Kann ein Streik 2 Tage lang dauern?

7 Antworten

Nein. Es kann sich noch bisschen auswirken auf morgen vielleicht, aber generell wird in Deutschland nur das durchgezogen, was auch vorher angekündigt wurde. Mit Stempel und 3-fachem Durchschlag und per Fax!

Eigentlich wäre der Streik überhaupt nicht notwendig, wenn man sich einigen könnte. Und einigen tut man sich sowieso irgendwann. Da könnte man auch auf den Streik verzichten. Das sind liebgewordene Rituale, die eingentlich nicht notwendig sind.

Amtsschreck  27.03.2023, 10:13
Eigentlich wäre der Streik überhaupt nicht notwendig

Ist aber von den Arbeitgeber (Verbänden) gewollt. Der Hintergrund: Arbeitgeber wollen austesten, wie viele Arbeitnehmer überhaupt hinter den Forderungen der Gewerkschaft stehen, um anschließend erst in ernste Verhandlungen zu treten. Alles vorher ist ein eingespieltes Ritual. Die Gewerkschaften würden sich schon vorher ohne Streik einigen. Aber die Arbeitgeber sehen da zunächst keinen Anlass. Deshalb auch Anfangs die oft nicht ernszunehmenden Angebote. Je nach Ausmaß der Warnstreiks bilden die Auswirkungen, Kosten und Verluste einen ausschlaggebenden Teil der Verhandlungsmasse.

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verreisterNutzer  27.03.2023, 10:22
@Amtsschreck

Ich frage mich tatsächlich, wie so eine Verhandlung abläuft. Was sind das für Argumente, die in eine solche Verhandlung eingebracht werden???

Im Privaten macht man es ja auch so, das man erstmal unrealistische Forderungen stellt und sich dann irgendwo in der Mitte trifft - je nach Argumenten der Gegenseite. Wenn ich einen Betrieb kenne, der 16 Euro die Stunde zahlt, dann könnte das ein Argument sein? Oder wenn ich als Arbeitgeber aus den Tarifbeschäftigten Minijobber mache, könnte das auch ein Argument sein?

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Amtsschreck  27.03.2023, 11:02
@verreisterNutzer
Wenn ich einen Betrieb kenne, der 16 Euro die Stunde zahlt, dann könnte das ein Argument sein? Oder wenn ich als Arbeitgeber aus den Tarifbeschäftigten Minijobber mache, könnte das auch ein Argument sein?

Ein Tarifvertrag sorgt ja dafür, dass alle Betriebe, die einen Tarifvertrag akzeptieren, ihre Gehälter auch daran ausrichten. Bei Umwandlungen der Arbeitsplätze in Minijobs stecke ich nicht tief genug in der Materie. Ich stelle mir aber vor, dass sowohl das Arbeits- als auch das Finanzamt da draufschauen werden und aufgrund von Gesetzen lenkend einwirken können.

Es ist so, dass eigentlich beiden Seiten an einer Lohnerhöhung gelegen sein muss. Die Gewerkschaften wollen viel, die Arbeitnehmer wollen lediglich gesichtswahrend moderate Erhöhungen, um nicht ganz blöd dazustehen.

Denn würden Beschäftigte kein Geld zum Ausgeben haben, hätte dies eine direkte Auswirkung auf die Konjunktur. Mangelnde Kaufkraft führt zu einem geringeren BIP, also geringerem Umsatz für den Inlandsabsatz. Ausnahmen mögen jetzt für Exportfirmen oder zum Teil auch für den öffentlichen Dienst gelten. Letztlich muss hier eine gewisse Ballance gefunden werden. Ich kann mir vorstellen, dass im öffentlichen Dienst auch entsprechende Argumente mit Bezug auf bundesweite Auswirkungen ins Feld geführt werden.

Und auch, wenn es vielleicht komisch klingt: Die 10,5% sind eine relativ niedrige Maximalforderung. Denn diese Forderungen sind Brutto. Die Kostensteigerungen, mit denen die Arbeitnehmer zu kämpfen haben,werden aber aus der Nettotasche bezahlt. Nimmt man an, dass man sich bei 9% einigt, wäre dies eine Nettolohnerhöhung von vielleicht 5% im Schnitt (von diversen Faktoren abhängig). Da die Inflation aber aktuell bei über 8% liegt, bedeutet eine Lohnsteigerung von "nur" 5% dessen, was tatsächlich im Portemonnaie landet, im Augenblick einen Reallohnverlust im Vergleich zur aktuellen Wirtschaftssituation. Die aktuelle Lücke wird lediglich etwas kleiner. Sie wird nicht geschlossen und dreht sich auch nicht ins Plus. Und in der Hoffnung auf eine sich stabilisierende Inflation bei vielleicht auch 5% kämen somit mittelfristig immer noch keine Netto-Gewinne bei den Arbeitnehmern heraus.

