Kann man ein 10A Thermostat zur Schaltung einer Steckdose für eine Infrarotheizung einbauen, wenn die Leitung mit 16A abgesichert ist?

5 Antworten

Kann man. Die Absicherung mit 16 Ampere schützt die Leitung gegen Überlastung. Die Infrarotheizung nimmt nur 350 Watt, das sind etwa 1,5 Ampere. Da reicht eine Kontaktbelastbarkeit von 10 A der Schaltuhr allemal.

Ja, die Stromangabe ist der maximalstrom den der schalten darf ohne hohen Verschleiß.

Die "Sicherung" ist ein LS, also ein Leitungsschutzschalter. Der verhindert nur, dass die Leitungen der Elektroinstalation zu heiß werden. Sonst schützt der nichts!

Bei einem Kurzschluß fließen in der Hausinstalation immer mindestens 300A, eher viel mehr, egal was auf der Sicherung steht. Die begrenzt nicht den Strom sondern nur die Zeit der Überlast. Schaltet das Thermostat einen Kurzschluß ein kann es kaputt gehen. zumindest wenn man das zu oft macht. Viele Schalter - dazu gehört auch der LS - sind nur für 10× garantiert ausgelegt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
KirBigsoft  07.08.2020, 20:16

Die Installation soll - durch einen entsprechend kleinen Widerstand der Anschlussleitungen - sicherstellen, dass ein so hoher Kurzschlussstrom fließt, dass die "unterste" zuständige Sicherung schnell abschaltet.~20 mSec, eine 50 Hz Schwingung. Bei einem Standard B Automat 3-5 facher Nennstrom, bei C Automaten 5-10 fach. https://library.e.abb.com/public/a273e99608575e0ec125761100343ab8/2CDC400002D0103.pdf 80 A bei einer 16A B "Sicherung" sind ausreichend sicher. 300A könnten eine "höhere" Sicherung mitreißen. Selektivität ist hier das Stichwort.

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Commodore64  08.08.2020, 15:20
@KirBigsoft

Das könnte auch tatsächlich passieren. Die "Höheren" Sicherungen sind aber träger, daher unwahrscheinlich aber immer noch möglich. Tatsächlich passiert das ja auch hin und wieder mal.

Der Wert ab dem der Automat reagiert hat nichts mit dem Strom zu tun der tatsächlich fließen kann! Der LS "beobachtet" ja nur und hat keine regelnde Wirkung.

Heutzutage sind sehr starke Labornetzteile richtig "billig" geworden. Hat man so eines, kann man leicht ein experiment machen. Eines meiner gewöhnlichen Lab-NT schafft 10,4A (2x5,2A Doppelnetzteil). Schließe ich das an eine Steckdose an und stecke einen kurzgeschlossenen Stecker hinein, gibt es einen kräftigen Funken. Das Lab-NT begrenzt sofort auf 10,4A, im Kurzschlußmoment fließt kaum mehr (Etwas Kapazität ist immer im Spiel). Stecker und Dose zeigen nur minimale Schäden.

Steckt man den Stecker aber in eine normale Dose der Hausinstalation, dann gibt es einen richtig lauten Knall und am Stecker sind deutliche Brandspuren und Schmelzspuren zu sehen.

So habe ich schon ein paar Azubis bzw. E-Technik Studenten demonstriert was der Unterschied zwischen einer Überstromabschaltung (LS) und einer Strombegrenzung ist. Natürlich habe ich auch ein Messgerät, dass den Peakstrom misst. Das wird Prinzipbedingt eher zu wenig anzeigen als zu viel kommt aber an der Steckdose im Keller die ich dafür verwende auf mindestens 200A, hat auch schon öfter über 300A angezeigt. Abgesichert ist die Steckdose mit 10A direkt im Hauptverteilerkasten, da hing in den 1970er Jahren die Zentralheizung dran.

Das ist das selbe mit den FIs. Steht da 3mA drauf, denken viele - Erschreckenderweise auch E-Fachkräfte und E-Meister!!! - das man das problemlos anfassen kann da ja nur 3mA fließen können. Das stimmt aber nicht, es kann beliebig viel fließen bis der reagiert und den Abschaltvorgang einleitet. Natürlich hängt das von vielen Umständen ab, aber bei 500mA Körperstrom ist es extrem wahrscheinlich, dass der Herzstillstand sofort nanch wenigen µs eintritt und man ohne sofortige HLW nicht überlebt. Bei 230V AC zwar sehr unwahrscheinlich so viel Strom sofort abzubekommen, aber nicht unmöglich!

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Die 16A haben damit nichts zu tun. Du mußt wissen wieviel Watt deine Infrrotheizung hat. Entsprechend deren Leistung (Watt) fließt ein Strom in einer bestimmten höhe was das Thermostat vertragen können muss.

Nur mal angennommen, deine Heizung hat 690 Watt, dann sind das 3A , denn Leistung : Spannung = Strom // 690:230=3

Also 3A sind für ein Thermostat mit 10A Schaltstrom kein Problem.

Gluglu  08.08.2020, 08:48

... aber man sollte auch erwähnen, daß im Kurzschlußfall das Thermostat kaputt gehen könnte!

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heilaw  08.08.2020, 09:36
@Gluglu

Ein LS-Schalter sichert wie der Name schon sagt, die Leitungen ab. In den meißten Fällen ist das B16A. Ein normaler Lichtschalter kann auch nur 10A. D.h. der kann auch bei einem Kurzschluss an einer Lampe kaputt gehen. Aber deswegen sichert man nicht alles mit 6 oder 10A ab. Das ist eine Heizung mit gereade mal 350W, wobei es sich anbietet diesen an den normalen Licht/ Steckdosenkreis zu hängen. Bei einer kompletten Neuinstallation einer Wohnung würde ich die Heizung an einen extra Stromkreis hängen, da könnte man dann gezielt absichern.

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Ja kann man. Man muss nur darauf dann achten daß durch das Thermostat nicht mehr als 10A(ca. 2400watt) Fliessen. Sonst fackelt dir das ab sofern es nicht selbst bei zu hoher Stromstärke abschaltet.

ja, unter Umständen schon. "Proof Wood" hat zu einem ähnlichen Thema vor 2h dazu ein Video veröffentlicht.

https://youtu.be/xW6OteiRQeE

(Wobei es in dem Video darum geht, ob man einen 10A-Schalter verwenden darf, wenn die Leitung mit 16A abgesichert ist)