Kann man Blaubeeren frisch im Wald vom Busch essen?
14 Antworten
Hallo,
ja, man kann, und ich tue es.
Aber:
ja, es gibt die, wenn auch unwahrscheinliche Möglichkeit, sich dabei mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. Es ist nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass die Früchte mit dem Kot eines infizierten Fuchses verunreinigt sind. In einem solchen Fall könnten wir zum "Fehlwirt" werden, da die wenigsten von uns, bei denen sich die Larven in der Leber dann entwickelten, tatsächlich von einem Fuchs gefressen würden, sodass sich der fertige Bandwurm wieder in seinem Darm entwickeln könnte.
Dass es aber tatsächlich dazu käme, da müsste ich schon mit Fuchskot kontaminierte Früchte ohne weitere Behandlung essen. Soweit ich weiß gibt es keinen einzigen dokumentierten Fall einer Infektion auf diesem Weg. Also esse ich weiterhin selbst frisch gepflückte Heidelbeeren, aber bei Führungen rempehle ich es den Teilnehmenden nicht.
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/fuchsbandwurm.html
Jährlich diagnostizieren Ärzte in Deutschland zwischen 40 und 60 Neuerkrankungen. [...]
Ob Fuchsbandwurm-Infektionen durch den Verzehr von Pilzen oder Beeren aus dem Wald hervorgerufen werden, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Neuste Untersuchungen deuteten darauf hin, dass dem Faktor Waldbeeren - im Vergleich zu den anderen genannten Risikofaktoren - weniger Bedeutung beizumessen ist. (Quelle)
Das mit dem Fuchsbandwurm wurde ja über längere Zeit immer wieder verbreitet. Ich habe aber vor vielen Jahren eine Fernsehsendung gesehen, wo gesagt wurde, das es in 20 Jahren keinen einzigen Fall von Fuchsbandwurm gegeben hat. Und das größere Risiko geht vom erkrankten Hund aus.
Ja, sicher. Das mache ich schon seit etwa 40 Jahren und lebe noch ;)
Zusätzlich nehme ich aber eine Box mit und sammle für Waldbeerpfannkuchen und Muffins. Gelee wäre auch mal großartig aber meistens hab ich nicht den nerv, so lange durchs Gesträuch zu kriechen das genug zusammen kommt^^
Klar geht das, keine Sorge, die sind nicht radioaktiv verseucht. 😉 Zählen nicht nur zu den leckersten, sondern auch den gesündesten Beeren wegen den Anthocyanen, die für Krebserkrankungen weniger anfällig machen.
Wenn du keine Angst vor Fuchsbandwurm hast, dann schon. Ich habe noch nie einen bekommen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann gare sie lieber (kochen, backen) vor dem Verzehr.
Ziemlich weit unten kommt dazu was.
Die Larve durchdringt das Epithelgewebe der Darmwand und gelangt über die Mesenterialvenen und die Pfortader zur Leber des Zwischenwirts, sie kann aber in Ausnahmefällen auch Lunge, Herz oder Milz befallen. Innerhalb des Gewebes setzt sich die Onkosphäre fest und bildet als zweites Larvenstadium die Metazestode oder Finne, die auch als Echinococcus alveolaris[20] bezeichnet wird. Sie ist eine mit gallertartiger Masse gefüllte Blase, die gegen das sie umgebende Organ durch eine Wand aus Bindegewebe abgegrenzt ist.
Das merkt man eh erst nach 20-30 Jahren wenn sie einem die Organe zerfressen haben und Leber oder Gehirn aussehen wie Schweizer Käse.