner

Der alte Herr Geheimrat hat für (und gegen) seine Beziehungen auch einiges getan. Er dies allerdings nicht aus dem wissenschaftlichen Winkel heraus betrachtet.

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Aoeteroaner  10.11.2021, 10:32
@Littlethought

Ja Richtig, er hat da wie ein häufig anzutreffender Typ Mann gehandelt, und damit halt auch einiges über sich verraten. Z.B. dass er da die christliche Lehre in dieser Hinsicht nicht ganz so Ernst nahm.....

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Tja nun.... wenn du dem "Hollywood-Film-Ideal" nachhängst, dass die einzig wahre Liebe ewig hält - dann wirst du früher oder später enttäuscht werden, zwangsläufig. Der Normalfall ist doch eher: Man trifft sich, verliebt sich, stellt fest, ob man in die selbe Richtung läuft und verbringt eine tolle Zeit miteinander. Wie lang diese Zeit ist, ist schwer vorherzusagen. Sie kann ein Leben lang halten - oder eben auch nicht. Wenn du aber von vornherein mit dem Schlimmsten rechnest, machst du es dir und der Partnerschaft unnötig schwer.

Versuche, dir gegenüber dem Leben ein wenig Gleichmut zuzulegen. Was kommt, das kommt - unabhängig davon, ob du es vorher genossen hast, oder Angst und Misstrauen hattest. Und dann ist es doch besser, es vorher genossen zu haben, oder?

Ich weiß, klingt schwer umsetzbar - aber ab und an mal innehalten und sich das bewusst machen, bevor das Gedankenkarussell zu schnell dreht, kann schon helfen.

Alles Gute!

Aoeteroaner  10.11.2021, 10:27
Wie lang diese Zeit ist, ist schwer vorherzusagen.

Nun, da gibt es gewisse Einstellungen und Grundlagen, die die Wahrscheinlichkeit für eine gelingende Beziehung dann deutlich erhöhen, da gibt es Programme, die werden/wurden wissenschaftlich begleitet, und zeigen, dass durch bestimmte grundlegende Dinge die Zufriedenheit des Paares in die Beziehung doch dadurch dramatisch steigen kann, ja sogar die Scheidungsrate enorm sinken kann.

Will sagen, durch bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungenn kann jedes Paar doch sehr viel Einfluss darauf nehmen, diese Zeit dann doch deutlich in Richtung Lebensalter auszudehnen......

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Allyluna  10.11.2021, 10:48
@Aoeteroaner

Ja natürlich, bleibt trotzdem schwer. Zudem braucht es dafür Vertrauen und den Willen auf beiden Seiten. Und darum geht es hier ja. Daher wäre es hier falsch, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen.

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Aoeteroaner  10.11.2021, 11:38
@Allyluna

Also Vertrauen muss ja mit der Zeit erst aufgebaut werden, Am Anfang ist das nicht mehr als die Hoffnung, dass man dem Anderen vertrauen kann. Es muss sich ja erst mit der Zeit herausstellen, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist.

und den Willen auf beiden Seiten.

der nützt nichsts, wenn das Vertrauen missbraucht wird

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Allyluna  10.11.2021, 12:08
@Aoeteroaner

Das sehe ich komplett anders - im Fall von Verlieben muss ein Vertrauensvorschuss da sein, so wie alles andere ja auch da ist, weil man schließlich denkt, Mr. oder Mrs. Right könnte da tatsächlich vor einem stehen. Sonst würde man sich nicht wirklich verlieben oder auch darüber hinaus denken. Einen anderen Menschen lernt man erst wirklich kennen, wenn man sich wirklich darauf einlässt und auch den Alltag eine ganze Weile miteinander teilt. Und dann erst kann man feststellen, ob das Bild, das die rosa Brille gezaubert hat, auch dem realen Leben standhält - und eben auch, ob das gesetzte Vertrauen verschenkt oder eine "gute Investition" war.

Aber eine echte Beziehung eingehen ohne Vertrauensvorschuss ist ein Widerspruch in sich, finde ich. Ich lasse niemanden in mein Leben, der nicht mein Vertrauen genießt. Und ja, das Vertrauen kann verletzt werden, natürlich - letztendlich ist jedes Beziehungsende irgendwo auf Vertrauensverlust zurückzuführen. Ganz egal, ob man nun darauf vertraut hat, die gleichen Ziele zu verfolgen, treu zu sein, sich ewig lieben zu können, nicht körperlich oder seelisch verletzt zu werden,...was auch immer...

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Aoeteroaner  10.11.2021, 12:28
@Allyluna
im Fall von Verlieben muss ein Vertrauensvorschuss da sein,

NEIN, das ist rein hormonell gesteuert! dann kommt die rosarote Brille, bei der viele Fehler erst mal ausgeblendet werden, und dann müssen die in der Lage sein, die Probleme zu handeln. Vertrauen ist kein Geschenkt sondern muss erst hart erarbeitet werden!

Das verlieben beruht auf völlig anderen Eigenschaften!

Einen anderen Menschen lernt man erst wirklich kennen, wenn man sich wirklich darauf einlässt und auch den Alltag eine ganze Weile miteinander teilt.

