Kann einer im Buch "Die Schachnovelle" mir die Reihenfolge sagen?

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Wikipedia fasst das komplette Buch zusammen:

Die Rahmenerzählung spielt an Bord eines Passagierdampfers von New York nach Buenos Aires. Der Ich-Erzähler, ein österreichischer Emigrant, erfährt von einem Bekannten, dass der amtierende Schachweltmeister Mirko Czentovic mit an Bord ist, und versucht, in persönlichen Kontakt mit dem zurückhaltenden und verschlossenen Sprössling einer einfachen Donauschifferfamilie zu treten.

Czentovic wurde als Waise von einem Pfarrer aufgezogen. Doch auch nach jahrelangen Bildungsbemühungen blieb das Kind ein langsamer und ungebildeter Landbursche ohne ersichtliche Begabung, bis er ein durch Zufall zustande gekommenes Schachspiel gegen einen Freund des Pfarrers souverän gewann. In diesem Moment zeigt sich Czentovics außerordentliche Begabung für das Schachspiel.

Damit beginnt Czentovics Aufstieg. Im Alter von zwanzig Jahren erlangt er schließlich den Weltmeistertitel und reist als bezahlter Turnierspieler durch die Welt. Die Tatsache, dass ein einfacher Junge ohne intellektuelle Begabung die gesamte Schachwelt düpiert, andererseits aber auch aus Gewinnstreben gegen Amateure spielt, bringt ihm die Missgunst der Schachspielerzunft ein.

An Bord des Schiffes befindet sich auch ein wohlhabender Tiefbauingenieur namens McConnor. Als dieser von der Anwesenheit des Schachweltmeisters erfährt, setzt er sich in den Kopf, siegreich gegen diesen anzutreten. Czentovic erklärt sich – gegen Zahlung eines Honorars – zu einer Schachpartie bereit, will aber nicht nur gegen McConnor, sondern gegen alle Anwesenden spielen. Der Schachweltmeister gewinnt mühelos die erste Partie, und der ehrgeizige Ölmillionär verlangt Revanche. Die bereits abzusehende zweite Niederlage McConnors wird durch den spontanen Eingriff eines Fremden abgewendet, der sich Dr. B. nennt und offenbar ein weitaus besserer Spieler ist als McConnor – zumindest verhält sich Czentovic so, als sei jetzt überhaupt erst ein Gegner vorhanden. Die Partie endet Remis. Allerdings ist Dr. B. nicht gewillt, eine weitere Partie zu spielen, was erst recht das Interesse des Ich-Erzählers weckt.

Dieser sucht daraufhin das Gespräch und Dr. B. erzählt seine Lebensgeschichte: Im Österreich der 1930er Jahre war er Vermögensverwalter des österreichischen Adels und Klerus. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Österreich 1938 interessierten sich die Nationalsozialisten für ihn, da sie sich die Besitztümer der Klöster aneignen wollten. Um Einzelheiten über den Verbleib der von ihm verwalteten Vermögensposten zu erlangen, sperrten sie Dr. B. über Monate in Einzelhaft in ein Hotelzimmer und verwehrten ihm jegliche Form der Ablenkung. Nach zweiwöchiger völliger Isolation begann man, ihn zu verhören. Aufgrund der totalen geistigen Deprivation verschlechterte sich Dr. B.s Geisteszustand. Um nicht dem Wahnsinn anheimzufallen und dabei unter Umständen noch Mitwisser zu verraten, stahl er schließlich ein ertastetes Buch aus der Tasche eines Mantels, der im Warteraum des Verhörzimmers hing. Zu seiner Enttäuschung handelte es sich dabei jedoch nicht – wie erhofft – um anregende Literatur, sondern um eine Sammlung berühmter Schachpartien. Um trotzdem einer geistigen Betätigung nachzugehen, begann Dr. B., der nur während seiner Gymnasialzeit Schach gespielt hatte, in seiner Isolation die Partien nachzuspielen und auswendig zu lernen, was ihm nach einigen Monaten vollständig gelang. Dann begann er, neue Partien gegen sich selbst zu spielen, wozu er zwei unabhängige geistige Instanzen erschuf und dadurch schließlich eine Persönlichkeitsspaltung erlitt. Der Umstand, dass das jeweils unterlegene „Ich“ – er bezeichnet seine beiden Persönlichkeiten als „Ich Schwarz“ und „Ich Weiß“ – nach einer Partie sofort und vehement Revanche forderte, führte bei Dr. B. zu einem Zustand, den er als „Schachvergiftung“ bezeichnet. Er geriet in eine wahnartige Verfassung, griff seinen Zellenwärter an und schlug ein Fenster ein, wobei er sich schwer an der Hand verletzte. Im Krankenhaus diagnostizierte der ihm wohlgesinnte behandelnde Arzt eine Unzurechnungsfähigkeit, was Dr. B.s Rückkehr in die Einzelhaft verhinderte.

Dr. B. erfährt dann vom Ich-Erzähler, dass es sich bei seinem Gegner um den Schachweltmeister Czentovic handelt, und lässt sich aus Neugier zu einer Partie überreden – er hat seit seiner Gymnasialzeit keine Partie mehr gegen einen realen Gegner gespielt. Um eine erneute Schachvergiftung zu vermeiden, stellt er die Bedingung, nur eine einzige Partie zu spielen, die er zum allgemeinen Erstaunen souverän gewinnt. Es macht ihn jedoch nervös, wie viel Zeit sich sein Gegner, der Weltmeister, für jeden Zug lässt.

Nach seiner Niederlage bietet Czentovic eine weitere Partie an, worauf Dr. B. sofort eingeht. Während der Meister nun absichtlich extrem langsam spielt, erwacht bei Dr. B. offenbar die Schachvergiftung erneut: er verfällt in typische Verhaltensweisen der Einzelhaft, geht planlos hin und her, verspürt brennenden Durst und herrscht seinen Gegner unhöflich an. Während Czentovic am Zug ist, schweift Dr. B.s rastloser Sinn ab zu anderen Partien, bis reale Spielsituation und die Spiele im Kopf sich mischen, so dass er schließlich verwirrt feststellen muss, dass seine Strategie überhaupt nicht mehr mit der Situation auf dem Brett übereinstimmt. Der Ich-Erzähler, der um Dr. B.s geistige Situation weiß, erinnert ihn eindringlich an seine Krankheit und den Vorsatz, nur eine einzige Partie spielen zu wollen. Dr. B. versteht den Hinweis, entschuldigt sich bei den Anwesenden, beendet das Spiel und erklärt, dass er niemals wieder Schach spielen werde.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schachnovelle