Der nächste Hammer ist ja schon in der Pipeline: Die Forderung der Grünen nach neuen Heizungen. Energiereform, E-Mobilität & Co. verlangen nach vielen Privatinvestitionen. Eigentümer, die zudem Vermieten werden diese Investitionen soweit wie möglich an die Mieter weitergeben, was flächendeckend zu Teuerungen führt, die die Inflation leider weiter anheizen wird. Somit ist nicht davon auszugehen, dass Verdi oder folgende Gewerkschaften mit 10%-Forderungen viel für ihre Beschäftigten bewirken werden.

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verreisterNutzer  27.03.2023, 11:04
@Amtsschreck

Ich denke sobald es den Leuten an den Geldbeutel geht, sind die Grünen weg vom Fenster.

Genauso wie mit der Klimademo. Viel demonstrieren, aber das Klima trotzdem belasten mit Urlaubsflügen usw.

Wenn es den Leuten mal an den Kragen geht mit 100 km/h Autobahnlimit, dann weht ein anderer Wind!

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verreisterNutzer  27.03.2023, 11:08
@Amtsschreck

Die CDU war ja gut auf dem Weg mit "weg von der Braunkohle". Gas stößt nur halb so viel CO2 aus wie Kohle. Mit erneuerbaren und Gas als Spitzenlast wären wir erstmal gut gefahren.

Und was ist: Die Grünen verlängern die Kohle - gut ok, wegen dem Krieg. Aber auch sonst kann man die Klimapolitik der Grünen in der Pfeife rauchen. Es wird dadurch auch nicht weniger CO2 ausgestoßen, wenn man die Heizungen austauscht. Durch den Rebound Effekt wird sogar mehr CO2 ausgestoßen, da die Leute in gut gedämmten Häusern auch mehr heizen! Und mal ganz abgesehen davon weiß auch noch niemand, wo der ganze Strom dafür herkommen soll?

Wenn jemand sein Elektroauto mit Kohlestrom auflädt, dann stößt das E-Auto mehr CO2 aus, als ein moderner Diesel.

Also alles nur Augenwischerei bei den Grünen!

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Amtsschreck  27.03.2023, 11:13
@verreisterNutzer

Wie immer geht es nur ums Geld.

Spätestens seit der Waffenlieferung in die Ukraine (die ich dennoch begrüße) hat sich die Ideologie der Grünen in Luft aufgelöst und ist der Realpolitik gewichen. Und in der Realpolitik haben Grüne nichts verloren, wie man schön erkennen kann.

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verreisterNutzer  27.03.2023, 11:14
@Amtsschreck

Du sprichst mir aus der Seele. :)

Die Grünen regieren mit Verboten, anstatt Anreize für ein anderes Verhalten zu schaffen.

Es muß sich vom ersten Tag an lohnen, Solar aufs Dach zu machen.

Es muß sich lohnen, das Auto mit Strom aufzuladen, anstatt 70ct pro kWh bezahlen zu müssen an Ladestationen, weil der Strom dort aus Kohlekraftwerken kommt und CO2 Abgaben dafür bezahlt werden müssen.

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Es ist immer möglich das ein Streik länger als angekündigt gehen kann. Siehe den Aktuellen Streik in Frankreich der Bahnfirmen SNCF und TGV, diese haben am 06.03 angefangen geplant war ca. 7 Tage nun wurde es bis zum 28.03 erweitert, also aus den 7 Tage wurden 22 Tage.

Es kommt immer auf die Parteien drauf an.

Die DB hat auch schon geschrieben das es bereits am 26.03 bis zum 28.03 zu Streiks kommen kann aber größtenteils am 27.03.

Edit: der Franösische Streik wurde Heute auf den 31.03 verlängert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze eine BC100 und ein 1. Klasse GA und reise herum
verreisterNutzer  27.03.2023, 10:25

Ich glaube die Franzosen machen das professioneller als wir in Deutschland. In D ist das viel zu sehr ritualisiert. Da gibts kaum Überraschungen!

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Es handelt sich hier nur um einen sog. "Warnstreik", die finden nur über sehr kurze und begrenzte Zeiträume statt. Für einen unbefristeten Streik ist vorher eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder erforderlich und da muss eine relativ hohe Zahl an Ja-Stimmen zusammen kommen.

Also ja, ein Streik kann länger dauern als ein Tag und nein, dieser hier wird nur diesen einen Tag andauern.

eigentlich war es nur für Montag geplant. Ich finde es sehr unwahrscheinlich aber möglich.

Woher ich das weiß:Hobby

nicht "gab" sondern gibt: er dauert genau von 0 bis 0 Uhr, also 24 Stunden

und ja, wenn EVG als auch verdi so irrer Iwan sind, dann geht der auch noch nen zweiten Tag, nen dritten Tag usw