Eben, genau, deshalb ist blindes Vertrauen am Anfang schlicht und ergreifend kindlich naiv!

ohne Vertrauensvorschuss

klar, jeder Mensch kriegt von mir einen -Vertrauensvorschuß, aber eben halt keinen Blankoscheck und noch lange keine Generalvollmacht! Also so ein klitzekleinesbisschen muss das Gehirn dann schon mit an Bord sein!

etztendlich ist jedes Beziehungsende irgendwo auf Vertrauensverlust zurückzuführen.

richtig, das habe ich ja bereits oben beschrieben!

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Allyluna  10.11.2021, 13:29
@Aoeteroaner

Ne, sorry - wem ich nicht vertraue, der kommt nicht in mein Leben. Der Hormoncocktail, auf den du da anspielst, der hat diesbezüglich keine Chance, wenn er nicht mit Vertrauen verbunden ist und "Fehler ausblenden" hat auch nichts mit Vertrauen zu tun - sondern mit der Akzeptanz, dass niemand perfekt ist und die Fehler eben später "auftauchen".

Aber möglich, dass ich einfach zu intelligent für meine Hormone bin, denn die haben mir zwar zahlreiche Verliebtheiten (und als Folge auch in einigen Fällen Liebe) beschert, aber niemals wurde deswegen mein Hirn, mein Bauchgefühl oder meine Rationalität derart ausgeschaltet, dass ich mir meiner rosa Brille nicht bewusst war.

Btw. finde ich es faszinierend, dass du Vertrauen mit Blankoscheck oder Generalvollmacht gleichsetzt. Ich weiß nicht, wie du mit deinem Vertrauen umgehst - aber meins bekommt eben nicht jeder. Bloß lasse ich niemanden in mein Leben, dem ich nicht vertraue und ihm somit den Vorschuss gewähre. Das ist ein Unterschied!

Und ich teile auch nicht deine Einstellung, dass man Vertrauen "verdienen" kann, soll oder muss. Das kann man z.B. über Respekt sagen. Aber Vertrauen ist für mich sehr viel tiefer und ein Geschenk, das man durchaus naiverweise auch mal "einfach so" verschenkt. Zu diesem Typ Mensch zähle ich aber grundsätzlich nicht. Mit Ausnahme meinen Kindern gegenüber.

Wie eigentlich deutlich geworden sein sollte, ich rede hier nur über mich, meine Erfahrung, meine Einstellung. Und deswegen habe ich den Rat selbstverständlich auch nur aus meiner Sicht gegeben, und zwar exakt so, wie ich ihn gegeben habe.

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Aoeteroaner  11.11.2021, 10:47
@Allyluna
Vertrauen "verdienen" kann

ich habe anders formuliert:

Vertrauen ist kein Geschenkt sondern muss erst hart erarbeitet werden!

das bedeutet, dass Menschen sich des Vertrauens als würdig erweisen müssen, und ihre Loyalität bestätigen müssen! Das kann bedeuten, dass ich auf eigene Vorteile verzichte, um dieser Loyalität gerecht zu werden! Das ist etwas anderes!

dass ich einfach zu intelligent für meine Hormone bin

klingt jetzt irgendwie arrogant! Vor allem, wo Du hier zeigst, dass Du zwar eine Meinung hast, aber nicht den Eindruck machst, als würdest Du verstehen, was ich Dir sagen will!

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Von Experte Littlethought bestätigt
Kann man lernen zu vertrauen?

Ist normalerweise die Aufgabe der Eltern, das ihren Kindern in den ersten paar Lebensjahren beizubringen. Die Psychologen nennen das Urvertrauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen

Leider haben manche Eltern ziemlich komische Vorstellungen, wie mit ihren Babys umgegangen werden muss, was die Entwicklung eines Urvertrauens verhindert. Dann ist es nur noch im Rahmen einer Psychotherapie möglich, daran einiges zu reparieren. Selten helfen auch glückliche Begegnungen mit geeigneten Menschen, da wieder einiges zu kitten.

Für ein reales Leben würde ich jetzt einmal sagen, dass es nach sieben Monaten in einer Beziehung noch keine wirkliche Basis für ein Vertrauen gibt, das wächst erst mit der Zeit. Sicher hast Du bestimmte Erwartungen an Deinen Partner, Das verliebtsein verhindert auch eine gewisse Zeit, bestimmte Eigenschaften des Partners zu erkennen, allgemein wird da von einer rosaroten Brille gesprochen.

In der Anfangszeit ist es halt wichtig, sich gegenseitig kennenzulernen, und herauszufinden, wie ihr beiden denkt. Und da zeigt sich dann halt, ob ihr ähnliche Einstellungen habt, was Euch wichtig ist, und welche Gemeinsamkeiten in diesen Punkten bestehen. Da zeigt sich dann, ob ein Vertrauen eine Basis hat. Klar, das Gegenüber kann da dann auch Märchen erzählen, und Dir genau das sagen, was Du hören willst. Dann droht da sicher eine Enttäuschung. Deshalb ist es keine gute Idee, den Partner zu belügen; zumindest wenn jemand eine dauerhafte Beziehung anstrebt.

Vertrauen, und damit die Qualität einer Beziehung wächst, wenn die Partner sich in für sie wichtigen Punkten gegenseitig unterstützen ohne deren Autonomie anzugreifen oder zu untergraben. Da gibt es gewisse NoGos, die aber erfahrungsgemäß oft übertreten werden, und damit die Beziehung in Frage stellen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung