Kann ich mit Hypnose wirklich meine Arachnophobie überwinden?

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Hallo Mikuru!

Erst einmal ein großes Lob von mir, dass du deinem Freund nicht sagst: "Die Spinne muss weg!".

Soweit ich gehört habe, ist die beste und erfolgversprechendste Methode, eine Spinnenphobie zu bekämpfen, eine Konfrontationstherapie!

Ich selber habe solch eine Therapie zwar nicht nötig (ich halte selber eine Menge Vogelspinnen), aber eine Bekannte von mir, die ebenfalls Vogelspinnen hält, hat einer Therapeutin mal dabei geholfen (indem sie ihre Tiere zur Verfügung gestellt und sich mit der Patientin unterhalten hat), die Angst der Patientin zu behandeln.

Dort lief es so ab, dass sich zu erst über Spinnen unterhalten wurde. Woher diese Angst kommt, wo vor man genau Angst hat (weil sie schnell sind, Angst gebissen zu werden, weil sie "unheimlich" aussehen, etc.). Dann wurden sich erst Bilder angeguckt, die Patientin konnte Fragen stellen, es wurde etwas über Spinnen erzählt, etc. Es wurde sich also mit den Tieren beschäftigt, ohne dass dabei ein Tier anwesend war. Danach ging es darum, dass eine Vogelspinne in einem kleinen Terrarium (oder Plastikbox) mit im Raum steht. Einige habe ja Probleme, diesen Raum dann zu betreten. Stück für Stück wird sich dann der Spinne genähert. Wenn das einigermaßen klappt, wird die Spinne von Nahem betrachtet und irgendwann dann sogar raus geholt.

Das Ganze geht in einem Tempo, wie es der Patient mitbestimmt. Es wird also nichts gemacht, was der Patient absolut nicht will. Das würde dann wohl möglich den gegenteiligen Effekt haben.

Auch wenn es sich komisch anhört, aber viele Leute, die ich aus Vogelspinnen-Foren kenne, sind durch ihre Spinnenangst/Phobie zu den Tieren gekommen. Nach solch einer Therapie sollte man sich selbst immer wieder mit Spinnen konfrontieren, damit der Erfolg erhalten bleibt. Die einen gehen auf Börsen (wo sie verkauft werden), andere in den Keller (wo Gespinste sind) und andere schaffen sich eine Vogelspinne an. Für dich wäre es ja kein Problem, da dein Freund ja eine Vogelspinne hat ;-) Viele bei uns im Forum sind auf diesem Weg zu dem Hobby gekommen und halten heute mit Begeisterung ganz viele davon!

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte!

LG Brachypelma

AlexanderS  01.02.2011, 17:48

Die Konfrontation mit der Spinne sollte auf jeden Fall erfolgen, und Sie ist auch bei "Alternativen" Behandlungsmethoden wie ich Sie verlinkt habe sehr wichtig. Hypnose und vergleichbare Techniken schalten die Angst aus, und die Konfrontation kann dann "schmerzfrei" und vor allem sehr schnell erfolgen. Das schlimme bei Phobien ist, dass sie rational nur schwer zu beseitigen sind. Als ich die Spinnenphobie noch hatte war es vergleichbar (vom Gefühl der Angst her) als müßte ich die Hand in ein rotierendes Sägeblatt oder kochendes Wasser oder ähnlich schlimmes stecken. Die Angst gebissen zu werden (wenn die Vogelspinne plötzlich eine Drohhaltung einnimmt) ist damit nicht zu vergleichen. Ich wusste schon immer, dass die bei uns lebenden Spinnen allesamt (bis auf den Dornfinger) absolut harmlos sind, und dennoch wäre ich niemals in der Lage gewesen, eine anzufassen.

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Brachypelma  01.02.2011, 18:26
@AlexanderS

Ich muss zugeben, dass ich alternativen Methoden gegenüber sehr skeptisch bin. Das liegt gar nicht mal daran, dass ich deren Erfolg anzweifele, sondern eher daran, dass reine "Geldgeier" und Möchte-gern-Therapeuten mit der Angst/Phobie der Leute nur Geld verdienen wollen, die tollsten Versprechungen machen und die Methode dann keinen Erfolg zeigt. Wie soll man diese schwarzen Schafe (Geldgeier) von den guten Therapeuten, die wirkliche Erfolge erzielen, unterscheiden? Hinterher ist man wohl möglich viel Geld los, aber die Phobie nicht :-(

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AlexanderS  01.02.2011, 21:28
@Brachypelma

Also die Methoden wirken (auch wenn niemand so recht weiß warum, an Blockaden in den Meridianen mag ich z.b. auch nicht so recht glauben, helfen tut es trotzdem), da muß der Therapeut schon ne Pfeife sein und der Klient absolut nicht wollen, dass es nicht klappt ;o) Notfalls läßt man sich halt ne Garantie geben, und falls dies verwehrt wird sucht man sich nen anderen Therapeuten, gibt ja genug. Oder noch besser man bringt sich die Sachen selbst bei.

