Kann man aus dem Metall wolfram?

4 Antworten

Wolfram hat den höchsten Schmelz- und Siedepunkt aller chem. Elemente und ist daher nicht (herkömmlich) schmiedbar, weil solch hohe Temperaturen nur unter Spezialbedingungen erreichbar sind. W kann bei Temperaturen um 1000°C umgeformt (gewalzt) werden. Üblicherweise dient W bspw. als nichtschmelzende Elektrode beim WIG Schweißen. Reines W wird durch Reduktion des W-Oxides erzeugt und wird anschließend zur Formgebung gesintert - kommt überwiegend als Hartmetall oder als Cermet zur Anwendung. Bei Raumtemperatur hart und spröde und nicht umformbar. Kann also nicht geschmiedet werden. Nur spanend (Schleifen) spanbar.

zetra  02.05.2022, 17:29

Ja, ja, Schlosser muessten man sein. Lach, zetra.

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osmond  02.05.2022, 17:44
@zetra

Wolfram heißt deswegen so, weil es in einer Zinnschmelze das Zinn verschlackt , wie der Wolf das Schaf wegfrißt und Wolfsdreck/-schmutz/ -Ruß/ -Schaum bildet. Und: wenn schon Schlosser, dann der Friseurschlosser (Kalauer). :-)

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zetra  02.05.2022, 17:50
@osmond

Ich weiß doch Bescheid, aber man kann ja mal kitzeln. Ich kenne nur das Stahl bei 500 Grad weich wird und bei 1500 Grad, also der fast gleichen Temperatur, welche man zur Zementgewinnung benötigt, der Schmelzpunkt ist. Somit sind fuer mich, deine hier preisgegebenen Daten, äußerst interessant. Danke dafür.

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osmond  02.05.2022, 19:02
@zetra

Manche Werkzeugstähle - bspw. HSS (Schnellarbeitsstahl) oder Kaltarbeitsstahl, der nitriert (nitrocarburiert) werden soll werden beim Anlassen um 540° - 550°C sogar erst richtig hart! Nennt man Sekundärhärtung. Zwar wird der beim Härten erzeugte Martensit angelassen und scheidet Karbide aus, wird also weicher. Der beim Sekundärhärten (Anlassen um 550°C) in (Sekundär-) Martensit zerfallende Restaustenit jedoch scheidet feinste Sonderkarbide (Gitterverspannung) aus und ergibt eine deutliche Härtesteigerung, die das Weicherwerden des Primärmartensites überkompensiert. Auch dieser neu gebildete Martensit muß anschließend angelassen werden (wg. Verzug, Rißgefahr) :-))

https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQdHb43bsoHokRqx4eKHgRTYw3xSjRko6TzBw&usqp=CAU

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zetra  02.05.2022, 19:08
@osmond

Fachwissen ist immer gut, somit wird die Gemeinschaft hier immerfort mit neuen /alten Erkenntnissen konfrontiert, die einem das Aha entlocken. Danke Osmos.

Solltest du aus meiner Fachwelt etwas brauchen, ich helfe auch gerne . Gruss, zetra, Wir haben Heute hier den 1. Mai nachgefeiert.

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Von Experte LeBonyt bestätigt

Naja du kannst sicherlich aber ob das Sinnvoll ist ist eine andere Frage, Wolfram hat einen Schmelzpunkt von 3.422°C, also wirst du es auch erst bei ähnlichen Temperaturen formen können.

Eisen dagegen hat einen viel niedrigeren Schmelzpunkt, ca. 1500°C.

Du bräuchstest also um Wolfram so zu behandeln wie Eisen sehr sehr hohe Temperatur.

Um das Wolfram auf diese Temperaturen zu Erhitzen brauchst du aber schon einen Ofen der so etwas aushält, meines wissens gibt es dafür nur 3 Stoffe die in Frage kommen,

Hafniumcarbid

Tantalcarbid

und

Tantalhafniumcarbid

Nur diese 3 Stoffe können überhaupt den Temperaturen standhalten um Wolfram auf die benötigte Temperatur zu bringen. Ob sich aus den Stoffen ein geeigneter Ofen bauen lässt weiß ich allerdings nicht.

Fazit,

Theoretisch möglich, praktisch aber sehr schwer umsetzbar, dazu kommt das ein Schwert aus Wolfram wenig Sinn ergibt, viel zu schwer und teuer.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessiere mich sehr für Geschichte.

Theoretisch ja, aber als Schwert wäre es nutzlos. Viel zu schwer (~2,5x Stahl) und die Schneide würde nix aushalten, da reines Wolfram relativ weich ist (<30HRC)