kann die diagnose vorhofflimmern von alleine verschwinden?

2 Antworten

oder heißt es einmal vorhofflimmern immer vorhofflimmern?

Allgemein kann man davon ausgehen, ja.

Es sei denn, dass das Vorhofflimmern ausgelöst wird durch Fehlfunktionen der Schilddrüse. Dann könnte es in dem Maße langsam wieder verschwinden, wie die Schilddrüse normalisiert wird.

Ansnsten ist das VHF eigentlich ein "Dauerbrenner", der meist die Folge von Infektionen ist, die ihre Spuren durch Narben, Schwielen, Bindegewebsablagerungen im Herzen hinterlassen haben.

Durch Ablation wird versucht, diese Punkte der Ablagerungen zu entfernen, zwischen denen sich die Elektroimpulse bewegen, statt brav vom Sinusknoten gesteuert zu werden.

Ich lebe damit jetzt schon 7 Jahre. Aller 3-6 Wochen gibt es mal wieder so ein VHF, das ca. 8 Std. bis 5 Tage dauert. Die Meinung der Ärzte dazu war bisher so, dass nicht mit Ablation oder Defi interveniert wird, solange der Puls währenddessen nicht dauerhaft über 100 ist und man so halbwegs seinen täglichen Verrichtungen nachgehen kann.....

Die "Trefferquote" bei der Ablation liegt wohl so bei ca. 60-70%. So habe ich bisher Eingriffe vermieden.

Dauerte mir das VHF zu lange, bin ich manchmal auf den Hometrainer gestiegen, um kräftig in die Pedale zu treten - oft hat das geholfen, und der Rhythmus schaltete wieder auf den Sinustakt um.

Hast du jedoch einen 200er Puls, solltest du wohl so ein Experiment erst mal meiden.

In der Medikation ganz wichtig, wichtiger noch als Betablocker - ein gutes Antikoagulans, also einen Blutgerinnungshemmer, damit du keinen Schlaganfall davonträgst. Das VHF ist dafür leider berüchtigt.....

Details und Erfahrungsberichte und gute Tipps kannst du auch nachlesen bei https://www.herzstiftung.de/

Polen1 
Fragesteller
 28.09.2021, 13:28

vielen herzlichen dank für deine hilfreiche antwort.

bei mir ist es abgesehen von dem einen vorfall mit dem 200 puls

und der diagnose beim epu + etliche male erhöhter puls über 100

nie wirklich aufgefallen das mein herz stolpert oder das es vorhofflimmern ist.

mir wurde vom krankenhaus sogar auf nachfrage nicht gesagt ich solle zu betablocker oder blutverdünner greifen.

damals beim 200 puls vorfall wurde sogar noch gesagt ich sei zu jung als das so schnell ein blutgerinnsel entsteht ( bin unter 30 )

sollte ich deiner meinung nach unbedingt zum nächsten kardiologen und mich über betablocker + blutverdünner informieren?

oder kann es wirklich sein das aufgrund meines alters und der scheinbar nicht allzuhäufigkeit der vorhofflimmern anfälle auf die gabe diese medikamente verzichtet werden könnte?

nimmst du selbst betablocker und blutverdünner?

falls ja wie kommt es dazu das du trotz betablocker noch so VHF anfälle hast?

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imehl47  28.09.2021, 14:15
@Polen1

Ja, davon habe ich schon gehört, dass mancher gar nicht seine Herzaktionen während des VHF spürt. Ich merk alles, Nachteil: es nervt, Vorteil: ein EKG währenddessen kann die Diagnose vervollkomnen.

In jungen Jahren werden Betablocker wohl auch noch nicht so gern verschrieben; Gerinnungshemmer werden weitaus häufiger empfohlen wg. der Gerinnselgefahr. Meine Freundin hat während einer Reha-Kur sogar Kinder u. Jugendliche gesehen, die einen Schlaganfall, warum auch immer, hatten. Mein Betablocker soll wohl verhindern, dass das VHF noch intensiver wahrgenommen wird u. noch häufiger auftritt, um dann permanent zu werden. Allerdings bin ich auch schon uralt...... Die Konsultation beim Kardiologen würde ich empfehlen, habe allerdings die Erfahrung, dass die Meinungen eben auch differieren....

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Polen1 
Fragesteller
 28.09.2021, 15:19
@imehl47

vielen herzlichen dank

werde mir nochmal zur abklärung ein termin bei der rhytmussprechstunde geben lassen

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Zyklus7  29.09.2021, 07:38
@Polen1

Hallo zusammen - ich „leide“ gerade auch bisschen unter dieser Angst habe schon viele ekgs gemacht und hatte früher ziemliche extrasystolen ohne Befund also wurden als normal abgetan und auf die Psyche geschoben - mittlerweile habe ich über Monate hinweg immer mal wieder (komischerweise nur morgens) im Liegen so zwischen 6-8 Uhr immer mal wieder starkes flattern in der Brust… hält ca 30 Sekunden an, spüre das immer wenn ich meine Hand auflege, habe aber keine weiteren Beschwerden… setze mich dann immer hole tief Luft dann geht es wieder… Puls ist ziemlich schnell in der Zeit.

was könnte das sein? Habt ihr einen Rat oder ähnliche Symptome? Ist das Vorhofflimmern?

LG

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Polen1 
Fragesteller
 29.09.2021, 10:35
@Zyklus7

hallo

ich habe ebenfalls seit längerer zeit direkt morgens nach dem aufstehen, noch nichtmal richtig ein fuß aus dem bett gemacht und einen puls zwischen 100 - 130. was sich dann im laufe des tages normalisiert.

diese sympthome hatte ich ebenfalls als ich an ein 24 std ekg angeschlossen gewesen bin. die ärztin meinte das, das herz im takt gewesen ist und das es vielen menschen so geht da sich das herz beim schlafen zu 100% ausruht und man dann aufeinmal wach und aktiv ist, schlägt das herz erstmal viel schneller.

auch mir wurde es lange auf die psyche geschoben, bis ich es beinah selbst schon geglaubt hatte, bis jetzt die offizielle diagnose vorhofflimmern kam.

es ist schwer zu sagen ob es bei dir normal ist ( wie damals bei mir mit dem ekg trotz symphtome ) oder ob du ebenfalls eine rhytmusstörung hast..

das könnte dir nur der arzt mittels langzeit ekg oder EPU nachweisen...

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Hallo Du, sehe gerade deine Fragen bzgl. VHF. Leider kann ich dir auch keine passenden Antworten darauf geben, da ich ähnliche Probleme habe. Zwar kein VHF bisher, aber erhöhten Puls. Nun bin ich auch schon erheblich älter als du.

Was mich interessieren würde: Wie hat dir imehl47 auf deine letzten gestellten Fragen geantwortet. (nimmst du betablocker und Blutverdünner/falls ja, wie kommt es dazu, dass du trotz betablocker noch VHF Anfälle hast?)

Und natürlich würde mich auch sehr interessieren, wie es dir inzwischen geht, was du unternommen hast etc. ;-)

Würde mich sehr freuen über Antwort

Liebe Grüße bis dahin