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Hi Mikuru, ich kann dir nur zu einer echten Konfrontationstherapie raten .Genau so hab ich es nämlich auch getan.Vermutlich war ich der mit Abstand größte Spinnenschisser in ganz Nordeuropa.Eines Tages hab ich mir dann eine Vs. beim örtlichen Meisert gekauft.Vier Monate später eine Brachypelma Vagans von der Größe einer dieser ekligen Jagdspinnen aus dem Keller auf die Hand genommen.Und damit war der Bann gebrochen!!!Heute besitze ich über zwanzig Vogelspinnen und habe nur noch einen angenehmen Adrenalinschub beim berühren der Tiere und denke mit Grausen an die Zeit zurück wo jedes schnelle Huschen in den Zimmerecken und jede noch so kleine Spinne mir Todesängste bereitet haben.Meine Lebensqualität hat sich um 100% verbessert.Man schläft ruhig und ohne Alpträume,wacht morgens erholt und frisch wieder auf. Das Problem ist:Man muß es wollen!!!!!!!!!! Und dabei dürfte dir diese Hypnose, wenn du dafür empfänglich bist, sicherlich helfen. Und dann hat dein Freund auch noch eine Vs.Besser gehts doch fast nicht mehr.Du kannst jeden Tag deiner Angst ein wenig mehr auf die Pelle rücken. Tu dir selber einen Gefallen und lass dich einfach mal Hypnen,der Glaube versetzt Berge!!! Trau dich!

Brachypelma  01.02.2011, 18:14

Sorry, ich versteh deine Antwort nicht recht: erst rätst du ihr zu einer Konfrontationstherapie und dann wiederum schreibst du, sie soll sich hypnotisieren lassen. Was meinst du denn nun wirklich?

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Avicularia55  01.02.2011, 18:39
@Brachypelma

Na ganz einfach,manchmal kann es hilfreich sein,durch z.B.Hypnose,Alcohol o.ä.den Weg zur eigendlichen Problemlösung zu erleichtern.Beispiel:Mut antrinken bevor man irgendwo in der Disco eine Frau anspricht...(hat so etwas nicht jeder von uns irgendwann mal getan?!) Oder stell dir mal eine Blinddarm-OP ohne vorhergehende Narkose vor...schon der Gedanke daran ist nicht gerade reizvoll! Ergo:Durch Hypnose die Angst vor der Konfrontationstherapie zu verringern oder aber ganz zu eliminieren! Einen Versuch sollte es Mikuru wert sein.

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Ja das funktioniert.Eine meiner Klientinnen hat 30 Jahre darunter gelitten. Wenn sie nur eine Spinne im Keller hatte ging sie tagelang nicht mehr in den Raum in dem die Spinne saß, bis ihr Freund kam und sie entfernte. Sie brauchte 4 Sitzungen.

Ja das funktioniert sehr gut. Die Erfolgschancen nach der ersten Sitzung liegt bei mir bei 90%. Wenn Du aber eine Hypnotherapie machst, bitte Deinen Freund, die Spinne zum Therapeuten mitzunehmen, damit Du zusammen mit dem Therapeuten, NACH der Hypnose Dich an das Tier heranwagen kannst. Der Therapeut kann dann im praktischen Teil noch eingreiffen, wenn Du dennoch Symptome zeigst. Ich habe zwei Spinnen mit denen ich in der Therapie arbeite (Vogel- und Wolfspinne). Wenn Du mehr Details haben möchtest, schau mal hier vorbei:

http://www.spinnenangst.ch

Die Seite ist zwar für das Prinzip an der Ausstellung, aber grundsätzlich gilt das gleiche auch für die Einzelsitzung.

Viel vergnügen bei der Therapie und geniesse die Hypnose.