Kann man auf seinen Bachelor in einer Geisteswissenschaft noch stolz sein?
Ich hab nun schon öfter gehört, dass Menschen sagen/schreiben, dass es überhaupt keine Leistung ist, in einer Geisteswissenschaft (Sprachwissenschaft, Soziologie, Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft etc.) einen Abschluss, also Bachelor of Arts zu haben.
Das zieht mich irgendwie total runter, weil ich mich für mein Studium schon anstrengen musste und auch stolz war, es geschafft zu haben.
Wie seht ihr das? Ihr könnt ehrlich sein.
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
10 Antworten
Wahrscheinlich haben diese Menschen es auch nie versucht...
Von dem, was ich weiß, muss man aber nei B.A. auch etwas genauer schauen. Es gibt Hochschulen und Studiengänge, bei denen das inflationär verwendet wird. Irgendwo war ich auch mal über technische Studiengänge an Fernuniversitäten gestolpert, die B.A. anbieten. Das ist dann von den Anforderungen nicht mit den "eigentlichen" Studiengängen zu vergleichen. Aber wenn jetzt jemand Germanistik an einer Uni studiert, ist das Argument eigentlich vom Tisch.
Alles andere ist dann Einzelfallabhängig. Stolz kann man meiner Meinung nach auf Leistungen sein, die man mit Einsatz von Anstrengung erreicht hat.
Sei stolz. Das liegt daran, das sie keine Ahnung haben und arrogant sind.
Ich habe Erfahrung in Natur- und Geisteswissenschaften und kann bezeugen, dass beide schwierig sind und man Stolz auf beide sein kann. Sie sind eben auf unterschiedlichene Weise schwierig, aber nicht mit unterschiedlicher Intensität.. Im übrigen gehörten früher alle Wissenschaften in eine Kategorie und Fakultät, da gab es noch keine Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaft.
Der Kapitalismus verursacht das Image-Problem der Geisteswissenschaften in unserer Gesellschaft. Es erscheint nur derjenige Erkenntnisgewinn nützlich, der in möglichst kurzer Zeit etwas produziert, das man verkaufen kann, möglichst teuer, möglichst billig in der Herstellung und mit möglichst wenig Lohn für den Wissenschaftler. Da sind die Umweg-Berufe von Geisteswissenschaftlern für den einfachgestrickten BWLer (Sorry für den Diss, es gibt auch liebe & schlaue, weiß ich aus Erfahrung) in der Recruiting-Abteilung viel zu kompliziert. Eine Gesellschaft in der man von human resources spricht, ich glaube mehr muss man nicht wissen. Naja und Philo-Sophia, die Liebe zur Weisheit als Antrieb der Wissenschaft reicht ohnehin nicht mehr. Die wurde durch Geld ersetzt.
Auf jede Leistung, die man erbracht hat, kann man stolz sein. Lasse Dir so etwas nicht einreden.
Der Bachelor ist ja so was wie ein Vor-Diplom früher. Damit beweist man, dass man auf dem richtigen Weg ist und den ersten Schritt geschafft hat.
Du hast Arbeit und Mühe hineingesteckt und darfst natürlich stolz auf dich sein.