kann man für einen Bunsenbrenner jedes brennbare Gas verwenden?

4 Antworten

Jeder Bunsenbrenner ist nur für eine ganz bestimmte Gassorte konstruiert. Das klingt recht unglaubwürdig, ist jedoch zutreffend, weil die Öffnung der Düse, die Menge der zugeleiteten Luft, die Verwirbelungsmöglichkeiten und die Dichte und die Strömungsgeschwindigkeit des Gases alle aufeinander abgestimmt sein müssen. Wenn man z.b. ein falsches Gas verwendet, wird der Brenner nicht gut zu regulieren sein. Er wird vielleicht noch bei voller Öffnung zu entzünden sein, erlischt jedoch, wenn man die Flamme etwas kleiner drehen will.


KHLange  07.09.2011, 13:35

Nebenbei, was heute alles als Bunsenbrenner fungiert ist in vielen Fällen seit Jahrzehnten ein Teclu-Brenner, was die bahnbrechenden Verdienste des alten Herrn Professor Robert Bunsen nicht schmälern dürfte. :)

0
Iamiam  07.09.2011, 12:42

gute Antwort, DH!
Bei Azetylen (Ethin) kanns sogar richtig gefährlich werden: das zersetzt sich exotherm und wenn die Flamme hinter die Düse zurückschlägt, ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart...

Die Verwendung von H2S ist auch nicht ratsam, das entstehende SO2 macht den Raum recht ungemütlich!

0
Iamiam  07.09.2011, 12:54
@Iamiam

Solltest Du Dir aber was Neues anschaffen wollen, rate ich Dir zu einem Teklu-Brenner. Für den gilt zwar das gleiche, aber er ist wesentlich stärker und eher besser regulierbar.

0

Es ist leichtfertig zu raten einen Laborbrenner nur über den Druck auf die andere Gasart einzustellen. Beide Gase Erdgas bzw. Propangas = Flüssiggas verbrennen sehr unterschiedlich. Ein Laborbrenner muß für beide Gasarten zugelassen sein, dazu braucht er einen speziell ausgebildeten Brennerkopf sowie eine einstellbare Düse, vorher muß jedoch der Druck auf 50mbar für Flüssiggas und 22mbar für Erdgas eingestellt werden. Keinesfalls darf ein Uralt-Laborbrenner welcher für Stadtgas = Kokereigas ausgelegt war an Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden. Da es genügend Laborbrenner mit feststehender Düse gibt sind hier KEINE Regeln für den Betrieb eines Laborbrenners zu nennen ohne den vorliegenden Laborbrenner in seiner Technik zu kennen. Als Gasfeuerungsfachmann der über 40 Jahre mit der Anfertigung und Entwicklung von Gasbrennern beschäftigt ist sind die Ratschläge dieses Forums, in dieser Frage, manchmal nur als leichtfertig zu bezeichnen. Es sollte jeder Ratgeber über ein Mindestmaß an Wissen verfügen und damit verantwortungsvoll umgehen.

Nein, nur für die Gasart bzw. Gasarten für die er gefertigt wurde. Die Gasarten sind auf dem Brenner bzw. in der Bedienungsanleitung beschrieben. Es gibt Laborbrenner mit variabler Düse und universell einsetzbaren Brennerköpfen, dies zu beurteilen sollte ein Fachmann übernehmen bzw. es muß wie oben verfahren werden. In unserem Betrieb werden Laborbrenner nur mit einer feststehenden Düse "größerer" Leistung und Termoelektrisch gesichert vertrieben.

Im Prinzip ja. Um eine brauchbare, richtig regulierte Flamme zu haben, muss der Brenner entweder variabel sein oder die Brenngase ähnliche Eigenschaften haben. In der Praxis entnimmt man der Gebrauchsanleitung, wofür ein Brenner geeignet ist. Von Experimenten rate ich hier ab.