Kann man in Deutschland zum Ritter geschlagen werden?

7 Antworten

Ein Ritter hatte nicht die Anrede "Ritter"!

Als Titulatur existiert dieser Begriff nicht, sondern ist ein Ordnungsbegriff, ein Sammelbegriff für eine bestimmte soziale Gruppierung. Ein Ritter war aber immer auch ein Adeliger und als dieser Adeliger führte er einen Titel wie "Freiherr", "Graf" oder was auch immer.

Der Adel empfing zwar (meistens) den Ritterschlag, empfand sich in seinem Selbstverständnis als Ritter und akzeptierte den dazugehörigen Verhaltenskodex. Die Titulatur war beim niederen Adel "Herr von ..." bzw. "Freiherr von ..." oder auch "Edelherr von ...", beim höheren Adel dementsprechend "Graf von ...", "Herzog von ..."

Da Ritter kommt übrigens von „Riter“, was Reiter bedeutet. So ein Ritterorden wie „The Most Excellent Order of the British Empire“, kurz „Order of the British Empire“, wie es die Briten haben und so Titel an verdiente Persönlichkeiten geben, gibt es Deutschland nicht.

Du kannst in Deutschland lediglich bei verschiedenen Anbietern Adelstitel kaufen, die sind aber nichts Wert. Die teurere Variante davon ist die „quasi“ Adoption durch einen adeligen. Hier erhältst du die vollen Namensrechte am Adelstitel und kannst diesen durch Heirat und Geburt weitervererben.

Der Ritterstand existiert ja nicht mehr. Im Mittelalter konnte man vom Herrscher bzw. eines anderen angehörigen des Hochadels mittels Ritterschlag zum Ritter/zur Dame erhoben werden.

In aktuellen Gesellschaften mit aristokratischen Strukturen -> Großbritannien wird das auch noch zelebriert, hat aber meist den Sinn, den Ritter oder die Dame, aufgrund positiver, dem Lande nutzender Tätigkeiten, zu danken -> Roger Moore

Ob Johanniter, Malteser das noch ausüben, weiß ich nicht, wird aber wohl auch nur ein symbolischer Akt sein.

Adelsbezeichnungen sind in Deutschland Bestandteil des Namens, eine aristokratische Bedeutung oder Verantwortung gibt es nicht mehr.

Den Begriff "zum Ritter schlagen" ist altmodisch und verpönt.

Heutzutage gibt es aber entsprechende Rituale der Ämterpatronage mit wohlklingenden Bezeichnungen, die darauf hindeuten, dass eine Person in einen Kreis von Previligierten aufgenommen worden ist. Menschen mit ausgeprägtem sozialen Differenzierungstrieb legen sich gerne zur Erhöhung ihres Previligiertenstatus Fantasiebezeichnungen wie Präsident, Staatssekretär oder General zu. Sehr beliebt ist auch ein Dr.-Tifel, der mittlerweile von immer mehr Titelhändlern angeboten wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Johanniter sollen noch welche haben.

Wer schlägt einen zum Ritter? Der König! Haben wir einen?!?

Höchsten zum Ritter wider dem tierischen Ernst, aber bei den Karneval-Heinis ist die Prinzessin ja auch ein Kerl ... ;oP

Lixit0212 
Fragesteller
 14.05.2020, 11:18

Es gibt doch noch andere Adelstitel: Herzog, Fürst, Graf usw.

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Quandt  15.05.2020, 11:08
@Lixit0212

Nur der oberste Adlige, der König, hatte das Recht jemanden in den Adelsstand zu erheben.

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