Kann man Ekel gegen Essen entwickeln?
Hallo Community,
Als Kind wurde ich immer gezwungen Hackfleisch zu essen. Also das lose Hackfleisch in der Tomatensoße. Ich habe Währenddessen immer geweint aber ich musste es essen. Auch die Konsistenz vom Zwiebeln mochte ich nicht im essen, doch ich wurde genauso gezwungen es zu essen.
Mittlerweile habe ich immer noch einen Ekel gegenüber lösen Hackfleisch und Zwiebeln. Zum würzen benutze ich nur noch so ein Zwiebelpulver. Wen man es mir heimlich ins essen tut und ich es merke, muss ich würgen. Es muss nichtmal Hackfleisch sein, loses kleines Fleisch in der Tomatensoße bringt mich auch schon zum würgen. Hat das alles was mit meiner Kindheits zu tun? Oder hat es einem anderen Grund warum ich diese Konsistenz nicht mag?
6 Antworten
Ja, das ist ganz offenbar eine Konditionierung, die du da entwickelt hast.
Zum Essen gezwungen zu werden, ist allgemein keine heilsame Erfahrung.
Wenn du möchtest, kannst du verschiedene Möglichkeiten finden, wie du Sauce kochen kannst, ohne dass der Würgreiz einsetzt. Ich würde zum Beispiel einfach Hackfleisch in genug Öl richtig gut anbraten, so dass es nicht matschig wird wie sonst, sondern körnig und knusprig.
Du kannst es nach Lust und Laune würzen und so über die Spaghetti tun, wenn du möchtest.
Anstatt Tomatensauce kannst du auch einfach Gemüse mitkochen, wenn dir das schmeckt, zum Beispiel Zucchetti (die Kerne rausschneiden, sonst werden sie matschig) oder Peperoni oder - falls du das magst - eine gute Ladung frisch geschnittene Peperoncini.
Hoffe, das hilft irgendwie weiter. 🙂
Ja das ist schon möglich.Zb nit Spinat wurden viele Generationen traumatisiert, weil es angeblich viek Eisen enthält und nu, weil es ein Kommafehler war und man den Eisengehalt von getrockneten Spinat gemessen hat.Mein Vater nusste einen ganzen Topf aufessen und hat danach alles rausgebrochen
Bei mir sind es grüne Bohnen, die es in meiner Kindheit reichlich gab und die ich damals schon nicht leiden konnte, aber trotzdem essen musste. Es waren noch andere Zeiten und ich wäre sonst hungrig vom Tisch aufgestanden und auch bis zum Abend geblieben.
So manches Essen, das mir als Kind nicht geschmeckt hat, esse ich heute ganz gerne, aber Bohnen sind mir verhasst geblieben.
Trotzdem bin ich froh, dass es nicht Zwiebeln sind wie bei dir. Die gehören nämlich zu meinem Lieblingsgemüse und sind fast überall mit drin.
Fast jeder hat irgendein Hassessen, dass er kaum runterbringt. Nur mein Vater hatte keines; er war ein richtiger Allesfresser, hatte in seiner Kindheit aber auch viel Hunger gehabt. Da war alles besser als Hunger.
Das kommt durch den Zwang in deiner Kindheit. Meine Mutter kann z.B. bis heute kein Fleisch essen, das einen Fettrand hat, nichtmal wenn sie ihn auf dem teller wegschneidet. Sie musste immer den "Glitsch" mitessen bis sie davon sogar Alpträume bekam, früher leider nicht unüblich, diese "Erziehung" :(
Bei mir sinds Haferflocken, Oma hat sie überall versucht, reinzumischen weil sie ja gesund sind undich die essen soll. Die bekomme ich bis heute nicht quer runter, nichtmal als Haferkeks oder im Müsli.
Deine Reaktion ist "normal". Und verständlich.
Jahrelang wurde über Dich entschieden und Dein "Ich mag das nicht" ignoriert und übergangen.
Das hast Du noch nicht verarbeitet und Dein Körper reagiert heute so, wie es früher nicht ging.