Kann es abgeschlossene oder isolierte Ökosysteme geben?

3 Antworten

Ein abgeschlossenes und isoliertes Ökosystem beschreibt die Gesamtheit eines Lebensraumes, der durch natürliche Grenzen wie Gebirgen, Meeren und Ozeanen keinen Kontakt zu anderen Lebensräumen hat und in der sich eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat. Besonders Inseln sind hierfür ein ideales Beispiel.

Vor der Zeitalter der Entdeckungsfahrten hat es noch zahlreiche Inseln und auch ganze Inselgruppen auf der Erde gegeben, die völlig vom Rest der Welt isoliert waren. Madagaskar, Mauritius, Neuseeland und die Galapagosinseln sind nur wenige der vielen Beispiele für Lebensräume, in der sich eine völlig einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelte. Australien ist sogar ein Beispiel für einen ganzen Kontinent in der Isolation.

Auch in der noch viel weiter zurückliegenden Vergangenheit hat es zahlreiche abgeschlossene Ökosysteme gegeben. Südamerika und Indien waren ebenfalls viele Millionen Jahre lang isolierte Kontinente, auf denen sich eine ganz eigene Artenvielfalt entwickelte. Besonders viele solcher Lebensräume gab zu Beginn der oberen Kreidezeit, als der Meeresspiegel ganze 130m über dem heutigen Niveau lag und es auf und zwischen vielen Kontinente Binnen- und Schelfmeere gab, welche die Ökosysteme teilten und isolierten. Dies war der Grund, warum die Dinosaurier in der Kreidezeit den höchsten Grad ihrer Spezialisierung und Artenvielfalt erreichten.

Heute sind solche Ökosysteme allerdings sehr, sehr selten, da der Mensch
überall Einfluss genommen hat und seine Handelswege nahezu jedes
Ökosystem der Erde miteinander verbinden. Dadurch sorgt der Mensch für einen globalen Artenaustausch, das heißt, er bringt ständig Spezies in einen neuen Lebensraum, in dem es diese Spezies zuvor noch nicht gab. Dies kann katastrophale Auswirkungen auf die bereits bestehende Tier- und Pflanzenwelt haben, die den Invasoren oft nicht gewachsen ist. In vielen Teilen der Welt sind die isolierten und hochspezialisierten Lebewesen durch den Einfluss des Menschen bereits ausgestorben, und es geschieht weiter: Jeden Tag (!) sterben weltweit 300 Arten für immer aus.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
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Fragesteller
 26.01.2017, 12:06

Vielen lieben Dank!!

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Nein, kann es nicht.

Die Entropie würde immer weiter zunehmen und irgendwann wäre es kaputt.

MarkusPK  26.01.2017, 11:34

Unsinn. Es gibt hunderte Beispiele für isolierte Ökosysteme.

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exxonvaldez  26.01.2017, 12:18
@MarkusPK

Nein gibt es nicht.

Informier du dich über die Grundlagen der Thermodynamik.

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Abgeschlossens System (isoliertes System)

In der Thermodynamik versteht man unter einem System einen von seiner Umgebung abgegrenzten Raum. Ein System kann z. B. eine Zelle oder ein Reagenzglas sein. Begrenzungen können z. B. Zellmembranen oder
Gefäßwände sein. In einem abgeschlossenen (isolierten) System findet weder ein Stoffaustausch noch ein Energieaustausch mit der Umgebung statt.(Laborbedingungen)

In offenen Systemen bzw. geschlossenen Systemen ist ein solcher Austausch zumindest teilweise möglich. aus: http://www.biologie-lexikon.de/lexikon/system_abgeschlossenes.php

Zur Beschreibung der allgemeinen Eigenschaften von Ökosystemen werden oft folgende Begriffe eingesetzt:

offen: Ökosysteme sind offene Systeme, die zur Erhaltung ihres Systemzustands einen Energiefluss durch das System benötigen.

dynamisch: Ökosysteme verharren meist nicht an festen Punkten ihres Zustandsraumes, sondern es finden auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen dynamische Entwicklungen statt. Zu diesen zählen Sukzessionsvorgänge, aber auch Entwicklungen mit geschlossener Phasenraumkurve und viele andere Formen der Dynamik. Daneben gibt es langfristige Selbstorganisations- und Anpassungsprozesse, die ein Ökosystem fortwährend verändern können;

komplex: Ökosysteme haben biotische und abiotische Elemente und Strukturen. Diese Strukturen sind durch Wechselwirkungen miteinander verbunden. Mit der Anzahl der im System verwirklichten Wechselwirkungen steigt seine Komplexität an. Die Beziehung zwischen der Komplexität einerseits und der Stabilität von Ökosystemen andererseits
ist aktives Forschungsgebiet der Ökologie.
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kosystem#Offenheit.2C_Dynamik.2C_Komplexit.C3.A4t

Das Leben innerhalb eines (Öko-)Systems benötigt um einen stabilen Kreislauf aufrechtzuerhalten Energie von Außen. Sonst wäre auch ein Perpetuum mobile möglich. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Perpetuum_mobile

Die Darstellung von geschlossenen Systemen ermöglichen einen einfachen (aber nicht realen) Vergleich zw. verschiedenen Annahmen, um so ein komplexes System im Prinzip zu verstehen und mögliche Szenarien zu bedenken. Auch isolierte natürliche Ökosysteme unterliegen einer gewissen Dynamik, da nicht alle (Außen-)Bedingungen immer gleich sind. D.h. auch auf Inseln, in der Tiefsee, in der Arktis oder im Regenwald gibt es keine stabilen d.h. starren Ökosysteme.

In der Natur gibt es somit kein geschlossenes Ökosystem.

Betrachtet man dies aus dem Schulblickwinkel als Modell bedeutet es aber:
"Geschlossene Systeme"
zeigen keine grobsichtlichen Veränderungen über mehrere Kreisläufe. z.B. Ökosystem See

Offene Systeme
zeigen Veränderungen nach wenigen Kreisläufen und die Ursache ist bekannt oder wird vermutet.

z.B. Eutrophierung - Ökosystem See

Unter der Eutrophierung versteht man ein ungebremstes Wasserpflanzenwachstum (vorallem Algen, später auch tierisches Plankton) aufgrund eines Überangebots von Nährstoffen.

Und, konnte ich weiterhelfen?

Gruß seniorix